Heyfra-Cup 2008

Naumburger Trio: Frido, Isi, Pauli Wie schon bei der Erstauflage schickte auch dieses Jahre die LSJ Sachsen-Anhalt eine große Delegation Jugendlicher, betreut von unserer Landestrainerin Tatjana Melamed und mir, nach Helbra zum Hefra-Cup.
Mit 54 Teilnehmern war das Feld quantitativ ordentlich besetzt, auch in der absoluten Spitze waren mit GM Eckhard Schmittdiel und FM Gunther Spiess immerhin 2 Titelträger vertreten. Leider fehlte dem Turnier etwas die Breite hinter der Spitze, sodass Kevin mit Setztlistenplatz 9, sowie Florian, Vilen und Alexander (12-14) schon zu oft zu den Favoriten gehörten.
Kalli präsentiert Da die LSJ 11 Teilnehmer ins Rennen schickte, gab es leider auch häufiger als gewünscht Paarungen untereinander, in denen Überraschungen nicht ausblieben.
Das Turnier kann jeder auf der offiziellen Seite Runde für Runde noch einmal nachvollziehen. Ebenfalls dort zu finden ist der Endstand. An der Spitze keine Überraschungen. Ich werde in diesem Bericht nur eine kurze Einzelkritik und meinen Eindruck unserer Kaderspieler geben.

Frido findet in Georg den OFuA-Meister Fridolin Mertens, 5/7, Platz 6
Ein überragendes Endergebnis, aber seine Wertung sagt mehr aus. Frido bleibt die Wundertüte. Überragenden Partien folgen völlige Katastrophen. Taktisch kann ihm niemand das Wasser reichen. Bestes Beispiel die Rettung in Runde 4 gegen Andreas Kunth. Die alten Probleme sind aber nach wie vor vorhanden, oberflächlich in der Bewertung der Stellung und bei der Arbeit am Brett und das Fehlen der nötigen Ernsthaftigkeit. Es gibt aber Hoffnung wie die Letzrundenpartie gezeigt hat. Mal sehen, ob der Turniersommer den Trend bestätigt.

Alexander Müller, 4,5/ Platz 12
Ein gutes Turnier von Alexander. In der ersten Runde noch sehr glücklicher Sieger gegen Felix, steigerte er sich im weiteren Turnierverlauf und machte solide seine Punkte.

Köthen-Magdeburger Analyse Kevin Schiffner, 4,5/7, Platz 7
liest sich gut, täuscht aber etwas über seine gezeigten Leistungen hinweg. Taktisch ist Kevin gut ausgebildet und kann praktische Probleme am Brett gut lösen. Große Defizite gibt es im Bereich Strategie und auch sein Eröffnungsrepertoire muss seiner Spielstärke und seinen Zielen weiter angepasst werden. Kevin hat das Manko bei den Männern immer noch nur auf Bezirksebene zu spielen. Um seine Spielstärke weiter zu verbessern sollte er so schnell es geht zu einem größeren Verein wechseln um Erfahrungen in höheren Ligen zu sammeln.

Florian Wendling, 4/7, Platz 14
Florian konnte seine gewachsene Spielstärke erneut unter Beweis stellen und spielte ein solides Turnier. Für größere Überraschungen agierte er zu vorsichtig. Probleme gegen schwächere Gegner konnte er durch gute Leistungen gegen nominell Stärkere ausgleichen.

Vilen Rafayevich, 4/7, Platz 15
Wie Florian ein solides Turnier und ein deutlicher Trend nach oben. Bei Vilen merkt man deutlich, dass zu Hause was für Schach getan wird und das sieht man in seinen Partien und bei den Analysen.

Ausgleichssport Pauline Mertens, 4/7, Platz 17
Partieanlage und Stellungen waren eigentlich immer in Ordnung, nur die Ergebnisse stimmten oft nicht. Immer wieder das gleiche Problem in besseren, aber taktisch komplizierten Stellungen nimmt sie nicht den geradlinigen Weg und bekommt dadurch Schwierigkeiten. Stellungen, wo Initiative das wichtigste Kriterium ist, müssen einfach noch mehr geübt werden.

OFuA Isabel Weißenburg, 4/7, Platz 18
Ein überzeugendes Turnier, leider knapp den Preis für die beste Dame verpasst. Zunächst im Fahrstuhl brach sie in Runde 5 überzeugend aus. Die größte Überraschung, sicher auch für sie selbst, in Runde 6 mit dem Sieg über Pauline in einer wirklich stark gespielten Partie. In Runde 7 hat sie leider nicht genug an ihre Chancen geglaubt, sonst wäre gegen Roland Rümmler sicher noch mehr drin gewesen.

Normi und Manuel/Samuel Samuel Gering, 4/7, Platz 19
Starkes Turnier und gute Partien. Samuel weiß, was er tut, und arbeitet hart am Brett. Seine Erfahrungen aus der Männer-Landesliga haben sich positiv auf seine Spielstärke ausgewirkt.

Alexandra Müller, 3,5/7, Platz 32
Ein etwas enttäuschendes Turnier. Alexandras Ansätze sind sehr gut, sie hat aber die typischen Schwächen: Übervorsichtiges Spiel, Passivität und mangelnde Eröffnungskenntnisse. Sie muss einfach zum Nach-vorn-Spielen gezwungen werden. Tatjana arbeitet dran.

Annika Priese, 3/7, Platz 35
Bei all den positiven Ergebnissen die größte Überraschung. Überragendes Turnier und starkes Kampfschach. Gefühlt saß Annika am längsten von allen unseren Teilnehmern am Brett. Die harte Arbeit zahlt sich aus +168! bringen sie endlich auf den richtigen Weg.

Christian Zimmermann, 2,5/7 Platz 40
Christian erwischte ein schlechtes Turnier und war neben Alexandra und Pauline der einzige im Minus. Er zollt seinem rasanten Aufstieg etwas Tribut. Vieles neu Gelernte lässt sich einfach nicht so schnell 100%ig erfolgreich umsetzen. Trotzdem ist er auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

"Kiste" Felix Knopf, 2/5, Platz 49 Felix ist der Vereinfachungsmeister. Leider gibt er dadurch zu oft seine Vorteile aus der Hand. Völlig unnötige Niederlage gegen Alexander in Runde 1 aus Gewinnstellung heraus und viel zu viele ausgelassene Chancen.
Felix weiß ungeheuer viel, muss aber noch lernen es am Brett umzusetzen bzw. sich daran zu erinnern. Der Vereinswechsel nach Merseburg wird sich sicher positiv auf seine Entwicklung auswirken.

Abschließend kann ich durchweg ein positives Fazit ziehen. Eine deutliche Vorwärtsentwicklung bei unseren Jugendlichen ist zu erkennen. Mit etwas mehr Fleiß zu Hause und selbstständiger Arbeit am Schach ist vor allem bei den Jüngeren die deutsche Spitze noch in Reichweite.

Normi

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