Landeseinzelmeisterschaft Schnellschach 2004

Neu-Löberitzer1) FM Harald Matthey wird Schnellschach-Landesmeister!

Slob Der 1.5. ist nicht nur der "Tag der Arbeit", sondern auch der traditionelle Termin, an dem in Köthen in der FH Anhalt die LEM im Schnellschach ausgetragen wird. Neben bekannten Gesichtern von den topgesetzten George Gregor, Harald Matthey, Ralph Kahe (Titelverteidiger) und Harald Darius hatten sich mit GM Roman Slobodjan (SC Bann) und WGM Tatiana Melamed (ESV Nickelhütte Aue) zwei weitere starke Titelträger mit Anspruch auf den Platz an der Sonne angemeldet. Auch Bernburg, Anhalt, Ausrichter Köthen und Löberitz (um nur einige zu nennen) schickten Einzelkämpfer ins Rennen.

Reyk, der sich eigentlich als "Grademacher" zum Kiebitz degradieren WOLLTE, spielte letztendlich doch mit. Da ihm aber noch diverse familiäre Termine unter den Nägeln brannten, kam ihm Ulf von Hassel (Rochade Magdeburg) gerade recht. Nach Runde 1 übernahm der zu spät gekommene Ulf den schachspielerischen Part anstelle Reyks (Anm. Riker: Damit alles mit rechten Dingen zugeht, spielte Ulf die erste Runde gegen denselben Gegner noch einmal, der also in Sachen Partienzahl nur von Harald und George getoppt wurde.) und so konnte dieser seinem allseits bekannten größten Hobby - dem Fotographieren - wohlgemut fröhnen. Er schrieb sogar einige Partien mit - natürlich taten das auch einige Spieler (so z. B. E.Reznikov oder R. Kahe), obwohl er statt eines schnöden Turmeinstellers natürlich lieber den "richtigen Riecher" gehabt hätte und einer interessanten Partie beigewohnt hätte - die lief natürlich am Nebenbrett! Murphy lässt grüßen.

Stefan Schubert Normi und ich lösten unsere Auftaktmatches souverän (Anm. Riker: Ob Brain Normis Match im anderen Raum verfolgen konnte? ;-) Ich widerspreche natürlich nicht, verweise aber trotzdem mal vorsorglich auf das Foto. Das Quedlinburger Nachwuchsschach ist weiter auf dem Vormarsch und hat Johannes Paul Unterstützung zur Seite gestellt. Den Namen Stefan Schubert sollte man sich merken!). Auch Harald konnte gewinnen. In Runde 2 spülte es Normi dann gleich an Tisch 1 gegen Roman Slobodjan. An dieser Stelle sei angemerkt, dass man von den anderen Partien fast nichts mitbekommen hat, (weil man natürlich selbst aktiv war - was manche nicht davon abhielt,während der Partie aufzustehen und Interessanteres als das ihrige Schauspiel betrachteten) so dass es schwer ist, mehr als nur das nackte Ergebnis kund zu tun.

Frisch geduscht? Der Klassiker Normi vs. Slob Roman konnte unseren Recken besiegen, während Harald gegen Ulf und ich gegen Sven Schäfer (unter den weisen Augen des Edel-Kiebitzes Heiko T., (oder nennen wir ihn besser H. Thomaschewski?) gewann. Runde 3 zeigte, dass Normi doch besser mit 30 als mit deren festgelegten 25 min Bedenkzeit gespielt hätte, verlor er doch wegen knapper Zeit seine Partie. Harald zog weiter das Tempo an, während ich erstmals an Tisch 1 gegen Roman spielen sollte. In einer interessanten Eröffnungsvariante wählte er wohl nicht die beste Fortsetzung, so dass ich mit guter Stellung und Zeitvorteil ins Mittelspiel kam. Nach einigem Getausche hatte ich dann eine deutlich bessere Stellung auf dem Brett, weshalb ich wenig später ein Remisgebot ausschlug. Die fehlende Zeit machte es ihm auch nicht leichter und so konnte ich die Partie gewinnen! Daraufhin brach Heiko sein "Kiebitz-Lager" mit den Worten "... na dann kann ja jetzt nichts mehr schief gehen ..." ab. Zu früh wie sich zeigen sollte ;-)

Brain, Sven In Runde 4 spielte ich ein farbloses Remis gegen Joachim Just, während Harald das scheinbar vorentscheidende Match gegen George Gregor unnötig verlor. Normi setzte mit zwei Siegen in Folge zur Aufholjagd an, die auch noch nicht beendet war. In Runde 5 verlor ich gegen einen sehr sicher agierenden George, aus der Eröffnung kam ich einfach schlecht raus, was gegen Spieler solchen Kalibers zuerst einen Bauern und irgendwann dann eben die Partie kostet. Harald wahrte mit einem Sieg seine Titelchancen, musste aber auf einen Ausrutscher des Quedlinburgers hoffen.

Runde 6 ließ Normi nochmal voll punkten, er besiegte sicher Jörg Hettstedt aus ... natürlich Merseburg! ;-) Harald besiegte einen scheinbar nicht gut aufgelegten GM Slobodjan, hatte damit allerdings seinem Widersacher Gregor, der seinerseits gewann (6/6), das schwerste Schlußrundenlos "aus dem Topf genommen", da Roman "nur noch" bei 4/6 stand. Harald war mit 5/6 momentaner alleiniger Zweiter, während ich mit einem Sieg gegen Rainer Erler ebenso wie Tatiana Melamed, Prof. Heun und Ulf von Hassel bei 4½/6 stand. Tatiana war es dann auch, die das Turnier nochmal spannend machte. Sie besiegte mit einer überzeugenden Leistung George, der damit gegen Harald um den Titel blitzen musste, da dieser sicher den Prof. im Griff hatte. In unklarer Stellung wählte ich gegen Ulf bei knapper Zeit die Zugwiederholung. Wenn man bedenkt, dass Ulf ja für Reyk ... also das Reyk ja extra für Ulf ... nicht Auszudenken! ;-)

Gundula Normi musste schlußendlich gegen Rainer Erler die Waffen strecken, nachdem er die Stellung mit Minusqualle zunächst noch zusammenhielt, was bei 4 Punkten den 19. Rang bedeutete. Harald gewann den Stichkampf im Blitzen mit 2:0 - Während in der ersten Partie George gute Chancen hatte, dann aber Haus und Hof einstellte, war die zweite Partie von mangelnder Chancenverwertung auf beiden Seiten gekennzeichnet. Aber so ist Blitz eben! Harald war am Ende der Schnellere und wird sozusagen hinter der Ziellinie noch Schnellschach-Landesmeister. Glückwunsch aber auch an George, der ein beeindruckendes Turnier spielte. Ich selbst landete hinter Tatiana Melamed (5½) und Roman Slobodjan (5) mit 5 Punkten und einem halben Wertungspunkt Rückstand auf dem 5.Rang.
Den Damenpreis sicherte sich natürlich Tatiana, während die aus Amerika zurückgekehrte Gundula David Damen-Landesmeisterin wurde. Der Jugendpreis ging an Johannes Paul aus Quedlinburg, während Joachim Just den Seniorenpreis gewann. Dirk Helbig und Herwig Karius waren ein eingespieltes Team und brachten das Turnier ohne Komplikationen über die Bühne - auch dafür herzlichen Dank und auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!

Brain

1): Die Meldeformalitäten laufen noch. Deshalb haben die Veranstalter in der offiziellen Tabelle den USCM als Verein notiert.

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