OKEM Yogiland 2005

Strachi-Sieger-Interview

Der Turniersieg bleibt bei den Mammuts - Congratulations! Ein paar Worte zu deinem Turnierverlauf ...

Auch Annetts 0-0-0 bringt Strachi nicht vom Kurs ab Alles in allem ist es wohl als eines meiner besten und erfolgreichsten Turniere der letzten Jahre zu sehen. Ich hatte mich schon recht frühzeitig auf das Auslosungssystem des letzten Jahres eingestellt um mit der richtigen Perspektive in den Kampf zu gehen. Runde 1 war glücklicherweise nach einem Bauerngewinn etwas schneller vorbei, als ich es mir im Vorfeld gedacht hatte.
Ganz anders liefs dagegen in der zweiten. Wie gewohnt war ziemlich schnell der Erste weg und die Kompensation da, wobei ich die entstandene Stellung offensichtlich nicht gründlich genug eingeschätzt und gerechnet hatte. Durch mein ungenaues Spiel hatte Franzi ihre Stellung ausbauen können und ihren Mehrbauern solide verteidigt. Bleibt die Spekulation, warum ich eigentlich an diesem Morgen einen so schlechten Durchblick und miserables Stellungsgefühl hatte… Nachdem ich also meine Zertrümmerungstaktik weiterfuhr, den zweiten und dritten Bauern opferte und sich meine Kompensation je länger wir so spielten immer weiter in Luft auflöste, hatte ich schließlich nur Glück, als Franzi nach sausolider Verteidigung in Zeitnot und verworrener Stellung fehlgriff.
Franzi, JayJay Nach kurzem Spaziergang an der frischen Luft und einer kleinen Stärkung dann der Hammer: Frotscher-Strache! Leningrader? Alles klar! Mit nem 0.00 aus der Eröffnung und dann noch mal reinschauen - so zumindest sah der Plan aus. Gesagt, getan: Nachdem mein Gegner mein in einer Stellungswiederholung beruhendes, stilles Remisgebot offensichtlich ablehnte, da er verständlicherweise gewinnen wollte, ging's mit den taktischen Plänkeleien los ;-). (Es ist übrigens nicht so, dass ich nicht auch gewinnen wollte, aber meine Stellung gab in diesem Moment selbst nach Fritz leider nicht mehr her.) Als ich auf diesem Weg durch Verwicklungen an allen Flügeln einen Bauern gewann, sämtliche Gegenangriffe abwehren konnte und nach einer weiteren Kombi mit einer Mehrfigur ins Endspiel ging, war dieses selbst für einen nicht so versierten Endspielkünstler :-) gut zu händeln.
Flash und Normi analysieren mit Annika Mit einem 3/3 die optimale Ausgangsposition gesichert, ging ich befreit in die vierte Runde, in der ich auf Annett treffen sollte, die bis dahin ebenfalls ungeschlagen geblieben war. Auf ziemlich unspektakuläre Art und Weise konnte ich mir endlich selbst die Chance geben eine meiner Ansicht nach strategisch-solide Partie zu spielen, in der ich mehr oder weniger gravierende Stellungsfehler ausnutzen konnte, sodass ich nach einem Kurzremis gegen Sir Tobi in der letzten Runde den Turniersieg nach Wertung einfahren konnte.

Deine beste Partie – die spannendsten Momente?

Wie eingangs erwähnt kann ich die Partien gegen Thomas Frotscher und Annett anführen, in denen ich wohl die wenigsten Fehler begangen hab, wobei die spannendsten Momente in den taktischen Wirrungen gegen Thomas F. und der Zeitnotphase meiner zweiten Partie lagen.

Böse Zungen lästern, du wärest gegen Annett zeitweilig desorientiert gewesen, weil sie lang rochiert hat und du am gewohnten Ort g8 keinen König gefunden hast ;-) ...

In dieser dem Leningrader sehr ähnlichen Stellung konnte mich – du wirst es nicht glauben ;-) – selbst eine lange Rochade nicht außergewöhnlich erschüttern!

Beliebte Frage bei der OKEM - die nach dem Auslosungsmodus. Du konntest dich eigentlich über zu schlechte Gegnerschaft nicht beschweren oder?

Ich sehe ein, dass es außerordentlich schwierig ist in einem fünfrundigen Turnier mit 76 Teilnehmern ein angemessenes System zu finden, allerdings konnte mich das angewandte auch dieses Jahr nicht überzeugen. Mögliche und sicher auch schon reichlich diskutierte Lösung bleibt weiterhin die Austragung dieses Opens in mehreren Gruppen.
Glückskopf Über die Stärke meiner Gegner kann ich mich sicher nicht beschweren, wenngleich es mir sehr komisch erscheint in der dritten Runde gegen den an 1 Gesetzten an Brett drei zu spielen, der in der vorigen Runde einen halben Punkt abgegeben hatte, während ich an 2 gesetzt war, obwohl in dieser Runde das normale Schweitzer System fortgesetzt wurde und mehrere Spieler neben mir verlustfrei waren ...

Tradition aus dem Vorjahr (der Coach lag diesmal knapp falsch): Wer gewinnt 2006?

Ein Mammut; da bin ich sicher:
Der Dicke und Coach sind heiße Kandidaten!
Sünder dürfte eine reelle Chance haben, wenn er in den ersten Runden nicht gleich patzt, denn das hat sich bei diesem System wohl als absoluter Overkill herausgestellt. Festlegen kann ich mich da leider nicht endgültig.

Lass uns ein bisschen in die neue Landesklasse abdriften. Die im Vergleich zum Vorjahr geschwächte Herde kommt noch in Tritt? Wo werdet ihr am Ende landen? Wie sind bisheriger und künftiger Saisonverlauf einzuschätzen?

Im Angesicht von mittlerweile drei Niederlagen und einem nicht gerade überzeugenden Sieg könnte unser Plan leider gar nicht klarer sein: Klassenerhalt. Ich denke schon, dass wir uns wieder fangen werden, allerdings wird wohl mehr als ein fünfter oder sechster Platz nicht drin sein, wenn wir mal optimistisch in die Zukunft blicken.

Besten Dank fürs Gespräch.

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