8. Spieltag: SG 1871 Löberitz - VfB Leipzig 5,5:2,5

Löberitz vs. VfB Nachdem wir im Jahr 2007 dazu beigetragen haben, den VfB Leipzig zu trainieren und fit für die Oberliga zu machen, mussten wir uns nunmehr zum ersten Mal offiziell zum Leistungsvergleich stellen. Als Resümee lässt sich festhalten: Alle "Tricks" haben wir im damaligen Schnellschach-Vergleich nicht verraten uns so behielten wir gegen die junge Mannschaft des VfB diesmal noch klar die Oberhand. Ich vermute mal, dass der Respekt uns gegenüber als inzwischen alt gedienter Oberligamannschaft noch zu groß war. Wer weiß, wie es nächstes Jahr aussieht.

Zum Kampfgeschehen:
An Brett 1 passierte nicht viel. Die Eröffnung war noch nicht abgeschlossen, als sich Holly mit Schwarz einem Remisangebot ausgesetzt sah, das ihm zu verlockend erschien, als dass er es hätte ablehnen können. Ein sicheres Remis mit Schwarz ist nicht schlecht, aber eigentlich waren wir doch alle zum Schachspielen zusammen gekommen? Aber Zuschauen macht bekanntlich auch Spaß ...
Ebenfalls schnell zum Friedensschluss kam es an Brett 8. Auch hier hatte ich mir von der Papierform her Hoffnungen auf mehr gemacht. Aber irgendwie gelang die Eröffnung nicht wie sonst und so verflachte das Spiel schnell. Ausgeglichene Stellungen weiter zu kneten ist Reyks Sache nicht und so stand es bald 1:1.
In den anderen Partien war erfreulicherweise länger und etwas mehr los, Martin spielte gewohnt sicher mit leicht besserer Stellung, Yogi – bei deutlichem Auftrieb gegenüber der Vorsaison – mit Lust auf Krawall und Siegeswillen. Christian zeigte sein übliches Sicherheitsschach, das mit den schwarzen Steinen problemlos zum baldigen Ausgleich und sogar zu mehr Raum führte, andererseits auch vielfachem Figurentausch nicht auswich und so eine Gewinnoption in weite Ferne rückte. Harald hatte sich vorgenommen, den gegnerischen König im Sturm zu nehmen und so die Scharte (-1 bei zuletzt drei Niederlagen) auszuwetzen. Pauline versuchte sich hingegen als slawische "Betonmischerin", nachdem sie in den bisherigen Schwarzpartien nicht im gewünschten Umfang zum Erfolg kam. Ich selbst hätte schon im vierten Zug eine deutlich vorteilhafte Stellung erreichen können, aber das wäre mit Damentausch verbunden gewesen. Nachdem ich zuletzt ein paar Partien gewinnen konnte, hatte ich mir vor der Partie vorgenommen möglichst nichts abzutauschen und so zog ich es vor im Vollbesitz meiner Figuren auf meine Gelegenheit zu warten.
So plätscherten die Partien dahin. Sorgen machte ich mir zwischendurch lediglich bei Pauline, nachdem sie etwas in Entwicklungsrückstand geraten war und der Gegner die offene c-Linie erobern konnte. Yogi hatte es dafür im Gegenzug geschafft, einen Mehr(doppel)bauern zu ergattern. Weshalb seine Gewinnversuche dann letztendlich scheiterten, habe ich nicht mitbekommen. Auch Martin kam noch vor der Zeitkontrolle zum Friedensschluss, für seine Verhältnisse ziemlich früh. Leider fehlte ihm auch diesmal der letzte Biss, um aus seinen guten bis sehr guten Stellungen mehr als "nur" eine Punkteteilung zu erreichen. Haralds Sturm an Brett 4 flaute trotz sicherlich gutem Qualitätsopfers leider ab, jedenfalls begann er plötzlich - für mich unerwartet -, sich mit seinen Figuren nach rückwärts zu orientieren und verlor damit den gegnerischen König etwas aus dem Auge.
Beim Stand von 2.2 war es mir dann vergönnt den ersten Treffer zu landen. Mein Gegner schob die gesunde Rochade unnötig Zug für Zug auf, um dann schließlich ganz auf sie zu verzichten. Die sich am Damenflügel auftuenden Felderschwächen verwandelten sich zu meinen Gunsten zunächst in materiellen Vorteil. Diesen tauschte ich dann wiederum gegen Königsangriff. Schließlich hatte ich nur noch die Qual der Wahl zwischen einer Menge von Zügen, die alle zum Gewinn führen sollten. Am Ende sah ich einen Damengewinn, der den Gegner zur Aufgabe bewegte, allerdings hätte ich stattdessen vielleicht trotzdem das Matt in 4 sehen und spielen sollen ...

Nach kurzer Analyse war dann für mich die Zeit zum Aufbruch gekommen. Harald und Pauline hatten zu diesem Zeitpunkt jeweils einen gesunden Mehrbauern während Christian wohl das Gleichgewicht verwaltete, sodass ich guter Dinge nach Hause fuhr. Am Ende hieß es dann ganz entspannt 5½ für uns. Insgesamt war es also eine "runde Sache". Mit 10 Mannschaftspunkten hat sich die Saison nun in jedweder Richtung endgültig erledigt. Es bleibt noch ein bisschen Schaulaufen übrig, bevor es dann in der nächsten Saison wieder um Auf- und Abstieg geht.

Simon

  SG 1871 Löberitz VfB Leipzig 5,5:2,5
1 Pröhl, Holger Heinrich, Thomas ½
2 Schuster, Martin Kalkhof, Stefan ½
3 Schindler, Christian Scholz, Dr. Markus ½
4 FM Matthey, Harald Geiling, Christian 1-0
5 Mertens, Pauline Mader, Jörg 1-0
6 Spreng, Simon Rohne, Lars 1-0
7 Bilawer, Andreas Müller, Giso ½
8 Schäfer, Reyk Thiergen, Sven ½

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