2. Landesklassespieltag: SG 1871 Löberitz II - SV Merseburg II 2,5:5,5

Bekka, Klaus-Dieter, Bingo, Rolandus Nahezu in Bestbesetzung angetreten und mit diesmal Nonplaying Capt'n Uwe in der Hinterhand hatten wir uns für diesen Kampf etwas vorgenommen, selbst wenn die Merseburger Reserve bei Verfügbarkeit aller Kräfte immer noch leicht favorisiert sein sollte. Nun, alle waren offenbar nicht verfügbar: Michael Schellhardt und Marcus Grieger fehlten, so dass beide Mannschaften nominell etwa ausgelichen waren. Dennoch gab es einen klaren Gästeerfolg, der vom Verlauf her in Ordnung geht.
Heiko, Doc Die nächsten Aufgaben werden mit Chemie Wolfen und dem SK Dessau auch nicht leichter. Ohne diese Matches aus den Augen zu verlieren, wird es wohl einige sog. Endspiele im nächsten Jahr geben.
Ich blicke kurz auf die Partien und versuche mich nach der Limpert-Methode, also der chronologischen Reihenfolge der Beendigung zu richten.

Brett 5: Ronny Wiegand - Klaus-Dieter Fenske ½
Zeitiger Remisschluss von Klaus-Dieter gegen einen Gegner, der selten auskämpft. Nach Damentausch war im Drachen allerdings wirklich nicht viel los.

Braussemann - Mädel vor 19.b4 Brett 4: Ingo Braussemann - Katja Mädel 0-1
Typische Katja-Partie – sehr direkt. Zunächst wurde der weiße König angegangen bei schwarzem im Zentrum. Hier fand Bingo nicht das richtige Konzept, schnell in der Mitte und/oder am Damenflügel zu öffnen. Als es so aussah, als könne Weiß eine Figur gewinnen, erwies sich die daraus resultierende Öffnung der g-Linie als Bumerang. Das Diagramm zeigt bereits die Schlussphase dieser Abwicklung. Nach 19.b4 hatte Schwarz das hübsche 19...0-0-0! 20.b;c T:g2+! 21.K:g2 h3+ nebst Matt vorbereitet!

Brett 7: Schönemann, Thomas - Dr. Liesigk 0-1
Eine gute Partie vom Doc. In Diagramm 1 sieht alles nach Generalabtausch auf d5 aus, aber die Feinheit 20...T:d5 hält e4 unter Kontrolle und gewinnt nach 21.T:d5 e4 22.Tc5 e;f (wahrscheinlich leichter zu spielen als das Endspiel mit Mehrfigur gegen zwei Bauern nach 22...D:c5) 23.T:c7 f;e Material. Später verpasste der Doc das sofort entscheidende 32...Sb2! anstelle von 32...Sc3 (siehe Diagramm 2), und der Tausch der e-Bauern brachte die Stellung der Remisbreite wieder gefährlich nahe. Schließlich kam aber eine Springergabel zu Hilfe. Klar, dass Klaus-Dieter davon begeistert war ;-)

Schönemann - Dr. Liesigk vor 20...Td5 Schönemann - Dr. Liesigk vor 32...Sc3

Reiß - Grehl vor 26.Lf2 Brett 6: Reiß, Rebekka - Grehl, Tino 0-1
Am Brett mit dem größten Wertzahlunterschied zu unseren Ungunsten mussten wir dem Verlauf nach nicht verlieren. Bekka kam mit etwas Vorteil aus der Eröffnung wegen des schwachen schwarzen Feldes d5 bei statischer Stellung. Auch nachdem Schwarz zu Gegenspiel kam, war in der Diagrammstellung 26.L:h6 mit der Idee auf einen Turmzwischenzug die Dame nach g4 zu beordern für ein bequemes Remis gut. Nach stattdessen 26.Lf2 konnte Schwarz seinen Mehrbauern behaupten.

Brett 3: Burghardt, Peter - Franke, Roland ½
Hier hatten wir lange zu kämpfen, nachdem Rolandus' frühes Remisgebot abschlägig beschieden wurde und im Benoni eine Qualität für einen Bauern verloren ging. Nach zäher Verteidigung konnte Roland aber gegen einen der stärksten Merseburger das Remis unter Dach und Fach bringen.

Brett 2: Klyszcz, Michael - Romanow, Werner ½
Eine Damengambit-Abtauschvariante mit hinter der Bauernkette zurückgebliebenem Damenläufer veranlasste Mikly, die Karlsbader in eine Isolani-Struktur umzuwandeln. Mikly kam in der Folge konsequent ohne den Verschärfungsversuch d5 aus, und als der Mannschaftskampf für uns hoffnungslos stand, schloss man Frieden.

Thomaschewski - Rudolph vor 55...f2+ Brett 8: Thomaschewski, Heiko - Rudolph, Dieter 0-1
Zunächst ergab sich aus einer Caro-Kann-Abtauschvariante eine sehr verschachtelte Struktur, bis Heiko angesichts der optimal postierten schwarzen Rappen eine Qualität geben musste. Als es zur Verschärfung der Lage kam (siehe Diagramm), hatte Dieter mit 55...f2+ den entscheidenden Zwischenzug in petto, der nach 56.K:f2 c2 den c-Bauern verwandelte, ohne den Ta8 zu verlieren. Danach war nichts mehr zu machen.

Hartung - Schäfer vor 10...Dd6 Brett 1: Hartung, Thomas - Schäfer, Reyk 1-0
Hier lag der Knackpunkt in der Eröffnung. Nach interessantem Verlauf hatte Tom in der Diagramm-Stellung bereits gut eine Stunde für zehn Züge verbraucht. Die war aber besser angelegt als meine halbe, denn nun griff ich mit 10...Dd6 fehl. Sowohl 10...h6 (selbe Idee, aber mit Luftloch), als auch vor allem 10...De8+ waren stärker. Bei den Dazwischenzügen auf e2 verliert der entwicklungstechnisch naheliegendste 11.Le2 nach 11...Se4 eine Qualität (ist aber vielleicht dennoch spielbar). In der Partie hatte Schwarz nach 10...Dd6 11.L:f6 D:f6 12.Le2 Td8 13.0-0 c5 14.Sf3 Sc6 15.De3 Sd4 16.Se4 nicht genügend für den Bauern. Nach einem zweiten Bauernverlust war die Partie entschieden, zog sich aber noch über Zeitnot und freudloses Doppelturmendspiel hin.

Riker

  SG 1871 Löberitz II SV Merseburg II 2,5:5,5
1 Schäfer, Reyk Hartung, Thomas 0-1
2 Klyszcz, Michael Romanow, Werner ½
3 Franke, Roland Burghardt, Peter ½
4 Braussemann, Ingo Mädel, Katja 0-1
5 Fenske, Klaus-Dieter Wiegand, Ronny ½
6 Reiß, Rebekka Grehl, Tino 0-1
7 Liesig, Dr. Reinhard Schönemann, Thomas 1-0
8 Thomaschewski, Heiko Rudolph, Dieter 0-1

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