6./7. Spieltag Oberliga Ost: Doppelrunde Coswig

Ze Roberto oder Makaay?

Trotz Pilates: FCB und der freundliche Beamte vom Fundbüro "Immer klappt, klappt, klappt. Aber nix!"
(Ze Roberto in seinem ersten Jahr beim FCB Bayern zu den Versuchen mit Leverkusen Meister zu werden.)
... So oder so ähnlich fühlt sich phasenweise, wer in dieser Saison mit USV II in der Oberliga auf Punktejagd geht. Dabei sind wir eigentlich nur gegen Naumburg richtig untergegangen (leider fehlten uns da Jens und Andrea). Nur bringen einen interessante Partien und glückliche Gegner im Abstiegskampf nicht weiter.
"Man muss die Dinger einfach machen."
(Roy Makaay)
Pulsi und Michail Noch gab es ja rechnerisch Möglichkeiten. Und was liegt da näher, als gegen die Mannschaften zu punkten, die noch in Sichtweite sind? Dementsprechend eingestellt trafen wir am Samstag gegen 13.15 Uhr im Spiellokal ein. Dort spielten jedoch nur ein paar Kinder und alles machte irgendwie nicht den Eindruck, als würden hier in 45 Minuten 2 Oberligakämpfe angepfiffen werden. Zudem konnte sich niemand als Schiedsrichter ausweisen. So gingen wir also, ohne unsere Aufstellung abgegeben zu haben, zum Bäcker. Auf dem Weg dorthin trafen wir Yogi, der ohne Schiri muss über volle Distanz Mannschaftsanschluß ähnliche Gedanken hatte.
Die letzten 10 Minuten vorm Spiel: Plötzlich geschäftiges Treiben im Spiellokal. Der Schiedsrichter erfreut darüber endlich jemanden von den Hallensern da zu haben. Unsere Schachfreunde Klawa und Piotraschke machten sich bereits warm. Nun war dem letzten Zweifler klar, dass nur unser Maik berufsbedingt ausfallen würde.

USV II - Coswig

Halle 2 vs. Coswig Schnelles Remis von Pulsi, der trotz Mehrtempo in der Französich-Vorstoßvarainte gegen einen nominell schlechteren Gegner (!?) nichts rausholen konnte. Böse Zungen behaupten ja, er wurde daraufhin nach Hause geschickt. :-) Nachdem Andreas Remis gespielt und Minibruno verloren hatte, kam auch Jens leider nicht über ein Remis hinaus. 1,5-2,5. Svens Gegner griff in vorteilhafter Stellung fehl. Dieses Geschenk konnte über den 40. Zug gerettet werden. 2,5-2,5.
Zum Umfragenbesuch: Elli und Hanna Das war die Ausgangslage für die Schlußphase. Befand mich selbst in einem freudlosen Endspiel (T + 3 Bauern vs. Turm + 4 Bauern). In Erfurt hatte ich sowas verloren. Hier sollte aber nichts mehr anbrennen. Mein Gegner hatte wohl die Teamorder noch was zu versuchen. Michael musste ein schwieriges Damenendspiel arbeiten. Da schien mir wenig zu retten. So konnte ich mich voll der Partie von Andrea zuwenden. Sie hatte ihren Gegner (jahrelang ein eifriger Punktesammler) mächtig hergespielt. Nur wollte sich der Sieg irgendwie nicht vollenden lassen. Angesichts des drohenden 3,5-4,5 dachte ich wieder an eingangs erwähnten Ze Roberto. Es wurde dann schnell konkreter. Michael verloren, ich Remis. Andrea's Partie hatte alles: Druckspiel, Zeitnot, Gegenspiel, Dramatik. Nur fand sie den Schlüssel nicht und die Partie endete mit Dauerschach. 3,5-4,5. Wieder nichts.

