Bahnstreik verhindert Fußball-Schach

4. Spieltag: SK König Plauen - SG 1871 Löberitz 6:2

Das Wochenende hätte so schön sein können…wenn nicht die GDL gewesen wäre.
So konnten wir es nicht bis nach Gräfenhainichen schaffen und waren deshalb auch nicht "aufgewärmt" für das Punktspiel am Sonntag. Dies sollte sich dann auch bemerkbar machen.

Durch den Bahnstreik konnten wir uns also nur bei der "Schlacht am kalten/warmen Buffet" im Rahmen der Sportlerehrung in Weißandt-Gölzau tapfer schlagen und nahmen dort für unseren Traditions-Verein gleich noch eine Ehrung für die Höhepunkte der letzten Saison entgegen.

Zu nächtlicher Stunde ging es dann weiter nach Plauen. Während der Fahrt wechselten die Führungspositionen zwischen Simon und Christian. Als wir dann gegen Mitternacht unter Anhören und Mitsingen von lauten Songs von Herbert Grönemeyer in der Pension eintrafen, war noch genug Zeit, die Strategien für Sonntag zu besprechen (oh, es war ja schon Sonntag, also schnell :) und Schlagzeilen der Bildzeitung auszuwerten.

Nach kurzer Nacht und ausgiebigem Frühstück suchten und fanden wir schließlich durch die Hilfe der Plauener Spieler deren Spiellokal. Und dann ging es los ...
Leider mussten wir auf Harald verzichten und rutschten entsprechend auf. Brett 8 blieb also frei, der erste mögliche Punkt war weg.

Als erste reguläre Partie war die von Holly zu Ende. Nach 1.d4 b6 war im späteren Verlauf der Partie eine normale Stellung entstanden, in der der Gegner ein Bauernopfer anbrachte, was Gelfand gegen Caruana jüngst in Baku im Grand-Prix angebracht hatte. Holly entschied sich den Bauern nicht zu nehmen, was dem Gegner Raumvorteil und gute Felder für seine Figuren brachte, die er tödlich umsetzen konnte. 2:0 für Plauen.

Dann verkürzte Simon zum 2:1!
Nach einem soliden slawisch ähnlichen Aufbau konnte Simon im Mittelspiel bis zum Endspiel Schwächen am Damenflügel provozieren, was so überzeugend geschah, dass der Gegner einen Turm einstellte.

Als drittes war ich fertig. Es lief schon in der Eröffnung nicht gut und nach einer Ungenauigkeit bekam mein Gegner Entwicklungsvorsprung und Spiel gegen meinen König. Im Mittelspiel stellte ich durch ein taktisches Übersehen einen Bauern ein und leistete keinen Widerstand im Endspiel mehr. Im Gegenteil, ich machte meine Bauern schwach, so dass sie abgeholt werden konnten. Die Folge war das 3:1 für Plauen.

Ungefähr gleichzeitig mit mir war Christian fertig. In einem stocksoliden normalen Damengambit bekam keine der beiden Seiten Vorteile und die Figuren tauschten sich herunter, bis nur noch die Türme und ein paar Bauern auf dem Brett waren. Remis!

Da Dana uns fehlte, sprang Nico ein. In der Andersson-Variante des Spaniers fand er zunächst den falschen Plan und gab dem Gegner so gefährliches Spiel gegen seinen König. Er gab dann unbeabsichtigt einen Turm und 2! Figuren gegen die Dame, da die Drohungen gegen seinen König zu viele wurden. Im Endspiel konnte er dann nicht mehr viel machen und gab wenig später auf.

Als vorletztes war Frido fertig. In einem Lb5+-Sizilianer beging er schon in der Eröffnung eine Ungenauigkeit, die er aber durch gutes Spiel ausmerzte. Die Eröffnung weckte aber die Zeitnot und so opferte Frido einen Bauern, bekam ihn aber nicht zurück und so musste er in einem verlorenen Dame-Turmendspiel das Handtuch werfen.

Zum Schluss blieb nur noch Brain, der nach einer slawischen Partie, wo sich früh die Damen tauschten, einen Bauern einstellte und ein schlechteres Endspiel nach 5h Spieldauer hielt. Starke Leistung!

Dies war also unsere erste Saisonniederlage in der 4. Runde.
Das nächste Mal spielen wir zu Hause und können uns am Samstag zuvor in Halle einblitzen. Davon kann uns auch die GDL nicht abhalten!

Sebi

	SK König Plauen	SG 1871 Löberitz	6:2
1	FM Schaller, Sven	Schuster, Martin	½
2	FM Kuraszkiewicz, Michael	Pröhl, Holger	1-0
3	GM Espig, Lutz	Schindler, Christian	½
4	FM Pfretzschner, Roland	Mertens, Fridolin	1-0
5	Hörr, Matthias	Pallas, Sebastian	1-0
6	Paul, Mathias	Spreng, Simon	0-1
7	Fischer, Edwin	Niegsch, Nicolas	1-0
8	Beyer, Christof	Mertens, Pauline	+ -