Auf in das Krabat-Dorf!

4. Spieltag: ASP Hoyerswerda - SG 1871 Löberitz 4:4

Vergangenen Sonntag spielte unser Team also gegen Hoyerswerda. Aufgrund der geographischen Ferne wurde beschlossen die Reise schon am Samstag in das kleine beschauliche Schwarzkollm anzutreten.
Das halbe Team inklusive meiner Wenigkeit startete von der "Frohen Zukunft" in Halle, eigentlich ein gutes Motto für den Spieltag. Dank Brains großartiger Musikauswahl wurde auch auf der längeren Fahrt keinem Insassen des Leipziger Autos langweilig, so steigerte sich die CD Auswahl von den Cranberrys bis hin zu Michael Jackson.

Endlich in Hoyerswerda jedoch musste man feststellen, dass der dortige Edeka um 16.00 Uhr bereits alle Tore verschließt. Schließlich folgten wir einem alteingesessenen Hoyerswerdarianer (hoffe die Bezeichnung passt), welcher ebenfalls noch Einkäufe zu erledigen hatte, zu einem Penny. Und siehe da, bis 20 Uhr geöffnet - das Doping für das Team in Form von Zucker und ähnlichem konnte noch beschafft werden. Dabei tätigte Christian den wohl exotischsten Einkauf, denn über das Fließband an der Kasse rollten Sachen wie ein Drink von Carpe Diem, Black Magic und ein Eis in Gedenken an die warme Jahreszeit.
Mit vollgefülltem Kofferraum konnten die Zimmer in unserer Pension endlich in Empfang genommen werden. Das Auto aus Dessau mit Harald und Simon war bereits am frühen Morgen gestartet und hatte trotz eines Zwischenstopps in Dresden es auch geschafft, Holly noch an einem Bahnhof einzusammeln.

Team vollständig - Mannschaftsleiter glücklich.
Doch die Suche nach einer Lokalität, die am Samstagabend noch eine 8-köpfige Mannschaft in ihren Räumen zu speisen vermochte, schien nicht so leicht zu werden. Nach ein paar Anrufen bekamen wir für ein kleines Zeitfenster noch einen Tisch beim Griechen im der Nähe.
Im Anschluss an das Gute Essen wurde noch vorbereitet, soweit dies möglich war. Aufgrund aufkommender Müdigkeit entschied ich mich nach der Vorbereitung noch ein wenig Fernzusehen und zu schlafen, das Zimmer um Holly, Brain und Christian traf sich noch mit Harald in der Küche bei einem gemütlichen "Bergadler".

Frisch und ausgeruht konnten wir das Frühstück der Pension genießen, dies fiel sehr üppig aus und trotz nichtvorhandender Nutella wurden alle gesättigt. Die obligatorische Banane vor der Partie konnte ebenfalls verzehrt werden.

Gestärkt schlenderten wir nun in Richtung Spiellokal, wo schon einige Gegner warteten. Nicht lange und die Runde wurde eröffnet:
Beide Mannschaften mit nahezu Bestbesetzung, bei uns fehlte Dana und bei Hoyerswerda fehlte Brett 2 Milan Orsag. Die Partien waren alle von Beginn sehr spannend gehalten, so konnte ich nicht immer genau einschätzen, wer von beiden Mannschaften die Zügel in der Hand hielt, soviel jedoch zu den Einzelpartien:
Christian schlug meiner Meinung nach mit einer normalen 1.d4 Stellung auf, Lechtynsky schien schnell etwas übersehen zu haben und so fehlte auf einmal ein Bauer auf e7 mit Schach! Nach diesem Verlust schaffte er es auch nicht mehr die Stellung zu konsolidieren und so strich Christian nach kurzer Zeit den ersten Punkt für uns ein - Glückwunsch dafür; einen GM besiegt man nicht alle Tage.

