4. Spieltag: Reideburger SV - SG 1871 Löberitz II 4,5:3,5

4 im Espitas Der dritte Advent hätte so beschaulich verlaufen können. Doch schon die Vorzeichen zu unserem Mannschaftskampf gegen den Reideburger SV verhießen nicht viel Gutes.

Die Ausgangslage

Sebi und die beiden Christians mussten die erste Mannschaft in ihrem wichtigen Kampf gegen Plauen unterstützen. Als Kompensation gab Harald dafür sein Saisondebüt in der zweiten Mannschaft. Ebenfalls verstärkt wurden wir mit freundlicher Hilfe aus der dritten durch Thomas und durch unseren lettischen Edeljoker Andris.

Die Logistik

Immer wieder ein schwieriges Thema. Dieses Mal musste der gemeinsame Teamsamstag leider ausfallen, was zu einer etwas versprengten Anreise führte. Während Andris mit Elina und Normi aus Leipzig anreiste, sackte Reyk Patricia unterwegs ein. Thomas und Harald kamen mit dem Auto und der Berichtschreiber wollte ob seiner Ökobilanz unter dem Eindruck des Weltklimagipfels mit der Kombination aus Bahn plus Fahrrad zum Spiellokal in Landsberg gelangen. Das funktionierte auch ganz gut, zumindest bis nach Bitterfeld. Der Zug, verantwortlich für die restlichen 20 km, wollte sich nämlich aus technischen Gründen nicht an den Fahrplan halten – 40 Minuten Verspätung waren angesagt, bei nur 10 Minuten eingeplantem Puffer für die Anreise zum Spiellokal.
Also Fahrrad abstellen und umplanen. Die Leipziger Fraktion verließ die Autobahn doch nicht Richtung Landsberg, sondern streute den Umweg über Bitterfeld ein. Dank der kulanten Reideburger begannen die Partien damit mit etwa zehn minütiger Verspätung. Es sollte für den Berichtschreiber nicht das einzige Mal an diesem Tag sein, dass ihn die Deutsche Bahn im Stich ließ.

Die Spiele

Harald hatte an Brett 1 mit Weiß ein Benoni auf dem Brett und stand wohl leicht besser, entschied sich aber für einen Angriff durch Linienöffnung am Königsflügel. Die h-Linie konnte Schwarz recht bald mit den eigenen Schwerfiguren unter Kontrolle bekommen, mit fatalen Folgen für Haralds König.

Norman bekam es an Brett 2 mit einer Grünfeldpartie zu tun. Früh konnte er seine Springer im Zentrum etablieren. Als Weiß infolge eines Abtauschs seines einst fianchettierten weißfeldrigen Läufers beraubt wird, werden die weißen Felder am Königsflügel so schwach, dass er die Dame geben muss um Schlimmeres abzuwenden. Wenige Züge später ist die Partie dennoch vorüber.

Ebenfalls seine Benonikenntnisse durfte Reyk an Brett 3 demonstrieren. Um nicht in die Vorbereitung seines Gegenübers zu geraten, wählte Reyk kurzerhand eine alternative Hauptvariante, in der er rasch Initiative fand. In scharfer, unklarer Stellung gab er einen Bauern. In aufziehender Zeitnot griff er leider an unscheinbarer Stelle fehl, wodurch die Initiative und nach weiterem ungenauen Spiel auch der Punkt an die gegnerische Seite fiel.

Im Spanier kam Elina frühzeitig in die Verlegenheit, mit Minusbauer zu spielen. Zwar konnte sie nach hartem Kampf den Bauern zurückgewinnen, sah sich daraufhin aber dem Druck eines weit vorgerückten weißen Freibauerns gegenüber. Tapfer verteidigte sie sich, bis schließlich ihr Gegner in beidseitiger Zeitnot die falsche Fortsetzung fand. Das Endspiel mit T+2B gegen L+2B brachte sie dann nach 6 h routiniert zum Abschluss.

Am fünften Brett brannte die Luft, nachdem Patricias Gegner sich entschied für starken Angriff auf den feindlichen Monarchen nicht weniger als einen Turm zu opfern. Gefühlt erschien mir das Opfer durchaus gerechtfertigt, doch Patricia fand erfolgreich alle notwendigen Gegenmaßnahmen, bis aller Rauch verflogen war und der Gegner die Waffen streckte.

Den Gegner des Berichtschreibers erwartete an seinem Brett nicht nur ein kleines Geburtstagsgeschenk (an dieser Stelle noch einmal herzliche Glückwünsche von unserer Seite an Thomas Schmidt) sondern auch die Hauptvariante der Schottischen Partie. Nach kleiner Ungenauigkeit konnte ich zwar einen Mehrbauern verbuchen, gab den aufgrund eines Anflugs von Blindheit in Zeitnot jedoch wieder zurück. Mehr als der halbe Punkt war danach wohl nicht mehr drin.

Im Drachen versäumte Thomas in komfortabler Stellung, rechtzeitig den schwarzen Vormarsch am Damenflügel aufzuhalten. Danach war dem schwarzen Angriff wohl nicht mehr viel entgegenzusetzen.

An Brett 8 komplettierte Andris unser Team. Die Bauern des Gegners fanden leider schnell Gefallen daran Andris' Springer so zu scheuchen bis, dieser gefangen genommen werden konnte. Andris spielte zwar noch einige Züge, konnte die Niederlage aber nicht mehr abwenden.

Fazit

Am Ende des Spieltages stand damit ein denkbar knappes, aber wohl gerechtfertigtes 3,5 zu 4,5 gegen uns zu Buche und damit die erste Saisonniederlage. Zu allem Ärger wurde unsere Suche nach einem netten Ort zum gemeinsamen Teamessen wegen der bereits hochgeklappten Bordsteine erschwert. Nach langer Suche und Diskussion entschied man sich dann für den Ausklang in einer mexikanischen Restaurantkette im Hallenser Umland.

Münzi

  Reideburger SV SG 1871 Löberitz II 4,5:3,5
1 Eckhardt, Claudia FM Matthey, Harald 1-0
2 Dietze, Frank-Heinz Schütze, Norman 0-1
3 Oltmanns, Ingmar Schäfer, Reyk 1-0
4 Weber, Benedikt Otivkova, Elina 0-1
5 Schnoor, Friedrich Lehmann, Patricia 0-1
6 Schmidt, Thomas Münzberg, Stephan ½
7 Post, Hugo Hähndel, Thomas 1-0
8 Hentschel, Uwe Ozols, Andris 1-0

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