Engagement für den Denksport

Uwe Bombien aus Zörbig opfert seine Freizeit

Uwe Bombien Als Uwe Bombien acht Jahre alt war, spielte er das erste Mal Schach. In seiner Schule in Zörbig wurde damals ein Kurs angeboten, und er ging hin. Seitdem ist der heute 44-jährige Sekundarschullehrer dem Denksport treu geblieben, auch wenn sich die Leidenschaft für das Schachspiel bei ihm erst peu à peu entwickelt hat. Bombien ist seit der Neugründung der Schachgemeinschaft Löberitz im Jahr 1983 ein aktives Vereinsmitglied und übernahm zur Wende die Aufgabe als Geschäftsführer der Schachgemeinschaft 1871 Löberitz.
Schon in jüngeren Jahren engagierte er sich in seiner Freizeit als Übungsleiter, war einige Jahre lang Vorsitzender des Kreisfachausschusses Schach. Sein Verein gehört heute zu den bekanntesten und erfolgreichsten des Landes. Dies ist nicht zuletzt Bombiens Verdienst. Seine Vereinskollegen schlugen ihn deshalb für die Auszeichnung "Helfer mit Herz" der MZ und der Kreissparkasse Bitterfeld vor. "Ich bin nicht der geborene oder der beste Schachspieler", sagt der fleißige Ehrenamtliche über sich selbst. Die sozialen Aufgaben im Verein seien ihm fast noch wichtiger als das Schachspiel.
"Das ist eine ideale Sportart für alle zwischen 1 und 100 Jahren", erklärt er. Kinder könnten mit Erwachsenen spielen, Jugendliche mit Profis. Bei diesem Spiel könnten Jung und Alt, Könner und Anfänger, Ausländer und Deutsche gegeneinander antreten und damit den Integrationsgedanken fördern. Immer freitags wird in Löberitz – einem Stadtteil von Zörbig – trainiert, um bei den Punktspielen am Wochenende gut abzuschneiden. Immerhin sind die 55 Mitglieder des Traditions-Vereins sehr erfolgreich. Deutschlandweit machen sie sich immer wieder durch international besetzte Turniere, bei denen Großmeister gegeneinander spielen, einen Namen. "Da gibt es keine Grenzen und keine Sprachbarrieren", freut sich Bombien, der einen Großteil der Organisation bei solchen prestigeträchtigen Turnieren übernimmt – ein Job, der dem eines Fußballmanagers gleicht.
Durchschnittlich 15 bis 20 Stunden pro Woche opfert der Pädagoge für sein Ehrenamt. Über Geld spricht er nicht, schon gar nicht, wenn es um seinen Verein geht. Fehlt etwas, besorgt er es ohne große Worte. Das Ehrenamt, sagt er, werde in Deutschland nicht genügend anerkannt. "Es würde sicher mehr Ehrenamtliche geben, wenn sie im Beruf den nötigen Rückhalt bekämen", ist der Deutsch- und Geschichtslehrer überzeugt.
Glücklicherweise hat Bombien durch seinen Beruf nachmittags mitunter Freiräume, die er für sein zeitaufwändiges Hobby und natürlich für sein Ehrenamt nutzt.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung; Text: Susann Huster, Foto: Thomas Meinicke

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