DFLMM Braunfels 2008

Jugend forscht bei der Deutschen Frauen-Ländermeisterschaft

Jeweils 4/5: Susann und Franziska Aufgrund zahlreicher Absagen der arrivierten Kräfte trat die Mannschaft Sachsen-Anhalts bei der diesjährigen Deutschen Frauen-Ländermeisterschaft im hessischen Braunfels mit einer verstärkten Jugendmannschaft an. War vor dem Turnier zu befürchten, dass sie damit der "Prügelknabe" des Turniers würden, erspielte sich das junge Team doch einigen Respekt und die Anerkennung der Gegnerschaft.

Brett 8:
Franziska blieb im Turnier ungeschlagen. Sie gewann drei Partien und spielte zweimal Remis. Zwischenzeitlich sah es in einigen Partien bedenklich aus, aber wenn sich erst einmal eine Chance bzw. ein Vorteil ergab, wurde dieser konsequent verwertet.

Brett 7:
Susann spielte vier solide Partien und ließ ihren zum Teil deutlich höher bewerteten Gegnerinnen keine Chance. Einzig in Runde vier ging der Punkt an die junge Konkurrentin.

Nicht nur Fahrerin: Angelika Brett 6:
Angelika hatte sich eigentlich auf die Fahrer- und Betreuerrolle eingestellt. Aufgrund der kurzfristigen Ausfälle von Rebekka Reiß und Patricia Lehmann musste sie dann doch ran. War die eigene Stellung erst einmal gesichert, so spielte sie aktiv und erfolgreich nach vorne.

Starker Auftakt: Antje Brett 5:
Antje konnte in Runde 1 ihre deutlich wertzahlstärkere Gegnerin besiegen, musste jedoch in Runde zwei aussetzen, da Prüfungen in Gießen ihre Anwesenheit erforderten. Runde drei und vier gingen verloren. In Runde fünf folgte schließlich ein versöhnlicher Abschluss mit einer Punkteteilung.
(siehe auch Kommentierte Partien)

50% für Andra an vier Brett 4:
Andra erspielte 2,5 Punkte. Einzig in Runde eins musste sie sich trotz zwischenzeitlicher Konterchancen in gegnerischer Zeitnot geschlagen geben. Einem souveränen Sieg in Runde zwei folgten drei ausgekämpfte Remis in Runde drei, vier und fünf.

Gute Leistung vom Kücken Alexandra Brett 3:
Alexandra spielte als Kücken der Mannschaft ein starkes Turnier. Sie bewies in allen Runden, dass sie gegen vermeintlich sehr viel stärkere Gegnerinnen durchaus mithalten kann. Die anfängliche Besorgnis ihres Trainers Günter Lothal, sie könnte an diesem Brett überfordert sein und verheizt werden, stellte sich als unbegründet heraus. Mit mehr Erfahrungen in Endspielen hätten aus den zwei Punkten auch 3,5 werden können.
Der souveräne Schwarzsieg in Runde zwei gegen die Frauenreferentin des Deutschen Schachbundes schien Flügel zu verleihen.
Ebenfalls mit Schwarz hätte sie in Runde drei bereits nach 4 Zügen die Stellung ihrer Gegnerin (DWZ 1966) ruinieren können:
[ 1. d4 Sf6 2. c4 e5 3. d5 Lc5 4. Lg5?? ]
Leider übersah sie diese Möglichkeit und musste sich schließlich nach langem Kampf geschlagen geben. In Runde 4 wehrte Alexandra lange alle Gewinnversuche ab und verwaltete schließlich ein klar gewonnenes Endspiel, nachdem die Gegnerin im Bemühen die Partie doch noch irgendwie zu gewinnen, völlig überzog. Doch wie in Runde zwei fehlte Alexandra (noch) die nötige Endspieltechnik, so dass die Partie am Ende verloren ging.

