7. Spieltag SG 1871 Löberitz - USC Magdeburg 5,5:2,5

Nachdem wir am Samstag knapp, aber verdient gegen AEM verloren hatten, hieß es gegen den USC Magdeburg am Sonntag voll zu punkten.

Mein lettischer Gegner Klimakovs diskutierte mit mir einen Schotten, in dem ich eine Nebenvariante wählte. Diese hatte sich mein Gegner nicht so ausführlich angeschaut, wie er nach der Partie meinte. Nachdem sich die Damen getauscht hatten, verblieb ich im Mittelspiel mit dem Läuferpaar und der flexibleren Bauernmasse am Damenflügel, die ich nur noch ins Ziel schieben musste.

Hugo hatte Weiß gegen den ebenfalls noch jungen Michel Pikalow, der in dieser Saison unter anderem schon gegen Tatjana gewinnen konnte. In der Eröffnungsphase spulten beide eine lange Theorievariante im Drachen herunter, an deren Ende unser Löberitzer leichten Vorteil zu besitzen schien. Pikalow überraschte mit einem Springeropfer auf c3, welches Hugo durch präzise Kalkulation widerlegte. Er verblieb mit einer Mehrfigur, die er ohne Mühe verwertete.

An Brett 3 bekam es Laura mit dem 13-jährigen Sebastian Haubold zu tun, der schon eine beachtliche Elo-Zahl von knapp 2000 aufweisen kann. Sie spielte einen scharfen Najdorf-Sizilianer, in dem beide Seiten lang rochierten. Obwohl Laura noch einige taktische Kniffe auf Lager hatte und Weiß vor praktische Probleme stellte, schien das Gleichgewicht objektiv nie nachhaltig gestört gewesen zu sein. Ein Remis-Schluss die logische Konsequenz.

Normi bekam es ebenfalls mit einem Haubold zu tun. Er spielte Spanisch gegen den Zwillingsbruder von Sebastian, Christian, der fast die gleiche Elo-Zahl wie sein Bruder vorzuweisen hat. In einem komplexen Mittelspiel mit Chancen für beide Seiten wickelte Normi in ein Endspiel ab, in dem sein Läufer auf d5 den schwarzen Springer auf a5 dominierte und der weißfeldrige Läufer von Schwarz nicht mehr wert war als ein Bauer. Nun hatte Normis Gegner genug gesehen, da Weiß nur noch die schwarzen Bauern am Damenflügel hätte einsammeln müssen.

WGM Ilze Berzina fand sich an Brett 5 mit Schwarz in einer Stellung mit ungleichfarbigen Läufern wieder, in der ihr Gegner die leicht angenehmere Seite einer objektiv ausgeglichenen Stellung besaß. Alexej Anders verzichtete jedoch auf wilde Gewinnversuche, sodass man sich schlussendlich friedlich einigte. Dieser halbe Punkt brachte die Mannschaft wiederum auch näher an die vollen Mannschaftspunkte.

Die einzige Niederlage des Tages musste leider Elina hinnehmen. Ihr Gegner wählte die Aljechin-Verteidigung, gegen die sie nicht den kritischsten Aufbau wählte. Schwarz gelang es, eine Qualität zu erobern und er besaß zudem noch Entwicklungsvorsprung, sodass sie Klaus Hanisch die Hand reichen musste.

An Brett 7 erwiderte Böhmi 1.e4 von Lucas Schröter mit der Caro-Kann Verteidigung, die er auch schon am Vortag auf dem Brett hatte. Im Mittelspiel entbrannte ein Kampf um die schwarzen Felder am Königsflügel, auf denen sich Weiß durch viele Bauernzüge geschwächt hatte. Die Damen wurden früh getauscht. Schlussendlich konnte bzw. wollte keine Seite entscheidende Vorteile mehr erzielen.

Holly machte den Abschluss. Nach einem ruhigen Eröffnungsverlauf hatte er die bessere Struktur am Damenflügel (Bauern d4/c5/b6 gegen d5/c6/b7) gepaart mit dem Einbruchsfeld für seinen weißen Turm auf a7. Nach und nach verstärkte Holly den Druck, sodass sein Gegner Thomas Reichert zunächst einen Bauern und später die Partie abgeben musste.

Am Ende stand somit ein klarer 5,5:2,5 Sieg! Auch ich möchte mich noch einmal herzlich bei allen Helfern und insbesondere Familie Pallas bedanken, die für sehr gute Spielbedingungen gesorgt haben.
An den letzten beiden Oberliga-Wochenenden heißt es nun, nochmals mit voller Konzentration das Bestmögliche rauszuholen, auch wenn der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist.

Robert