9. Spieltag: USV Halle - SG 1871 Löberitz 4,5:3,5

Einer der Klassiker: Yogi vs. Jürgen Bei rechtem Licht betrachtet, waren schon vor dem Prestigeduell gegen USV Halle die Würfel gefallen. Nur ein paar unerschütterliche "Optimisten" nahmen das Wort Aufstiegschance noch in den Mund. Wobei ich persönlich die Vorstellung nicht unbedingt reizend fand, mich in der zweiten Bundesliga weich klopfen zu lassen. Jedenfalls sollte aber in Bestbesetzung angetreten werden, immerhin war ja auch der inoffizielle Mannschaftstitel für Sachsen-Anhalt zu vergeben. Unser Turbo-Motor litt jedoch am Samstag plötzlich und unerwartet an einer Kinderkrankheit, sodass wir kurzfristig ins Stottern kamen und Dana durch Pauline ersetzten.

Begrüßt von tristem Regenwetter versuchten wir unser Pulver trocken zu halten. Zwei Kurzremisen an 6 und 7 waren nach dem bisherigen Saisonverlauf angetan, Ruhe in die Mannschaft zu bringen. Schließlich hatte ich selbst die letzten beiden Runden verloren und Yogi in der ganzen Saison noch keinen einzigen Sieg zu verbuchen. Nachdem dann auch noch Pauline ein sehr sicheres Remis gegen Halles Joker einfuhr, blieben unsere bisherigen Parade-Bretter übrig. So war es an der Zeit sich nach einem kurzen Rundblick entspannt in die Küche zum Blitzen zurückzuziehen.

Keine Bauernopfer gegen Holly! An den restlichen Brettern ergab sich da folgendes Zwischenbild:
Holly, wie immer mit wenig ambitionierter Eröffnungsbehandlung, versuchte seinen ihm zugefallenen Mehrbauern abzuklammern, Normi mit Schwarz hatte nach verhaltener Eröffnungsbehandlung des Gegners vorerst keine Probleme, Brain gewohnt solide auf kleine Vorteile (Läuferpaar) spielend, Harald ein wenig unter Druck mit positionellem Bauernopfer, Christian gewohnt kompakt in Abwarte-Stellung auf seinen ersten drei Reihen.

In die Küche drangen nur wenige Nachrichten, so dass zu Beginn der vierten Stunde die Neugier ihr Recht verlangte. Die Schlacht wogte hin und her. Aus meiner Sicht sollte es ein 4 oder 4 ½ werden, allerdings hatte ich da wohl zu sehr mit der rosaroten Vereinsbrille auf die Bretter geschaut. Holly holzte alle Figuren, deren er habhaft werden konnte; am Schluss blieb ihm eine Mehrfigur, sodass wir in Führung gehen durften. Die Freude währte allerdings nicht lange, da Christian mit deutlichem Materialrückstand auf verlorenem Posten kämpfte und Harald mit seinen beiden Türmen nur zuschauen konnte, wie die mächtigen gegnerischen Freibauern unterstützt durch einen weißen Pracht-Springer auf c6 der neunten Reihe entgegenstrebten. Allerdings war auch Brain nicht untätig geblieben und verwaltete zwei Mehrbauern.

Viel Platz im Banksaal Kampfentscheidend sollte also Normis Partie gegen Michael Becker werden. Normis zwischenzeitlicher Tausch des f- gegen den d-Bauern verschaffte Weiß zunächst das etwas freiere Spiel. Mittels Td8 drang Weiß dann anschließend, auf Entscheidung drängend, in Normis Lager ein. Allerdings war nicht ganz klar, ob dieser Normis Riposte b6 ausreichend gewürdigt hatte, da diese ihn zu einem Damenopfer gegen Turm und Leichtfigur zwang. Während der Zeitnotphase dürfte es Normi aber versäumt haben, seine verbleibenden, passiv stehenden Leichtfiguren rechtzeitig zu verbessern. Jedenfalls gewannen die weißen Figuren bis zur Zeitkontrolle zusehends an Einfluss, sodass uns am Ende nur blieb, dem USV noch viel Glück für die letzten beiden Mannschaftskämpfe zu wünschen, um – wenn schon nicht uns - vielleicht dem USV den Aufstieg zu ermöglichen.

Simon

  USV Halle SG 1871 Löberitz 4,5:3,5
1 FM Höpfl, Dr. Thomas Pröhl, Holger 0-1
2 FM Becker, Michael Schütze, Norman 1-0
3 FM Neukirch, Detlef Schuster, Martin 0-1
4 Heyder, Florian FM Matthey, Harald 1-0
5 Engelmann, Jakob Schindler, Christian 1-0
6 Eckhardt, Claudia Spreng, Simon ½
7 Luther, Jürgen Bilawer, Andreas ½
8 Puls, Thomas Mertens, Pauline ½

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