USV II in der "Börse" Mit diesem blöden Gefühl machten wir uns auf zur Unterkunft (ohne Andreas und wie erwähnt Pulsi). Interessant erscheint mir, dass sich beide Autos getrennt voneinander auf die Suche begaben. Bis heute ist ungeklärt, ob O2 oder doch e-plus die schlechtere Netzabdeckung hat. Also ich (O2) konnte Sven immer verstehen. Naja. Im "Boselblick" trafen wir nur eine ältere Dame an. Schnell zeigte sich, wie wertvoll eine schriftliche Reservierung sein kann. Trotzdem mußten 3 meiner Spieler in der benachbarten Herberge untergebracht werden. Man hatte sich eine Gruppe mit ca. 40 Zauberern ins Haus geholt. Deshalb wollte man uns auch das Frühstück ab 9 Uhr reichen (Rundenbeginn!). Als die nette Dame nicht nochmal die Küche eröffnen mußte (Minibruno wollte gerade ein Bauernfrühstück bestellen), ließ sich auch ein Frühstückstermin um 8 Uhr finden. :-)
Löberitz in der "Börse" Übrigens waren die Zimmer klasse. Andrea, Jens und ich waren sehr komfortabel untergebracht. Von den anderen kamen keine Klagen. Frisch eingecheckt, machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Unsere Löberitzer Freunde hatten wir leider aus den Augen verloren (Brain spielte noch). So kehrten wir bei einem Griechen ein. Das war schon eine bunt gemischte USV-Truppe ... Beim Griechen wars ganz nett und die Löberitzer waren mittlerweile auch beschäftigt. So machten wir uns allein einen gemütlichen Abend. Für mich der Spruch des Abends:
"Was nützt es einem, wenn man sagen kann: Mit Kompensation für die geopferte Figur oder das Spiel ist zweischneidig??"
(Jens zu Minibruno, der sich über englischsprachige Schachbücher Englischkenntnisse aneignen möchte.)

Trotz des gelungenen Abends und trotz der guten Unterkunft mußte ich, als ich zum Frühstück kam, feststellen, dass Minibruno der Moral der Truppe einen Knacks verpasst hatte. Hier war Ansprache von Nöten, wie man sie manchmal von Kaiser Franz oder Maestro Trap bekommt. Nach dem Frühstück war die Truppe wieder kämpferisch.

Leipzig II - USV II

Analyse: Wolfgang, Sven und Frank Es begann mit Psychospielchen. Gerade die beiden Leipziger, welche am Vortag geschont wurden, kamen gut 15 Minuten zu spät. Uns war aber klar – hier gibt's nichts zu verschenken. Ich praktizierte eine Variante zum ersten Mal (was aber nicht heißt, dass ich sie nicht kenne). Mein Gegner, mit neusten Rogozenko-Ideen bewaffnet, spielte mich aber total platt. Auch der Gesamtkampf sah zunächst nach einer Klatsche aus. Dies wird Sven dazu bewogen haben das Dauerschach abzulehnen und sich Matt setzen zu lassen. Zwischenstand 3,5 zu 1,5 gegen uns. Plötzlich hatte Minibruno durch ZÜ gewonnen. Die Zeitvorgabe hat wohl den Ausschlag dafür gegeben. Jens war dann recht sicher gewonnen. 3,5 zu 3,5.
Löberitzer nach Meißen aus den Augen verloren Nun lag es wieder an Andrea. Die Zeitnotphase endete mit schlechterem Turmendspiel, was ja in der Oberliga bis aufs Messer ausgespielt wird. Nun für mich die bange Frage: Null (Ze Roberto) oder Remis (Roy Makaay)?
Eigentlich darf man mit dem Doppelpunkt vorn nicht verlieren (siehe vs. Liebschwitz). Bei Andrea hatte ich an sich ein gutes Gefühl. Schließlich hat sie eine solide schachliche Ausbildung genossen. Wenn sie das nicht Remis hält, wer dann? Letztlich löste sie es auch besser als ich gegen Plauen und sicherte das 4-4. Mit 3 Spielern DWZ > 2000 waren wir gegen einen Schnitt von ca. 2125 angelaufen. Wahnsinn!

