Open Litomyšl 2007 (I)

Judith sagte und wir taten es ...

Zu einem Abenteuer in der tschechischen Provinz erklärten sich bereit:
Riker, Flash, Normi, Paul, Franzi, Effi, JayJay, Judith

Kapitel 1

Unser Jeffi: Fithalten für den Bericht Kurz nach 6 Uhr sitzen die Magdeburger schon im Zug, um 7.15 treffen Flash und Effi auf JayJay. Nun heißt es, gemütlich zu Judith nach Leipzig fahren, denn dass das andere Auto mit Riker, Normi und Franzi pünktlich da ankommt, scheint uns eher unwahrscheinlich zu sein. Unsere frühe Ankunft bei der Familie Fuchs hat aber auch eine positive Seite, wir dürfen uns mit einem Kaffee stärken. Hier sehen wir auch Paul mit seinen Krücken und erfahren von gebrochenem Zeh.
Zu unserer Überraschung kommt das andere Auto pünktlich und in der Besetzung JayJay, Effi, Paul, Judith und Riker, Flash, Normi und Franzi fahren wir nach Litomyšl, eine Stadt, von deren Existenz die meisten von uns erst einige Wochen vorher erfuhren.
Vier und ein Handwärmer Auf dem Weg dahin liest Judith fleißig Harry Potter, JayJay berichtet von seiner Elite-Uni. Um es vorwegzunehmen, gehörte JayJay neben Effi und Franzi zu denjenigen, die sich nebenbei auf die Klausuren vorbereiten wollten. Effi kam gar nicht dazu, Franzis Bücher waren zwar die ganze Zeit offen, ihre Augen dafür meist zu, und JayJay hat wirklich einiges geleistet und knapp 200 Seiten gelesen. Elite eben.
Elitestudent und Vorbereitungs-Prekariat: JayJay Wir liegen gut im Zeitplan und wäre JayJay mit Effi als Beifahrer (natürlich mit einer Karte von Litomysl aus googlemaps) vorgefahren, hätten wir es sogar pünktlich zur Anmeldung geschafft. So fährt Riker vorne weg und Effi bleibt nur sich zu wundern, wie man sich in einer so kleinen Stadt so oft verfahren kann, vor allem, wenn man schon mal da gewesen ist. Angeblich soll Normi schuld gewesen sein. Mit ein paar Minuten Verspätung kommen wir dann im Internat an, wo wir sowohl spielen als auch übernachten werden, denn die eigentlichen Bewohner haben Weihnachtsferien.
Innenhof Schloss Litomysl Wir haben etwa 2,5 Stunden Zeit bis zur ersten Runde und machen uns auf den Weg etwas zu Essen zu finden. All zu viel Zeit zum Suchen haben wir nicht und so gehen wir zum Apachen-Pub, was in den nächsten Tagen zu unserem Stammlokal avanciert. Und das obwohl Riker das falsche Essen und das falsche Getränk serviert bekommt. Während der Kellner wohl leichte Schwierigkeiten mit der Bestellung in Deutsch zu haben scheint, hat Paul Schwierigkeiten zuerst bei der Benutzung einer Ketschup-Flasche (der weise Rat von Judith "Einfach laufen lassen!" wird zum geflügelten Wort der Woche) und dann beim Trinkgeldgeben, wobei auf der Karte schon steht, das Trinkgeld sei inklusive und es eigentlich keine Probleme geben kann.
Judith und der Berichterstatter Die erste Runde verläuft ohne Überraschungen für uns - maximale Punkteausbeute und sogar Platz 1 für JayJay in der Tabelle. Denn er bekommt für seinen kampflosen Sieg einen halben Buchholzpunkt und liegt damit deutlich vor der punktgleichen Konkurrenz.
Am Abend des zweiten Weihnachtstages will man auf die lange Suche einer Kneipe verzichten und so sehen wir den oben erwähnten Keller wieder.

