9. Spieltag: SG 1871 Löberitz III - SG Jeßnitz 4,5:3,5

Ganz Pratau dankt dir!

Das hört sich gut an und hat eine fast fünfstündige Vorgeschichte. Denn dass ich zur Zentralen Endrunde der Bezirksoberliga 2013/14 und am Stammbrett früherer Jahre so lange spielen würde, hätte ich nicht gedacht. Doch aus einer gedrückten Stellung heraus bleibt einem ja nichts anderes übrig. Dabei hätte alles viel flüssiger abgewickelt werden können. Nach schnellen gegnerischen Remisangeboten, die erst Josephine und dann Viktoria Reiß auf Nachfrage an den Mannschaftskapitän annahmen, und selbst Gerhard Teichmann, in dessen Sprachschatz das Wort Remis eigentlich nicht vorkommt, bei Thomas Richter, genannt Chevaliere, mehrmals um eine Punkteteilung vorsprach, standen die Signale eigentlich für ein friedfertiges Wettkampfende. Eigentlich!

Berücksichtigt werden musste folgende Konstellation: Wir Löberitzer benötigten 1,5 Brettpunkte zum Klassenerhalt. Das hatten wir nach den Ergebnissen am Mannschaftsende locker erreicht und war anfangs nicht so zu erwarten, denn immerhin fehlten uns die beiden Spitzenspieler Thomas Hähndel und Roland Franke (Senioren-Europameisterschaft und mit Superleistungen in Kroatien), sowie mit Rebekka Schuster (zur I. und Remis in Köthen) und Nicklas Stefan Braun (zur II. und Remis in Naumburg) zwei weitere Stammspieler.

Für Jeßnitz reichte ein 4:4 zum Klassenerhalt. Doch die hatten den spielwütigen Ex-Löberitzer Hans-Jürgen Ewald in ihren Reihen und gerade der verlor dann zum Leidwesen seiner Mannschaftskollegen gegen unseren zum Saisonende noch einmal stark aufspielenden Mannschaftsführer Klaus-Dieter Fenske. Der Hinweis, dass dieser mit einer Springergabel die schon stark zu seinen Gunsten stehende Partie gewann, hat nur einen deklaratorischen Charakter und müsste eigentlich gar nicht erwähnt werden.

Inzwischen hatte Andreas Daus sein schwarzes Heer zum Sieg geführt und auch Uwe Bombien schaffte nach zwischenzeitlichen wechselnden Stellungsvorteilen ein Remis. Nur Heiko Thomaschewski verlor in einem offen geführten Kampf für einen Moment und ohne Not die Übersicht und damit auch die Partie.

Mir glückte es einen Bauern bis zur gegnerischen Grundreihe zu bringen. Die eingewechselte Dame reichte trotz der gefährlich vorgerückten gegnerischen Bauern mit ihren Schachgebotsmöglichkeiten immer zum Remis. Der halbe Punkt reichte zum Mannschaftssieg und deshalb nahm ich das Remisangebot meines Gegners an. Vor zehn Jahren hätte ich sicherlich weitergespielt und auch gewonnen.

Auf alle Fälle hatte das Partieergebnis Auswirkung auf die Abstiegsreihenfolge. Grün-Weiß Pratau deklassierte die schon abgestiegene Gräfenhainichener Reserve mit 7:1 und schaffte es, dank Löberitzer Hilfe oder auch Jeßnitzer Selbstüberschätzung die Klasse zu halten. Deshalb rief Siegfried Leithoff mir erfreut zu: "Ganz Pratau dankt dir!" Was man manchmal selbst mit einem Remis alles erreichen kann.

Alles in allem war die zurückliegende Saison geprägt durch ein konstantes Mannschaftsgefüge, zwei hohe Niederlagen gegen Anhalt Dessau und CFC Germania Köthen und drei Siege. Von den vier Unentschieden waren aber gegen Pratau und Bitterfeld Siege möglich, was wiederum den 2. Platz zur Folge hätte. Dank an alle eingesetzten Spieler und Ersatzspieler, vor allem an Thomas Richter, genannt Chevaliere, dem Mannschaftsführers unserer IV. Alle Spiele absolvierten neben mir nur der Mannschaftsführer.

Im kommenden Jahr – so Gott will – mit der gleichen Truppe auf ein Neues. Für das 1. Brett hat allerdings schon jemand sein Interesse bekundet. Alles wird gut.

Konrad


  SG 1871 Löberitz III SG Jeßnitz 4,5:3,5
1 Reiß, Konrad Krannich, Thomas ½
2 Fenske, Klaus-Dieter Ewald, Hans-Jürgen 1-0
3 Thomaschewski, Heiko Kölling, Rainer 0-1
4 Bombien, Uwe Kraeuter, Wolfgang ½
5 Daus, Andreas Alex, Matthias 1-0
6 Reiß, Viktoria Döring, Udo ½
7 Reiß, Josephine Fiedler, Guenter ½
8 Richter, Thomas Teichmann, Gerhard ½

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