Alle in der "Börse" Andrea ist zweifellos eine Bereicherung für unsere Mannschaft. Gut, dass sie endlich zur Verfügung steht. Jetzt haben wir schon 12 Spieler eingesetzt. Und alle sind für Punkte gut, wenn sie gebracht werden. Auf der Rückfahrt hat uns Minibruno noch wissen lassen, dass die Mannschaft bisher für Michael und mich mitgekämpft hat (beide 1,5 aus 7). Gerade SMS von Pommi. Demnach hat Ebersbach 2 Punkte. Wunderbar! Dann wird es um so spannender. Schätze sie ähnlich heimstark ein wie Ecuador im Fußball (dort die Höhenluft, hier die spezifische Randlage). Gegen uns wird wohl jeder Tscheche mit gültigem Spielerpass auflaufen. Ich danke allen, die bis hierher durchgehalten haben und hoffe, niemand fühlt sich falsch zitiert oder persönlich angegriffen. Den Ausklang in der "Börse Coswig" habe ich jetzt ausgeblendet. Vielleicht liefert der Reisepartner hierzu noch Bildmaterial. Bis in 3 Wochen.

"Schau mer mal, dann san mer schlauer."
(Franz Beckenbauer)

"7-1 oder 8-0?"
(Michael, der Minibrunos Prognose gegen Dresden geahnt haben muss.)

"Spielt da Elli mit?"
(Andrea in Gedanken an alte Dresdner Zeiten. Mittlerweile kennt sie jedes Oberliga-Team.)

FCB

  USV Halle II TuS Coswig 3,5:4,5
1 Dietze, Frank-Heinz Klawa, Patrick 0-1
2 Kretzschmann, Jens Schweitzer, Andreas ½
3 Feldmann, Michail Escher, Thomas 0-1
4 Puls, Thomas Piotraschke, Jens ½
5 Hentzgen, Thomas Teichgräber, Michael ½
6 Glaser, Andrea Merker, Matthias ½
7 Domaske, Andreas Pönisch, Eckehard ½
8 Hering, Sven Pönisch, Egmont 1-0
  Lok Leipzig Mitte II USV Halle II 4:4
1 Weitzer, Steffen Dietze, Frank-Heinz 0-1
2 Limpert, Michael Kretzschmann, Jens 0-1
3 Paschke, Mario Feldmann, Michail ½
4 Müller, Frank Hentzgen, Thomas 1-0
5 Römling, Sven Glaser, Andrea ½
6 Greger, Ubald Domaske, Andreas ½
7 Just, Wolfgang Hering, Sven 1-0
8 Dobierzin, Olaf Pommrich, Rainer ½

4½ reicht (?!)

Dana gibt den Punkteräuber Wenn eine Doppelrunde ansteht, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass wir Dana in unseren Reihen begrüßen können. So war es auch diesmal, ausnahmsweise "in Vertretung" für Holly, der sich ein Arbeitswochenende gönnte.
Mit vier Autos (vorläufiger Saisonrekord!) nach Coswig angereist, wollten wir uns unserer Haut erwehren und nicht wie im Vorjahr gleich alle vier Mannschaftspunkte in Sachsen lassen (obwohl Hollys Namensschild verwaist blieb). Simon und Yogi (mit den Gedanken woanders) Mit dem aktuellen und nicht wirklich bescheidenen Motto "4½ reicht" im Munde setzten wir uns zunächst am Samstag an die Bretter, um uns mit Leipzig II zu messen. Vielleicht aus Dankbarkeit für unsere Mithilfe zum Klassenerhalt in der Vorjahressaison blieben die Bretter 1 und 4 unbesetzt und so lagen wir nach einer Stunde mit zwei Punkten voraus. Unser werdender Familienvater zeigte sich daraufhin sanftmütig und so kam bald ein halber Punkt hinzu. Nachdem sich dann allerdings Normi mit einem Wenigerbauern zeitweilig in eine mehr als schwierige Lage manövriert hatte, der Berichterstatter sich eines Angriffs auf seinen König Bis Anschlag: Brain vs. Limpi ausgesetzt sah und Mikly und Reyk in Spendierlaune auf die vollen Punkte verzichteten, wurde es doch noch spannender, als uns lieb war.
Zur Zeitkontrolle löste sich aber dann die Anspannung wieder, denn das 4½ war unter Dach und Fach. Normi hatte Steherqualitäten gezeigt, während es dem Berichterstatter gelungen war, den Königsangriff ins Leere laufen zu lassen, um sich dann beim Gegner für die letzte Niederlage zu revanchieren. So konnte nun Gediegen: Der Balkon zu Meißen Brain in aller Ruhe daran gehen, sein etwas besser stehendes Läuferendspiel zum schon länger fälligen Erfolg zu führen, was dann auch kurz vor dem endgültigen Blättchenfall gelang. Mit soliden 5½ Punkten und dem Wissen, dass Dresden sich ein Unentschieden gegen AEM geleistet hatte, ging es dann zufrieden zur Unterkunft nach Meißen. Schade, dass keine Zeit blieb, dieses hübsche Elbstädtchen zu bewundern. Der Abend klang schließlich in gediegenem Restaurant auf dem Domberg mit Blick auf das "extra für uns" arrangierte Feuerwerk aus.