Kapitel 2

Kulturerbe-Verzierungen Die Einzelrunden sollen dazu genutzt werden, Sport vormittags zu treiben. Wir müssen aber feststellen, dass die Sportanlage für den ganzen Tag ausgebucht ist. Also lassen wir für den Vormittag der nächsten Einzelrunde zwei Squash-Hallen reservieren.
Als Ersatz unternehmen Franzi, Flash, Riker, Paul und Effi einen Spaziergang zum Schloss Berühmtester Sohn der Stadt: Bedrich Smetana Litomysl. Dieses bedeutende Renaissance-Bauwerk gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. In unseren Kreisen ist es aber dadurch bekannt, dass Wanze, Yogi, Weuni und Riker vor 10 Jahren am Litomysl Open teilnahmen und das Schloss als Spiellokal diente. Wahrscheinlich erst nach diesem Ereignis hat die UNESCO endlich einen Anlass gehabt, die Aufnahmeprozedur zum Welterbe zu starten. Auch das Geburtshaus des berühmtesten Sohnes der Stadt, Bedrich Smetana, befindet sich im Schlossareal. Auf dem Rückweg schauen wir beim Eishockey-Training von HC Litomysl vorbei.
Eishockey-Kiebitze Zurück im Internat stellen wir fest, dass JayJay sich auf den österreichischen FM Neumeier vorbereitet und mit Normis Hilfe etwas auf 3.Lb5 im Sizilianer findet. Schade nur, dass JayJay Weiß hat und es erst im Turniersaal erfährt.
Die lange Suche, die wir am Vorabend umgehen, bleibt uns trotzdem nicht erspart. Entweder hat die Küche schon zu oder es ist einfach zu verraucht - wir landen im Stammlokal.

Kapitel 3

Riker "solide" gegen Jola Die erste Doppelrunde ist nur mit einem Wort zu erklären - Stress. Diesmal spielt Effi gegen Neumeier und zwar tatsächlich gegen 3.Lb5. Der Österreicher ist in den ersten fünf Runden nicht zu stoppen.
Am Nebenbrett sitzt Riker und seine "solide" Philidor-Verteidigung gegen die amtierende U20-Vize-Weltmeisterin Jolanta Zawadzka dient auch nicht gerade zur Motivation. Die schnelle Niederlage und die Eröffnungswahl werden am nächsten Morgen noch ein Diskussionsthema sein.
Einsamer Krieger JayJay hat das Glück die Vorbereitung von gestern verwenden zu können und feiert seinen ersten Sieg. Paul, der als einziger von uns 3/3 hatte, verliert am Nachmittag.
Am Abend sind alle erschöpft und niemand hat den Wunsch rauszugehen. Wir nehmen Gebrauch von dem Büffet, das von einem zwölfjährigen Mädchen mit Deutschkenntnissen perfekt und freundlich geleitet wird. Wenig später feiern "Säulen der Erde" ihre Premiere. Ein spannendes Spiel, entschieden in der letzten Runde, gewinnt Flash. JayJay muss erkennen, dass Holz heute nichts mehr Wert ist und ist abgeschlagen Letzter. Das muss besser werden.

Kapitel 4

Normi und die gesicherte Kaffee-Versorgung Paul und Judith sind nicht zu wecken, so gehen wir zu sechst zum Squash. Ein interessantes und anstrengendes Spiel, irgendwann macht Normis Knie nicht mit und kurz vor Schluss landet auch ein Ball auf der Lampe unter der Decke. Da man sich mental schon mal auf Australian Open vorbereiten muss, lassen wir einen Tennisplatz für den Übermorgen vormerken.
Ohne Vier: die Sonnenuhr Beim Frühstück danach entdeckt Effi Rikers Buch über Philidor, geschrieben von Christian Seel. Bereits die Dankessagung am Anfang ist sehr amüsant, so werden erst die Eltern, dann der Trainer (was ja in Ordnung ist) und dann Martin Krämer, noch zwei 2400+ Spieler und Rustam Kasimdzhanov in genau dieser Reihenfolge aufgezählt. Warum Krämers Rolle größer ist als die von Kasim, wird später klar, als der Autor sich auf eigene Blitzpartien gegen Martin bezieht. Uns bleibt nur zu Ende zu denken - Blitzpartien wahrscheinlich gespielt auf dem Fritzserver, vermutlich auch noch Bullett und schon können wir eine vernichtende Kritik für das Buch schreiben. Dass Rikers laut Buch "solide" Variante vom Vortag vermutlich einen soliden Weißsieg bedeutet, wird geschickt zwischen den Zeilen versteckt. (Anm. Riker: Für alle zufälligen Googler muss ich zumindest die Chesscafé-Besprechung verlinken)
Mal wieder Rutschenzeit Zwei Stunden vor der Runde fangen wir mit "Schatten über Camelot" an. Wer jetzt denkt, dass wir das Spiel erst nach den Partien zu Ende spielen, liegt falsch. Denn Rikers Regelschwäche - die Erweiterungskarte - ein offen spielender Verräter (übernommen von Flash) wird mit zu viel Macht ausgestattet - macht die Ritter chancenlos. Normi kann sich als verdeckter Verräter zurücklehnen und ausruhen, was ihm aber leider beim Schach danach nicht hilft. Nur JayJay, Riker und Effi gewinnen, während die anderen ihre teils gute Stellungen vergeben.

Effi

» Kapitel 5-8 | Zum Seitenanfang

 
Links