2./3. OL-Spieltag: Doppelrunde in Löberitz
Die Doppelrunde in Löberitz beginnt, wie so oft, nicht erst Samstag 14:00, sondern schon Freitag zum Training im Schachclub. So trudelten nach und nach Bekka und Brain, Dana und Janis sowie Reyk und Mikly ein, wobei die Strecke Leipzig - Löberitz deutlich am schnellsten zu bewältigen war. Die Strecken Berlin - Löberitz und Erfurt - Löberitz nehmen sich nicht viel und so überquerte unser lettisches Duo, dank der Hilfe von Uwe, den Zielstrich
einen Tick eher als unser hessisch- thüringisches. Nur Holly blieb irgendwie auf der Strecke, wobei die Logistik Stumsdorf - Löberitz eigentlich die geringsten Anforderungen stellt ...
Trotzdem wurde es noch ein lustiges Beisammensein mit diversen ausgetauschten Blitzpartien, Neuerungen im Zug 32 und einem Duell Sankt Petersburg.
Der Samstag begann entspannt. 13:00 Uhr treffen um die letzten technischen Vorbereitungen, sprich Aufbauen, im "Reiter" zu erledigen und auf ging es. Zuvor musste allerdings noch die Heizung von einigen davor stehenden Tischen befreit und die Frage geklärt werden: An welchen Tischen wir denn gern spielen würden? Ein Kriterium war schnell gefunden, Holly und ich entschieden sich für den kürzesten Weg zur Heizung, auch wenn dies bedeutete gegen die Elche zu spielen.
14:00 Uhr, auf an die Bretter. Der Samstag bot, für mein Empfinden, zwei recht einseitige Matches. Rochade verlor den Kampf gegen den USV an den Brettern 1 und 2 sowie 7 und 8, wo sie an diesem Tag den starken Hallensern einfach nicht gewachsen waren.
Auch wir hatten schnell recht deutliche Feldvorteile gegen AEM, nur bei unserem lettischen Duo wirkte es leicht
kritisch. Dana opferte eröffnungstechnisch einen Bauern gegen Flash, was seiner Meinung nach auch nur andeutungsweise gehen sollte, und Janis lief im Skandinavisch in eine für Schwarz eher ungünstige Variante. Nachdem Flash bei Danas Königsangriff aber etwas übersah, waren wir aller Sorgen ledig und konnten uns entspannt über das 1:0 freuen.
Harald verwaltete eine glatte Gewinnstellung, Simon eine sehr gute, bei Brain und Holly zeichnete sich das Remis ab, Yogi und ich hatten zwar komplizierte, aber wohl auch vorteilhafte Stellungen auf dem Brett. Yogi und Harald gewannen souverän, ebenso problemlos verliefen die Remisschlüsse von Holly und Brain zum 4:1. Meiner einer hatte zu diesem Zeitpunkt eine Mehrfigur gegen 3 recht verstreute gegnerische Bauern, allerdings noch einige
technische Schwierigkeiten zu lösen. Da aber das Mannschaftsergebnis sich recht positiv gestaltete, scheute ich das letzte Risiko und wählte im entstandenen Endspiel die sicheren Fortsetzungen, was dazu führte dass mir die Bauern zum Siegen ausgingen. Allerdings bekam ich bei Turm + Bauer + König vs. Turm + Läufer + König noch einmal die Chance zum Sieg, verpasste aber das Matt in 4 kläglich und einigte mich deshalb auf Remis zum
Mannschaftssieg. Janis schipperte danach auch recht sicher in den Remishafen, wobei Simon noch einige Zeit mit Turm gegen 2 Figuren zu gewinnen versuchte, was sicherlich möglich war, aber schlussendlich doch ins Remis einwilligen musste. Alles in allem ein solider 5,5:2,5 Sieg.
Beim gemeinschaftlichen Zusammensein aller Mannschaften, oder zu mindest Teilen von jeder, Essen, Analysen, Gesellschaftsspielen und Sudokuduellen klang der Abend entspannt aus.
10:00 Uhr, die sonntäglichen Matches hatten an Spannung einiges mehr zu bieten. So war AEM mindestens dicht am Punktgewinn dran. Sogar so dicht, dass JayJay glaubte, gegen Robert O unbedingt Remis halten zu müssen, um den Mannschaftssieg zu sichern. Nach 6 Stunden gelang dieses Unterfangen dann auch, wobei sich JayJay gewohnt zäh 4 Stunden lang mit Minusbauer im Endspiel verteidigte, aber nicht etwa zum 4,5 Sieg sondern zum 5:3, denn Micha Becker hatte den ganzen Punkt gegen Effi gemacht.