Traube um das Finale: Dana vs. Patrick Umschmeichelt von morgendlichen Pastelltönen und herrlichem Blick auf die Elbelandschaft stimmten wir uns am folgenden Tag auf die zweite Begegnung gegen Coswig ein. Freundlicherweise verzichtete die Mannschaft Coswigs auf Schweitzer, der tags zuvor gegen Halle II noch an Brett 2 eingesetzt worden war, und so ging es zu unseren Gunsten gleich los wie die Feuerwehr.
Harald, Reyk und Normi stellten ihren Gegnern für diese nicht lösbare Probleme und so stand es schnell 3:0 für uns. Allerdings gab Mikly alsbald ersatzlos seinen wichtigsten Zentralbauern her, während Yogi in einer etwas missratenen Aljechin-Verteidigung zusehends zum "Herrn der Löcher" avancierte. Und auch Dana lief nach anfänglich guter Eröffnung einem zunächst freiwillig geopferten Bauern hinterher.
Coswiger Ehrenpunkt: Yogi gegen Ec. Pönisch Brain einigte sich nach mehrfachem Figurenabtausch friedlich. So sollte es vermeintlich dem Berichterstatter mit zwei Mehrbauern vorbehalten bleiben, das 4½ abzusichern. Mikly erinnerte sich dann aber daran, dass mit Aufgeben noch nie eine Partie gewonnen wurde und so spielte er engagiert weiter und weiter und siehe da, am Ende sprang ein halber Punkt heraus. Auch dieser Mannschaftskampf ging über die volle Distanz und Dana konnte am Ende im "Blitzduell" nach zwischenzeitlicher Minusqualität ihr Erfolgsrezept verkünden: "It's important, not to lose concentration!"

Am Ende konzentriert alles (z)erlegt: Dana Bleibt nachzutragen, dass Dresden nach dem 7. Spieltag noch einen halben Brettpunkt Vorsprung hat. Sollte das Anlass sein, um das Motto "4½ reicht" in Frage zu stellen? Ich denke: nein. Bisher sind wir nämlich mit diesem Motto sehr gut gefahren.

Simon

Sonnenuntergang in den Weinbergen von Radebeul Noch ein kleiner redaktioneller Nachsatz: Mikly und Dana waren am Wochenende extrem fotografierfreudig – besten Dank. Und auch mich zog es bei herrlichstem Gegenlichtfoto-Wetter nach dem gemeinsamen Essen noch zum Knipsen in die Weinberge von Radebeul. Davon ist genügend übrig für einen kleinen Fotoreport demnächst.
c. r.

  SG 1871 Löberitz Lok Leipzig Mitte II 5,5:2,5
1 WGM Reiznice, Dana Weitzer, Steffen +-
2 Schuster, Martin Limpert, Michael 1-0
3 Schütze, Norman Paschke, Mario ½
4 FM Matthey, Harald Müller, Frank +-
5 Spreng, Simon Römling, Sven 1-0
6 Bilawer, Andreas Greger Ubald ½
7 Klyszcz, Michael Just, Wolfgang 0-1
8 Schäfer, Reyk Dobierzin, Olaf ½
  TuS Coswig SG 1871 Löberitz 2:6
1 Klawa, Patrick WGM Reiznice, Dana 0-1
2 Escher, Thomas Schuster, Martin ½
3 Piotraschke, Jens Schütze, Norman 0-1
4 Teichgräber, Michael FM Matthey, Harald 0-1
5 Merker, Matthias Spreng, Simon 0-1
6 Pönisch, Eckehard Bilawer, Andreas 1-0
7 Pönisch, Egmont Klyszcz, Michael ½
8 Schmidt, Hans-Gert Schäfer, Reyk 0-1

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