Berlin - Lichtenberger Sommer im Tagebuchformat (I)

Protagonisten: Annika, Patricia, Frido, Konstantin, Mikly, Norman, Sebastian

Freitag, 12.08. - Anreise

Wir fahren nach Berlin Die Anreise verläuft trotz kleiner Verspätungen und kurzem Stau glatt. Geographisch gut gewappnet, muss man nur auf Annikas Bundesländer- und Hauptstädtekenntnis vertrauen, dann wird jede Reise kurzweilig.
Ausstattung, zentrale Lage der Wohnung und beste Anbindung an alles, was man braucht, lassen keine Wünsche offen. Nur Mikly ist über die zentrale Lage seiner Couch nicht ganz so begeistert.

Fast ein rotes Rathaus Der erste Einkauf wird gut bewältigt, wenn auch mit einem kleineren Schönheitsfehler. Bei einem so vollen Einkaufswagen kann man aber auch schon mal vergessen, ob die Spaghetti schon drin sind oder nicht. Was wir wahrscheinlich erst nächste Woche Samstag kaufen werden: Schuhlöffel, Spülbürste.
Nachdem die Spaghetti dann doch noch zu uns gefunden haben, gibt es den Saisonklassiker zum Abendbrot: Spaghetti nach Art des Hauses mit Salat nach Art Annika.

Samstag, 13.08. - Vorbereitung

Einsammeln am Hauptbahnhof Alle genossen die Möglichkeit des Ausschlafens, ab Sonntag ist Schluss damit – Sebastian droht!
Das ausgedehnte Frühstück wird durch jede Menge Spaß (selbst ist die Frau beim Marmeladenglas öffnen) und Schachvideos gewürzt und auf einmal wird die Zeit knapp. Also schnell auf zum Bahnhof um Frido und Sebastian einzusammeln. Miklys Navi wollte unser pünktliches Eintreffen zwar noch sabotieren, aber die Geheimwaffe Handy brachte uns sicher zum Bahnhof und anschließend zum Spiellokal. Direkt alle angemeldet und auf zurück zur Unterkunft, wo Annika, Patricia und Konstantin schon warten.
Die öffentlichen Verkehrsmittel brachten dann alle Spieler sicher zum Spiellokal und endlich durfte auch Schach gespielt werden.

Runde 1 - Golden Girls

Der Schachteil startet Sebastian beendete seine Partie als erster. Leider begann das Nachdenken erst in Zug 8, aber vorher wurden schon falsche Weichen gestellt, was die Stellung nicht gerade angenehm machte. Ein kleiner taktischer Bock und schon war alles vorbei. Da ist noch Luft nach oben!

Konstantin hatte eine optisch ansprechende Stellung, aber leider einen Figurenknoten am Damenflügel. Die taktische Abwicklung im Zentrum musste dann einfach nach hinten losgehen. Mikly zeigte, wann und wie man das Zentrum öffnen muss In Yellow und fuhr souverän den Pflichtpunkt ein. Etwas spannender machte es Frido, nachdem schnell ein Bauer gewonnen wurde, war es kurz noch mal spannend bis zum endgültigen Mattangriff. 2 Favoritensiege, 2 Außenseiterniederlagen, alles normal. Wie man es als Außenseiter machen sollte, zeigen Annika und Patricia. Annika hatte teilweise eine schwierige Stellung, verteidigte sich aber hartnäckig und nutzte dann eiskalt ihre Chance. Die technische Stellung behandelte sie gewohnt stark.
In Pink Patricia hatte gegen FM Simon eigentlich nie etwas zu fürchten, stand mit Freibauern und aktiven Figuren zumindest gefühlt leicht besser. In Zeitnot wurden dann die Dinge hektisch: f2-Buern geopfert um Remis zu forcieren, den falschen Damenzug gewählt, Schwarz könnte entkommen, Schwarz nimmt den vergifteten Freibauern, Gewinn wird erschwert, Schwarz läuft in die Springergabel, Dame weg, 1-0 - saustark! Der Gegner übertreibt zwar noch etwas das Weiterspielen, Patricia lässt aber nichts mehr anbrennen.

Nachbereitung:
Gut gelaunt geht es nach Hause. Noch kurz die Verpflegungslücken füllen, Spülbürste und Schuhlöffel vergessen und auf in die Küche. Beim entspannten Abendessen werden noch mal Hauptstädte vertieft aber die Golden Girls kann heute nichts mehr schrecken!