Unsere Spitzenbretter: Katja und Tanja Brett 2:
Tanja missrieten in Runde 1 und 3 die Eröffnungen. Gegen die starke Gegnerschaft resultierten diese Fehler trotz langer Gegenwehr in Niederlagen. In Runde zwei glückte die Eröffnung, doch nach einem Fehler im Mittelspiel musste Niederlage Nummer drei quittiert werden. Dankbar wurde das abendliche Blitzturnier zum Frustabbau und Tanken neuer Motivation genutzt. Und so ergab sich in Runde 4 endlich eine Stellung mit taktischen Möglichkeiten. Nachdem Anfang des Mittelspiels mittels zwischenzeitlichen Figurenopfers die gegnerische Königsstellung ruiniert werden konnte, fehlte danach die letzte Konsequenz, um den Sieg einzufahren. Somit galt es im Endspiel mit Minusbauern wenigstens das Remis zu retten. Nach einem groben Fehler der Gegnerin endete die Partie schließlich doch noch mit einem Sieg für Tanja.
(siehe auch Kommentierte Partien)
In Runde 5 folgte nach kämpferischer Partie samt beiderseitiger Zeitnot der Remisschluss, der den Mannschaftssieg absicherte.

Brett 1:
Katja spielte ein extrem unglückliches Turnier. Statt drei Punkten, die aufgrund der Stellungen möglich waren, konnten schließlich nur zwei Remis bilanziert werden. In Runde 1 sorgten sich aufgrund des offensiven Spiels von Katja sämtliche gegnerische Spielerinnen. Einzig Vera Jürgens konstatierte trocken, dass doch nie etwas Konkretes drohte und strich schließlich den ganzen Punkt ein. In Runde zwei lief Katja in die Vorbereitung der Gegnerin, so dass nach der Eröffnung zwei Minusbauern zu Buche schlugen. Dank konzentrierten Spiels und einer schönen Kombination entstand ein Endspiel mit Springer und Läufer für Katja gegen vier Bauern der Gegnerin.
Trocken wurden drei der vier Bauern sauber abgetragen und als auch der vierte Bauer nicht mehr zu retten war, stellte sich das Publikum auf die Demonstration eines Springer-Läufer-Matts ein. Doch nach dem Schlagen des letzten gegnerischen Bauerns konnte der gegnerische König beide Leichtfiguren angreifen, so dass Katja ins Remis einwilligen musste.
In Runde drei wurde die Gegnerin wiederum überspielt und musste schließlich die Dame gegen Turm und Läufer geben. Doch abermals unterlief ein Fehler im Endspiel und so konnte mittels Dauerschach nur noch das Remis abgesichert werden. Auch in Runde 5 sah Katja schon wie die sichere Siegerin aus. Bereits in der Eröffnung wurden zwei Bauern gewonnen. Doch irgendwie entglitt auch dieser Vorteil und die Partie ging am Ende verloren.

Andra, Antje Fazit:
An vorletzter Stelle der Setzliste platziert, gelangen zwei Mannschaftssiege: Schleswig-Holstein wurde nach kampfloser Punktvorgabe deutlich mit 5,5 zu 2,5 abgefertigt. Und auch gegen das Setzlistenschlusslicht Saarland gelang ein deutlicher Sieg. Gegen die übrige Gegnerschaft konnten wir durchaus mithalten, auch wenn am Ende nichts Zählbares heraussprang. Die vermeintliche Verlegenheitslösung "Jugend forscht" könnte sich tatsächlich als Zukunftsmodell herausstellen. Um den Gesamtsieg kann Sachsen-Anhalt so zwar nicht mitspielen, aber das DWZ-Plus unserer vier Jugendspielerinnen spricht für ihren neuerlichen Einsatz im nächsten Jahr.

Tanja Pflug, Katja Mädel

Spielerinnen Mannschaft Niedersachsen Schleswig-Holstein Baden Württem-berg Saarland Gesamt
Katja Mädel SV Merseburg 0 ½ ½ 0 0 1
Tanja Pflug SV Merseburg 0 0 0 1 ½
Alexandra Müller VfL Köthen 0 1 0 0 1 2
Andra Thiele VfL Köthen 0 1 ½ ½ ½
Antje Wallstabe Gardelegen 1 - 0 0 ½
Angelika Schwebbach SV Sangerhausen 0 1 0 ½ 1
Susann Domaske Franckesche Stiftungen Halle 1 1 1 0 1 4
Franziska Becker SF Hettstedt ½ 1 ½ 1 1 4
Brettpunkte   3 19
Mannschaftspunkte   0 2 0 0 2 4:6

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