Zwischenrunde Deutsche Pokalmeisterschaft Lübbenau, OT Ragow

Traditionell spielen die Länder Sachsen, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt die Zwischenrunde untereinander aus, und der Sieger ist im Halbfinale. Von den 8 Spielern waren FM Ulf von Herrmann (König Tegel 2357) und Roland Voigt (Leipzig Gohlis 2327) favorisiert. Auch dem Cottbusser FM Karsten Schulz (2274) wurden gute Chancen eingeräumt. Dann kamen 4 Spieler mit mehr oder weniger Außenseiterchancen: Harald Darius (Schachdorf Ströbeck-2165), Thomas Frübing(Köpenick- 2157), Andreas Schultz (Lok Leipzig-Mitte- 2147) und Manfred Jandke (VBSF Cottbus-2111). Der 8. Teilnehmer war ich (1935). Die 1. Runde (Sechzehntelfinale) begann am Samstag 14.00 Uhr, und außer Einem reisten alle Teilnehmer 1 Stunde vor der Runde an. Nur Harald hatte seinen Kampf um den 3. Einzug ins Halbfinale des Deutschen Pokals profimäßig geplant und reiste schon einen Tag vorher an. Die Auslosung nahm die Inhaberin des Gasthofes "Walnuss" vor, in dem die Schachspieler kämpften, versorgt wurden und übernachteten. Die Auslosung wurde aus Sachsen-Anhalter und Brandenburger Sicht ein Desaster. Als erster Weißspieler wurde FM Voigt gezogen, er durfte seinen Gegner ziehen und erwischte mich. Danach wurde der 2. Favorit als Weißspieler gezogen (FM v. Hermann), er zog sich dann Harald aus dem Topf. Auch der 2. Berliner (Frübing) bekam Weiß und zog sich den Leipziger Schultz. Damit stand das Dilemma fest: Die beiden Cottbusser VBSF-Spieler kämpften gegeneinander (FM Schulz - Jandke). Harald stand schon als ich das erste Mal schaute (nach 30 Minuten) schlecht, einen Bauern weniger ohne Kompensation. Schon nach 2 Stunden musste unser Landespokalsieger die Segel streichen, dabei hatte Harald an der Gesamtspielzeit einen für ihn unüblich hohen Anteil an Bedenkzeit (45 Minuten). Haralds Kurzkommentar- manchmal läuft es, manchmal nichts und diesmal gar nichts!
Ich hatte als Schwarzer gehofft 15 - 20 Theoriezüge in einer Variante zu spielen, die mir vertraut ist. Es wurde ein System, welches mir nicht vertraut war, ich kam aber immer besser damit zu Recht. Im Mittelspiel bekam ich dann gute Angriffschancen, doch zum einen verteidigte Roland Voigt sich aufmerksam, zum anderen verschärfte ich vielleicht nicht entschieden genug. Bernd Domsgen und Fritz werden mir sagen, ob da mehr drin war. Nachdem meine kühnen Träume nicht in Erfüllung gingen, konnte der FIDE- Meister in ein Endspiel überleiten, in dem ich schlechter stand – mir wurde dann gezeigt, dass ich grottenschlecht stand. Es gelang mir noch eine kleine Falle zu stellen, aber sie hatte nur Bezirksliganiveau, der Bundesligaspieler war damit nicht zu überraschen.

Dan-Peter Poetke

Fotos und (Link auf) komplette Ergebnisübersicht folgen.

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