VfB-Open Leipzig 2006

Ein Tagebuch

Hannes ist an 1 gesetzt Heute ging für Bekka und mich das VfB-Open los. Bekka hatte es mit Sören Bär Elo/DWZ 2108/2038 zu tun. Bekka vergaß im beschleunigten Drachen den Zug Lc4, um d7-d5 zu verhindern. Sie wußte zwar noch, dass dieser Zug kommen sollte, aber nicht wie es weiter gehen sollte. Viel Zeit wurde investiert. Nach der großen Rochade wurden die schwarzen Läufer recht dominant, was am Ende einen Bauern kostete. Die Zeit schaffte Bekka zwar noch, doch als der zweite Bauer futsch war, reichte sie nach über 5 Stunden die Hand rüber.
Mein Gegner hieß Alexander Bulano (1867/1566). Nachdem ich einen Moment verwirrt war, fand ich mit g4 einen zwar komisch aussehenden, wohl aber angemessenen Zug, um Sf5 zu verhindern. Als ich noch f4 schaffte, hatte ich dann großen Raumvorteil, der sich um den 40.Zug herum mit einer schönen Kombi in den ganzen Punkt ummünzen ließ.
Bekka im Pulk Insgesamt 145! Teilnehmer sind am Start, FM Hannes Langrock ist an 1 gesetzt, mit dabei außerdem Hans Kielstein, den auch Volker Seifert und Paul Hoffmann kennenlernen durften, sowie Dex, der heute über ein Remis nicht hinauskam. Hubert Reimann, Ralf Hillmann und noch etliche andere Sachsen-Anhaltiner sind noch mit dabei – einfach mal schauen!
Ich halte euch in den nächsten Tagen auf dem Laufenden.
Brain

Ich habs gleich Ein gern gesehener Gast war heute Di Napoli, der die Zeit nutzen wollte, um mir zu sagen, dass ich ein Patzer bin ;-)
Runde 2:
Bekka durfte gegen Frank Willberg von AEM spielen, der in der 1.Runde seiner Favoritenrolle leider nicht gerecht wurde.
Bekka kam gut aus der Eröffnung, fand danach aber nicht die richtige Aufstellung ihrer Figuren. Das Knäuel ließ sich leider nicht so schnell entwirren, plötzlich war Materialverlust nicht mehr zu vermeiden, also 0-1. Ich musste mit Schwarz gegen Nachwuchsspieler Till Beyer spielen, kam gut aus der Eröffnung - hatte sogar leichten Vorteil, doch nach einer Abwicklung ins Damenendspiel war nix mehr zu holen. Zuvor hatte ich 1-2mal Genauigkeit vermissen lassen - egal, das Remis kann man verkraften.
Runde 3:
Bekka hatte einen Abtausch-Franzosen auf dem Brett, außerdem waren die Läufer schnell getauscht. Beide rochierten lang, auf der e-Linie bekam Bekka die Dame für zwei Türme, musste sich dann aber einiger Attacken erwehren. Nach Bekkas Meinung hatte ihr Gegenüber durchaus Gewinnideen, entschied sich nach rund 4 Stunden aber für ein Remisgebot, was umgehend akzeptiert wurde.
Ich musste gegen eine Caro-Kann-Verteidigung antreten. Irgendwie kam ich gar nicht so recht in Tritt, meine Stellung gefiel mit überhaupt nicht. Mein Gegner ließ dann aber eine Art ewigen Springer auf f4 zu - er hatte dagegen einen Läufer auf g6, dazu Bauern auf f7, e6 und f5. Dann konnte ich in Ruhe am Damenflügel angreifen, wo ich schlussendlich durchbrechen konnte. 1-0.