Wir, diesmal mit den Elchen im Rücken und etwas weiterem Weg zur Heizung, ließen die Chance aus zum ersten mal in 3 Jahren Oberliga gegen Rochade 2 Punkte zu machen, konnten aber wenigstens einen behalten.
Schnell wurde der Kampf nur noch an 6 Brettern ausgetragen, denn noch schneller als Holly und Mike (schon traditionell) einigten sich Brain und Martin Niering auf Remis, was für uns alles andere als ungünstig war. Ein angeschlagener Brain hätte sich sonst sicher lange im Caro-Kann verteidigen müssen. Schnell Vorteil erzielte
Harald, auch wenn es um seine Technik nicht zum Besten stand. Im 40. wäre auf Grund eines fehlplazierten Läufers optimalerweise nur noch ein Remis zu erreichen gewesen, aber Ralf Seibicke spielte den entscheidenden Zug zu schnell und verlor danach chancenlos. Währendessen verkombinierte sich Dana und verblieb in einem hoffnungslosen Endspiel mit Minusläufer. Also wieder ausgeglichen. Yogi zerlegte den zu übermütig opfernden Laszlo Pesztericz sauber und wir gingen wieder in Führung. An 4 entwickelte sich aus einem interessanten Drachen eine Stellung mit
Mehrqualle für mich, aber starkem Freibauer auf g2 für meinen Gegner. Da ich aber beim erzwungen Quallenopfers meines Gegners aufgrund einer nicht korrekt berechneten Variante falsch auf c3 nahm, war aus der besseren Stellung eine Verluststellung geworden. Aber mit beginnender Zeitnot sprang der gegnerische Springer nicht auf das gewinnende f2-Feld sonder nach h2, was mich meiner Sorgen entledigte. Allerdings war die Stellung deshalb immer noch nicht gewonnen und man musste im Gegenteil eher noch vorsichtig sein und so wählte ich die forcierte Abwicklung ins remise Bauernendspiel.
Blieben noch die Partien von Janis und Reyk. Der ML kam gut aus der Eröffnung, entschied sich dann aber für ein zweifelhaftes Bauernopfer. Selbigen Bauern sah er bis zum Partieende nicht wieder und verpasste leider auch eine recht vielversprechende Remisaufstellung. Im Damenendspiel ließ sich dann kein Dauerschach finden und so konnte Dominik Jäger für Rochade ausgleichen. Janis hatte nach jeder Menge Rumlavieren
einen Bauern investiert, was ihn aber nicht wesentlich weiter voran brachte. Nun war die Frage das letzte Risiko zu suchen oder lieber den Spatz in der Hand zu nehmen. Nach kurzer Beratung wurde sich für den Spatz entschieden und nach noch einigen Zugwiederholungen der Punkt und somit auch die Punkte geteilt.
Mit dieser Doppelrunde haben wir uns wohl erstmal im Mittelfeld der Liga platziert, aber die Saison ist noch jung und mal sehen, was sie noch für Überraschungen bereithält.
Normi
AE Magdeburg | SG 1871 Löberitz | 2,5:5,5 | |
---|---|---|---|
1 | Degtiarev, Evgeny | Pröhl, Holger | ½ |
2 | Andre, Gordon | WGM Reizniece, Dana | 0-1 |
3 | Windelband, Jens | Schuster, Martin | ½ |
4 | Offinger, Robert | Schütze, Norman | ½ |
5 | Quist, Dr. Roy-Sven | FM Matthey, Harald | 0-1 |
6 | Igonin, Pavel | Spreng, Simon | ½ |
7 | Großmann, Susan | Bilawer, Andreas | 0-1 |
8 | Brüggemann, Florian | Isakovs, Janis | ½ |
SG 1871 Löberitz | Rochade Magdeburg | 4:4 | |
---|---|---|---|
1 | Pröhl, Holger | FM Stolz, Mike | ½ |
2 | WGM Reizniece, Dana | WIM Horvath, Julia | 0-1 |
3 | Schuster, Martin | Niering, Martin | ½ |
4 | Schütze, Norman | Hoffmeyer, Dr. Falk | ½ |
5 | FM Matthey, Harald | Seibicke, Ralf | 1-0 |
6 | Bilawer, Andreas | FM Pesztericz, Laszlo | 1-0 |
7 | Schäfer, Reyk | Jäger, Dominik | 0-1 |
8 | Isakovs, Janis | Homburg, David | ½ |
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