Sonntag 14.08.2011

Runde 2 - Die Zwei

Verschaukelt … retteten heute den Tag und die Gesamt-50%. Fast so gut wie Toni Curtis und Roger Moore sparen sie auch nicht mit entsprechendem Wortwitz.
Annika und Patrica hatten naturgemäß nach den gestrigen Siegen heute wieder einen schweren Stand. Beide erreichten dennoch mit Schwarz recht ansprechende Stellungen und scheuten das Risiko nicht, aber während bei Annika etwas in einer taktischen Abwicklung schief lief, entglitt Patrica in der Zeitnot die Stellung. Zwei ärgerliche Niederlagen. Aber wenn sie weiter so spielen, werden noch einige ihre Gegner Punkte abgeben müssen.
Schachmotive Konstantin gab seine e5-Premiere und erreichte prompt eine sehr vielversprechende Stellung. Leider auch hier wieder das Problem mit der Taktik. Die Variante nicht ganz bis zu Ende gerechnet und schon ist der Gegner alle Sorgen los und man selbst hat die Bauernschwächen. Eine ebenso unnötige wie ärgerliche Niederlage.
Bei Mikly gab es Döner - nicht auf dem Tisch, aber nach eigenen Angaben im Kopf. Eigentlich auch hier eine akzeptable Annika tanzt auf allen Hochzeiten Stellung, aber die Frische war nicht ausreichend um Felix Meißner vor ausreichend Probleme zu stellen. Wie so oft war es der gut getimte Gegenschlag im Zentrum, der die Partie entschied.
Sebastian war als einziger unser Protagonisten Favorit der heutigen Runde. Der Gegner hatte sicher nicht viel Freude am Match, es wurde ein kurzer Prozess.

Frido schlägt IM Lagunov Ach Berlin, kann es warm sein, kann es kalt sein, kann es schön sein, Hauptsache man kann es!
Frido in den Live-Brettern lieferte eine große Show: Erst der typische Maróczy-Vorteil, dann im entscheidenden Moment verpasst sich vom schlechten Läufer zu trennen und mehr oder minder klaren strategischen Vorteil zu verbuchen. Stattdessen lieber die strategische Ruine verwaltet, Zeit auf 3 Sekunden ablaufen lassen um den Gegner zu Kurzschlusshandlungen zu provozieren - klappt! Auf einmal geht die Stellung auf, die kleineren Verluste sind dabei vertretbar, der schwarze König wird gejagt - erfolgreich!
Deckenbeleuchtung Au schau, da bin ich ja ein beglückter Pilz!
Da noch etwas Zeit blieb, gab es eine kleine kulturelle Stadtbesichtigung, die leider zu früh im Regen endete. Das Abendprogramm wurde mit Real Madrid gegen F.C. Barcelona geschickt gewählt. Es sorgte dafür, dass Sebastian alle - auch sich selbst - ausschlafen ließ.

Montag 15.08.2011

Runde 3 - Two (and a) half men

Familienfoto Es kehrt etwas Ernüchterung Im Team ein. Zwei halbe waren die ganze Ausbeute heute. Zwei zügige und recht triviale Qualleneinsteller sorgten bei meiner Ankunft nicht gerade für Begeisterung. Bei Patricia war danach nicht mehr viel zu machen, Konstantin hingegen konnte wenigstens die Stellung geschlossen halten und so die Aufgabe des Gegners maximal erschweren. Als er auch noch einen zusätzlichen Bauern einsammeln konnte, war eigentlich alles wieder im Lot, aber das eigenständige Berauben seiner dynamischen Möglichkeiten ließ die Partie wieder kippen. Zum Glück fehlten dem Gegner auch etwas die Über- bzw. Weitsicht und so wurde sich durch Zugwiederholung auf Remis geeinigt.
Konstantin Auch Fridos Stellung war beizeiten kritisch. Vielleicht konnte man das Endspiel halten, aber das kann nur eine tiefe Analyse zeigen.
Mikly traute sich nicht die halb vergessene Vorbereitung aufs Brett zu stellen und wählte das vorsichtige c6 statt c5. Leider fehlte ihm auch danach das richtige Grünfeldfeeling um die Stellung in die richtigen dynamischen Bahnen zu lenken. Das Remisgebot des Gegners erlöste ihn dann von der schon gar nicht mehr angenehmen Aufgabe seine Stellung zu verwalten.

Teamgefährt Kommen wir zu den eigentlich positiven Stellungen des Tages. Annika und Sebi lagen im Plan, leichter Vorteil ohne Risiko bzw. klarer Vorteil ließen eigentlich auf Zählbares hoffen. Aber wie der Titel schon verrät waren uns heute nur 2 halbe Männer vergönnt. Sebi verzockte die Vorbereitung und Gewinnstellung im Eilzugtempo durch planloses Abgetausche. So was regt den Trainer auf! Annika glaubte nicht so recht an ihren Vorteil und hatte keine Idee, dabei hätte es genügt den Coach-Verstärkung: Tatjana Gegner eine zeigen zu lassen. Ein Turmrückzug ermöglichte den einzigen Hebel und das Flottmachen des rückständigen Bauers, was sich sehr schnell negativ auswirkte.
Alles in allem kein guter Tag. Folgerichtig wird morgen die Taktik geändert und Vorbereitung durch frische Luft ersetzt. Vielleicht hilft ja auch Tatjanas Anwesenheit um die Kämpfer wieder auf Kurs zu bringen.

Normi

Kreativ Not a fake Himmel über Berlin

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