Ich habs gleich Runde 4:
Bekka fährt in einem weiteren Abtausch-Franzosen ihren ersten Sieg ein! Bravo! :-) Ihr Gegenüber übersieht die Kraft einer Fesslung auf der e-Linie und muss sich Bekka im Endspiel T+S gegen D geschlagen geben, als sie schlussendlich mit schon 2 Damen! mattsetzt 1-0. Mein Gegner heißt Andreas Otto. In einem Sizilianer kann ich nichts aus der Eröffnung herausholen und biete die Punkteteilung an, als mein Gegner schon über die etwas bequemere Stellung verfügt. Er lehnt kopfschüttelnd ab, und findet nicht den besten Zug. 3 Züge später bietet er an, dann will ich aber spielen, da sich ein Läufer tauscht und ich D+S gegen D+L sowie 3 gegen 2 Bauern am Damenflügel habe. Doch nach weiteren 10-15 Zügen bin ich es wieder, der den Remishafen ansteuert – Remis.
Bekka, Brain Runde 5:
Bekka spielt gegen Holger Reichelt aus Naumburg. Sie kommt gut aus der Eröffnung (Stellung aus Schütze-Packroff, OL 05/06) doch tauscht etwas früh auf c6. Im entstehenden Endspiel sind die schwarzen Läufer etwas aktiver und in hochgradiger Zeitnot opfert Bekka – wirklich interessant – nimmt aber danach falsch herum weg. Interessant schien noch ein Quallenopfer bei einer T+2L gegen 2T Konstellation, denn der Turm und zwei Bauern boten gute praktische Chancen. Wenig später spannen die Läufer ein Mattnetz. Eine ordentliche Partie von Bekka, die leider nicht mit Zählbarem belohnt wurde.
Ich darf gegen Bekkas Erstrundengegner Sören Bär spielen. Nach ulkiger Eröffnung kam ich in eine angenehme Stellung und war m. E. leicht am Drücker. In beidseitiger Zeitnot setzte er zweifelhaft fort – ein Freibauer entstand, der auch vor dem Umwandlungsfeld d1 nicht Halt machen wollte ;-) Der ganze Punkt war mein!
Heute ist eine Einzelrunde (17.00), mal schauen, was sie bringt!

Janis vs. Dex Runde 6:
Nomen est Omen könnte man sagen: Bekka spielte gegen L. Hasenclever, der seinem Namen alle Ehre machte. In der Eröffnung bekam sie einen Bauern, er dafür Entwicklungsvorsprung und guten Angriff. Später hätte f7-f5 die Sache entschärft, so blieb es aber für Bekka brandgefährlich. Ein Turmopfer mit Dauerschach war das Ende der Partie, obschon der Weiße durchaus auf Matt spielen kann – seine Figuren stehen ideal. So aber wurde der Punkt geteilt. Mein Gegner hieß C. Hacker. Ich hatte zum dritten Mal einen Katalanisch-Aufbau auf dem Brett, der kein Katalanisch ist. Die Stellung befand sich ziemlich schnell in der Remisbreite. Ich konnte nichts Spitzenpaarung: Gunther Spieß vs. Francis Rayner verkomplizieren und so ward der Punkt auch hier geteilt. An der Spitze sieht es folgendermaßen aus: Dex remisiert in der 1.Runde, hält sich danach aber 5! mal schadlos, u. a. gegen Gempe (schöner Sieg!) und J.Wehner. Ebenfalls 5,5/6 haben Hannes Langrock und Gunter Spieß, die den beiden Briten – sie waren sicher "not amused" – gestern das Nachsehen gaben. Ein Trio (5,5) führt vor einer Meute mit 4,5 Punkten.

