Musti berichtet:

Deutsche Einzelmeisterschaft 2004

Effi nach Sieg und weiterem Schwarz-Remis zurück in der Erfolgsspur

In der dritten Runde musste Effi mit den Schwarzen Steinen gegen FM Olaf Wegener von den Schachfreunden Brackel antreten. Wie schon lange angekündigt, versuchte er es gegen 1. e4 mal mit der Berliner Mauer. Sein Gegenüber wich im 11. Zug von oft gespielten Varianten ab. Effi konnte die Partie bis zum 26. Zug ausgeglichen gestalten, griff dann jedoch in kritischer Stellung fehl. Die Technik des Weißen sorgte schließlich für Effis zweite Niederlage im Turnier.
Was war los mit unserem Wunderkind? In der aktuellen Oberligasaison noch keinen Sieg geholt und nun auch noch zwei Niederlagen kassiert und mit 0,5 aus 3 alles andere als optimal ins Turnier um die Deutsche Meisterschaft gestartet. Ist unserem Effi in den letzten Monaten das "Super-" abhanden gekommen? Kann er vielleicht einfach nicht mehr gewinnen?
Wer sich diese Fragen nach der dritten Runde gestellt hatte, wurde schon wenig später eines besseren belehrt! Auch wenn Effi mit Weiß eine Variante ohne Biss spielte (Tschigorin-System). Nach Einschätzung von Robert Offinger (siehe auch die ausführliche Kommentierung der Partie) agierte Effis Kontrahent, Walther Pohl, sehr zurückhaltend und beschleunigte seine Niederlage. Effi musste demnach nicht wirklich zeigen, was er draufhat, um diesen "Aufbau-Gegner" zu schlagen.
Auch in der fünften Runde konnte Effi punkten. Mit den schwarzen Steinen gelang ihm gegen den Schwedter FM Matthias Schurade ein Remis. Noch einmal wollte er die Berliner Mauer nicht testen und spielte stattdessen eine andere Spanisch-Variante. Nach 47 Zügen zündeten die beiden Kontrahenten dann die Friedenspfeife an. Damit kann Effi nach fünf Runden 2 Zähler vorweisen, die ihn auf Rang 31 katapultieren.
Elo-Favorit Alexander Graf gibt in der dritten Runde mit Schwarz gegen Jakov Meister den ersten halben Punkt ab. Kommentar des Weißspielers: "Ich stand schlechter. Ich hätte verlieren müssen. Aber wir wissen beide nicht wo." Auch die beiden folgenden Runden kann Graf für sich entscheiden, so dass er nun mit 4,5 Punkten an der Tabellenspitze liegt. Nur einen halben Zähler weniger haben Thies Heinemann, Jan Gustafsson und Sergej Kalninitschew. Mit drei Siegen in Folge konnte sich auch Arkadij Naiditsch wieder an die Spitzengruppe heranarbeiten. In einer spektakulären Partie gegen Peter Enders, der die schwarzen Steine führte, folgten in einem Najdorf-Sizilianer auf 20 Züge Theorie nur noch acht Züge bis zur Schlussstellung!

Thomas Schwieger

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