Musti berichtet:

Deutsche Einzelmeisterschaft 2004

Effi startet mit einem Remis gegen Großmeister Muse ins Turnier und verliert in der zweiten Runde gegen IM Schebler

Bei der zurzeit in Höckendorf stattfindenden Deutschen Schach-Meisterschaft konnte Effi in der ersten Runde ein Remis verbuchen und damit seinem erweiterten Spitznamen Super-Effi alle Ehre machen.
Gegen den Berliner Großmeister Mladen Muse spielte er laut Robert Offinger (auf den ich mich bei diversen Einschätzungen der beiden Partien berufen möchte) eine typische Effi-Partie, wie man es zur Zeit von ihm kennt.
Mit den schwarzen Steinen kam unser Starter für Sachsen-Anhalt etwas schlechter aus der Eröffnung, wickelte in ein schlechteres Endspiel ab und demonstrierte dort seine Zähigkeit. Bleibt die Frage, warum es in der Schlussstellung zum Remis kam, wobei natürlich nicht ganz klar ist, ob die auf der Ausrichterseite angebotene Notation tatsächlich vollständig ist. Weiß hätte sicher noch gut weiterspielen können, hatte aber eventuell nicht mehr viel Zeit auf der Uhr.
Doch genug der Spekulationen. In der zweiten Runde wurde Effi seinem erweiterten Spitznamen gegen Gerhard Schebler leider nicht gerecht. Obwohl es diesmal "nur" gegen einen IM ging und er sogar die weißen Steine führte, sollte es nicht Effis Tag werden. Dies offenbarte sich bereits in der Eröffnung. Effi hatte die Variante zwar schon in der Oberliga-Doppelrunde in Gera auf dem Brett und war auch zwei Wochen vor der Meisterschaft beim Training, als diese Eröffnung Thema war. Allerdings war Effi laut Robert Offinger, der das Training leitete, mit 6. g4 schon sehr früh von den betrachteten Varianten abgewichen. Thema war ein Aufbau, bei dem erst später g4 gespielt wird, was vermuten lässt, dass Effi entweder seine "Hausaufgaben" nicht gemacht hat oder die Variante einfach durcheinander brachte.
Aus der Eröffnung konnte Effi jedenfalls keinen Vorteil herausholen. Die Stellung nach dem 30. Zug war bestimmt immer noch ausgeglichen. Doch vor der ersten Zeitkontrolle machte Effi einige ungenaue Züge. Spätestens nach 42. Ta8 war die Stellung wohl verloren.
In der ersten Runde gelang zahlreichen Großmeistern nur ein Remis. Unter ihnen befinden sich namhafte Spieler wie der an zwei gesetzte Arkadij Naiditsch, Jan Gustafsson, Klaus Bischoff, Robert Rabiega und Titelverteidiger Thomas Luther. Der 18jährige Naiditsch verlor in der zweiten Runde sogar gegen Marco Thinius. Letzterer ist Musiker, spielt Fagott in der Staatskapelle Weimar und sagt: "Schach ist meine zweite große Leidenschaft."
Nach zwei absolvierten Runden besaßen noch fünf Spieler eine weiße Weste. Unter ihnen auch Elo-Favorit Alexander Graf.

Thomas Schwieger

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