1. OL-Spieltag: USV Halle - SG 1871 Löberitz
Immer Ärger mit Harry
Am letzten Wochenende begann sie also – die neue Punktspielsaison. Nach dem furiosen Start im letzten Jahr wollten wir auch dieses Jahr möglichst erfolgreich starten. Gleichzeitig schloss sich auch der Kreis zum letzten Jahr. Wir begannen am selben Ort, an dem letzte Saison alles aufgehört hatte – in Halle. Im Unterschied zum April mussten wir diesmal gegen den USV antreten, während wir die Magdeburger erst zur nächsten Doppelrunde in Löberitz erwarten.
Wie sich herausstellen sollte, waren wir doch noch ziemlich eingerostet. Während Normi sich am Samstag mit einem Pokalerfolg warm spielte, war es für die meisten anderen die erste ernsthafte Partie seit Monaten.
Irgendwie wollte uns an diesem Tag auch nichts so recht gelingen. Es fing schon beim "gemeinsamen" Frühstück an. Miklys Ruf wurde nur von Riker und Normi erhört, der extra eine halbe Stunde Schlaf opferte. Als Brain und ich im Spiellokal eintrafen, sah ich Normi mit einer Tasse Tee. Ich kann mich nicht erinnern Normi jemals am frühen Morgen etwas anderes als Kaffee trinken gesehen zu haben. Dann kam Harald. Er musste ausgerechnet gegen Claudia spielen, gegen die er seiner Aussage zufolge immer verliert. Er entwickelte also einen Plan ...
Gegen 10 kamen dann noch Simon und Leo dazu, wir waren vollzählig und es konnte losgehen. Harald fing auch sofort an seinen Plan umzusetzen. Ob es dazu gehörte Meissner auf das Partieformular zu schreiben (diese Verwechslung ist auch schon anderen passiert, wir wollen hier keine Namen nennen ;-)) ist mir nicht bekannt. Nach wenigen Zügen bot er remis was von Claudia auch akzeptiert wurde. Somit hatten wir schon einen halben Punkt mehr als "erwartet" und Harald viel Zeit zum Kiebitzen.
Als nächstes einigten sich Heinz und Mikly. Nachdem Heinz das erste Gebot von Mikly wohl überhört hatte, willigte er beim 2. ein. Mikly hatte nun genug Zeit seine zahlreichen Urlaubsfotos im Foyer zu präsentieren. Nebenbei gab Harald immer die neuesten Zwischenstände an den Brettern durch. Hierbei drehten sich Haralds Prognosen an allen Brettern ständig.
Ich konnte uns dann nach knapp 4 Stunden kurzfristig in Führung bringen. Nachdem ich mir jedoch die restlichen Bretter ansah, waren meine Prognosen recht düster.
Simon war in immenser Zeitnot (wenn man 15 Züge in 17 Sekunden noch so nennen kann). Er schaffte zwar irgendwie die Zeit jedoch sammelte Conny einen Bauern nach dem nächsten ein. Der Ausgleich für den USV war vollbracht.
Brain verwaltete inzwischen eine Ruine. Nachdem er zwischendurch laut Harald eine neue Taktik anwandte – Mittagsschlaf – verpasste er ein paar gute Fortsetzungen. Am Ende übersah er in hoffnungsloser Stellung ein Zwischenschach und es stand 2:3.
Bei Riker war es auch ein sehr wechselhafter Partieverlauf. Die Eröffnung habe ich nicht wirklich verstanden (aber das heißt ja nichts). Trotz Minusbauer machte die Stellung einen sehr guten Eindruck. Bei meinem nächsten Rundgang war aus dem Minusbauern eine Mehrqualle geworden, allerdings gefiel mir das Endspiel aufgrund Jürgens Initiative jetzt nicht mehr so sehr. Auch hier verschenkten wir also mindestens einen halben Punkt, da Jürgen seine gute Stellung in einen Sieg ummünzte.
Blieben noch Normi und Yogi. Normi gestand Jay Jay in seinen Berechnungen auch unmögliche Züge zu, wodurch die geplante Gewinnvariante scheiterte. Er wählte daher in der entscheidenden Stellung eine andere Alternative und landete in einem ziemlich schlechten Doppelturmendspiel mit Minusbauern. Jay Jay zeigte allerdings nicht die beste Technik, so dass man sich schließlich in völlig ausgeglichener Stellung auf remis einigte, da die Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt längst verflogen war.
Als letztes quälten sich noch Anton und Yogi. Yogi stand von Beginn an gedrückt. Anton ließ dann zwischendurch ein 2-zügiges Matt aus, woraufhin Conny bereits ein Taktiktraining ankündigte. Am Ende konnte Anton schließlich in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln. Die 2,5 zu 5,5 Niederlage war besiegelt. Der USV konnte somit für die Niederlage aus der Vorsaison in gleicher Höhe erfolgreich Revanche nehmen. Insgesamt war der Sieg des USV verdient, aber aufgrund unserer vielen vergebenen Chancen sicher etwas zu hoch. Wie sich später rausstellen sollte, dürfen wir uns nun fünf Wochen mit der roten Laterne schmücken. Das ist uns in den letzten beiden Jahren noch nie gelungen.
Abschließend ging es dann noch zum Mannschaftsessen (inklusive der gewohnten Irrfahrt mit Wendemanövern in Sackgassen und ausscherenden Kolonnenfahrern) ins Cafe "The Art". Harald und Simon hatten wir flugs durch Claudia und Jay Jay ausgetauscht. Auf der Suche nach dem Berichtschreiber waren wir uns schnell einig, dass Harald der optimale Mann gewesen wäre. Leider war er aber nicht mehr anwesend.
H(arry)olly
USV Halle | SG 1871 Löberitz | 5,5:2,5 | |
---|---|---|---|
1 | FM Becker, Michael | Pröhl, Holger | 0-1 |
2 | FM Höpfl, Thomas | Schuster, Martin | 1-0 |
3 | Engelmann, Jakob | Schütze, Norman | ½ |
4 | Eckhardt, Claudia | FM Matthey, Harald | ½ |
5 | WIM Jahn, Constanze | Spreng, Simon | 1-0 |
6 | FM Csulits, Anton | Bilawer, Andreas | 1-0 |
7 | IM Liebert, Heinz | Klyszcz, Michael | ½ |
8 | Luther, Jürgen | Schäfer, Reyk | 1-0 |
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