Holly bekam eine für meine Begriffe "komische" Stellung auf die 64 Kästchen, nach der Eröffnung 1. d4-Sf6 2. Sf3- d6 3. Sc3 - d5 !? stand er wohl nach eigener Aussage etwas schlechter. Doch nach einer Attacke am Damenflügel schaffte er es irgendwie Ungleichgewichte herzustellen und einen ganzen Punkt einzufahren. Damit bleibt Holly der Topscorer der Mannschaft.

Bei Harald habe ich die Stellung zu keinem Zeitpunkt recht verstanden, nach der Eröffnung stand ein Bauer auf seinem Haben-Konto, allerdings bekam der Gegner dafür Entwicklungsvorteil. Später erntete Harald noch einen zweiten Bauern und besaß die deutlich bessere Zeit auf der Uhr. Doch es folgte ein Wendepunkt und Klaus-Dieter Kesik, konnte den Spieß umdrehen, er sammelte g2 und h2 ein und gewann die Partie.

Ich bekam eine Igel-artige Stellung und stand sehr angenehm, doch nach einem unvorsichtigen Läuferzug vergab ich die Initiative und schaffte es nur sehr schwer meine Figuren wieder zu konsolidieren. Schließlich gab ich einen Bauern um überhaupt noch um das Remis mitspielen zu können, das erreichte ich auch aufgrund ungleichfarbiger Läufer.
Zu Brains Partie kann ich nicht sehr viel sagen, dort habe ich nicht so genau hingesehen. Es schien eine solide Partie zu sein, deren logische Folge ein Remis war.

Sebastian bekam eine typische Grünfeld Stellung, m. E. wurden die Eröffnung und das Mittelspiel um minimale Vorteile gekämpft. Die Stellung war durchaus interessant, beide Parteien gaben sich wenige Chancen. Eine Attacke am Königsflügel brachte dann die Entscheidung, eine Qualität ging bei Sebastian abhanden.

Simon stand gegen den Pirc Aufbau seiner Gegnerin die Partie durchweg gut bis sehr gut und konnte nach einiger Spielzeit den wichtigen Punkt für die Mannschaft einfahren.
Auch Nicolas spielte risikoreich - mit einer offenen Linie auf seinem Königsflügel schien er immer unter Druck des Gegners zu stehen. Allerdings hatte er genug Verteidiger hinzugezogen und seine Figuren machten alle einen guten Eindruck. Ein Remisgebot wurde also abgelehnt, leider übersah er jedoch einen letzten Trick in Form eines Opfers, so dass die Partie sofort vorüber war.

Zu Abschluss kann man sagen, dass ein 4,5-Punkte-Mannschaftsgewinn durchaus im Rahmen der Möglichkeiten war (Angesichts der vielen guten Stellungen). Allerdings können wir mit einem 4:4 auch gut leben, schließlich ist Hoyerswerda nominell etwas besser aufgestellt als unser Team. Der Kampf zeigt auf jeden Fall wieder die Homogenität der Liga, auch in Bezug auf andere Teams sind immer Überraschungen möglich (siehe Köthen - Chemnitz: Hier noch ein Glückwunsch an die Köthener Jugend).

Der Rückweg begann, wie der Hinweg aufhörte: Mit dem Best of Michael Jackson und er endete mit Falco's Greatest Hits. Komisch nur, dass diese beiden Künstler nie zusammen eine Platte aufgenommen haben ...

Euer ML Frido

  ASP Hoyerswerda SG 1871 Löberitz 4:4
1 GM Lechtynsky, Jiri Schindler, Christian 0-1
2 FM Jahnel, Günther Pröhl, Holger 0-1
3 FM Kesik, Klaus-Dieter FM Matthey, Harald 1-0
4 Böhm, Robert Mertens, Fridolin ½
5 Graf, Roland Schuster, Martin ½
6 Schuh, Rüdiger Pallas, Sebastian 1-0
7 Heyme, Sybille Spreng, Simon 0-1
8 Kregelin, Jan Niegsch, Nicolas 1-0

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