Brain in Erwartung des Turmendspiels Runde 7:
Irgendwie kein so guter Tag :-( Bekka will unbedingt um den ganzen Punkt kämpfen und rochiert in einer offenen Partie lang. Doch der schwarze Angriff nimmt konkretere Formen an. Bekka verliert eine Qualität und übersieht in Zeitnot leider eine kleine Kombi, die sie wieder zurück in die Partie gebracht hätte – so sammelte ihr Gegner einfach ihre Bauern ein :-( 0-1.
Ich durfte gegen Peter Michalowski spielen, der sich freute, nun auch endlich auf der Homepage erwähnt zu werden. Ich konnte ihm eine kleine Schwäche beibringen, die aber nicht ausreichte, um mehr als den halben Zähler zu bekommen. In Zeitnot folgte eine Zugwiederholung.
An der Spitze enden fast alle Partien remis, einzig die beiden Briten Berry und Rayner sowie Paul Hoffmann können mit einem Sieg Anschluss halten.
... das Carsten Collini – hier gegen Ksieski – etwas glücklich halten kann Runde 8:
Bekka spielt gegen den Leipziger Gunter Hülle. Diesmal spielt sie den Abtausch-Franzosen mit Weiß. In etwas besserer Stellung bietet ihr Gegner mit einem fehlerhaften Zug Remis an - Bekka überlegt 20 Minuten. Dann ist ihr Zeitvorteil weg und das Remis perfekt. Sie hätte wohl entscheidenden Vorteil erreichen können.
Ich darf gegen Carsten Collini ran. Mit Schwarz bekomme ich relativ schnell Ausgleich und kann im Dopellturmendspiel +S einen Bauern gewinnen. Im 36. Zug entscheide ich mich falsch und spiele ein Turmendspiel mit verbundenen g+h Bauern gegen seinen weit vorgerückten a-Bauern, anstatt mit den Springern und Doppeltürmen klar besser zu stehen Ich hatte das Turmendspiel wohl zu gut eingeschätzt. Nach 1-2 Ungenauigkeiten meinerseits musste ich mich mit dem Remis zufrieden geben :-( Naja, abhaken ;-)
Spieß-Langrock ist ein ausgekämpftes Remis, Volker Seifert gewinnt und Dex spielte noch gegen Berry als ich ging. (Dex verliert nach sechs Stunden und abgelehntem Remis bei beiderseits 20 Sekunden Restzeit, Riker)

Suedbrausen-Wölfe: Janis, Till, Andre, Gerard, Carmen, Snoopy, Franzi, Paul, Hannes, Volker Die finalen Ereignisse aus der Zuschauerperspektive. post Runde 8:
Nach Buchmesse, Sorokin-Lesung und unserer Dürrenmatt-Aufführung in der Suedbrause findet sich ebendort eine illustre Werwolfrunde zusammen. Volker wird das Spiel später noch beschäftigen ("Warum wollte die Seherin immer zuerst meine Identität wissen?").
Runde 9:
Die 9. Runde beginnt mit einigen schnellen Punkteteilungen, darunter die an den ersten beiden Brettern. Nach dem Remis von Hannes Langrock gegen Francis Rayner teilt auch Spitzenreiter Gunter Spieß den Punkt mit Volker. Bald folgt auch Bekka, ohne Kurzremis, aber mit zuviel getauschten Figuren nach der Eröffnung, um mit Schwarz gegen Cornelia Gahn noch etwas probieren zu können.
Brain lehnt ausgangs der Eröffnung (angenehmere Stellung, mit einem Sieg könnte es noch deutlich nach vorn gehen) ebenso Remis ab wie Paul. Leider geht beides schief. Nach einer komplizierten Mittelspielabwicklung, bei der vielleicht mehr drin war, verbleibt Brain mit einem schlechteren Endspiel, in dem sein Gegner Parwis Nabavi sich einen entfernten Freibauern bilden kann. Diesen Vorteil bringt er durch starkes Spiel nach Hause. Stephen Berry wird durch den Sieg gegen Paul alleiniger Turniersieger.
Ein Happy End aus Löberitzer Sicht gibt es allerdings: Bekka hat das JJL-Autogramm bekommen :)
Unglückliches Turnierende auch für Dex: Nach ausgelassenen Chancen beim Remis gegen den top-gesetzten Spieß und der unglücklichen Niederlage gestern bekommt er Ferenc Langheinrich zugelost und ist mit einer weiteren Niederlage aus dem ganz großen Preisrennen. Am Ende aber bester Sachsen-Anhaltiner auf 11. Für Brain und Bekka stehen die Plätze 31 und 124 zu Buche.
c. r.
Endstand

Abschließend kommentiert Brain einige Partien von Bekka und eigene Fragmente.
Partienauswahl

Einer wäre noch nachzureichen – Di Napolis "Groundhopping" mit Blick auf eine
Pattfalle

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