Apoldaer Open 2008

Ein Tagebuch

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Diesmal etwas mehr Platz 29.08.08: Willkommen zu einer weiteren Ausgabe des Apolda-Tagebuchs. Die magische Teilnehmerzahl von 200 wurde diesmal knapp verfehlt – u. a. sicher auch wegen des zeitigeren Schulbeginns in einigen Bundesländern –, aber das tut dem Turnier keinen Abbruch.
Kurzfristig an Nr. 1 der Setzliste gerückt ist Ilja Schneider. Normi in den Top 10, woran man sich wohl gewöhnen kann. Pauline ist auch dabei, aber Frido bereitet sich aufs neue Schulleben in der gleichnamigen Pforte vor. Ferner sind fürs Weimarer Basislager dabei: JayJay und Floh vom USV sowie Stratov, der mit dem Weimarer Bolle einen Mammutkollegen im Feld begrüßen konnte. Natürlich ist das lange keine vollständige Auflistung der bekannten Namen. Weitere Erwähnungen muss man sich halt schachlich verdienen.
So z. B. Jim, wie Paul den Hallenser Felix Knopf gleich tauft, mit dem Auftaktremis gegen den klar stärkeren Gegner aus der oberen Hälfte. Gleiches gelingt auch Holger Reichelt aus Naumburg.
Schachlektüre Für unsere Protagonisten Pauline und Normi verläuft der Auftakt nach Plan und vergleichsweise glatt. Stratov dagegen muss bis Mitternacht über die volle Distanz. Ein früheres Ende wäre möglich gewesen, dann allerdings nicht zu seinen Gunsten ausgefallen.
In Runde 2 gibt es schon einige interessante Paarungen. Normi vs. "Bolle-Schüler" Micha Scheitz, Pauline gegen Nr. 43, Robert Schmidt u. a.

Analyse mit Ferenc und Floh 30.08.08: Interessante Partien konnte ich heute Nachmittag beobachten. Zuvor hatte unser Lager (JayJay, Floh, Normi, Stratov und Pauline) mit 4,5/5 solide gepunktet. Paulines halber war dabei auch vom Ergebnis her völlig ok, selbst wenn sie noch verpasst hat, den Hebel umzulegen und auf Gewinn zu arbeiten.
In Runde 3 verschlug es unsere USVer mit Schwarz an die Bretter 2 und 4: Konopka - Engelmann und Langheinrich - Heyder. Es war keineswegs immer klar, aber in den Endspielen setzten sich die Cliff vs. Frank Favoriten durch. Ein kleines Derby mit Blick auf diesjährige Schachtage-Mannschaftsblitz gab es zwischen Stratov und Snoopy. Die weniger schlimme Zeitnot hatte Weiß.
Pauline ist erfreulicherweise weiterhin ungeschlagen. Gegen Marcus Ramlows 1.e4 e5 2.Sf3 d5?! verlor/opferte sie zwar früh eine Figur für bestenfalls Fudelchancen, nahm diese aber konsequent wahr. Nachdem Schwarz in der Diagrammstellung mit 28...S:c3 29.b;c Tf2+ eine der interessanteren (aber nicht die klarste) Möglichkeit ausgelassen hatte, musste er in der Schlussstellung (Diagramm 2) schon selbst Dauerschach geben.
Stellung vor 28...c4 Schlussstellung Pauline remisiert gegen Marcus Ramlow
Als Letzter war Normi aktiv, der gegen Erik Schäfer erst einen wichtigen Bauern verlor und später mit dem Läuferpaar auch noch Kompensation für einen zweiten erschwindeln musste. Irgendwie hielt er den Laden zusammen.
Vorn gewann Ilja Schneider gegen den Überraschungssieger vom Vorjahr Dr. Friedemann Brock, der seinen Coup also wohl nicht wiederholen wird. Die Mitfavoriten Lev Gutman und Zbigniew Ksieski mussten halbe Punkte lassen, wobei insbesondere Letzterer gegen den Weimarer Finn Riedel noch sehr gut bedient war. Ebenfalls mit 3/3 dabei ist Cliff.
Heute gibt es ein Derby mit Floh vs. Pauline. Bei Normi wirds mit Stein Jensen skandinavisch.

Erster Punkt für Jim 31.08.08: Gestern war ich kaum vor Ort – ein paar Infos aus zweiter Hand: Pauline fand am Vormittag im Derby gegen Flohs c3-Sizilianer nicht die richtigen Mittel und verlor folgerichtig. In der Nachmittagsrunde hielt sie sich aber schadlos, so dass es weiterhin ein sehr gutes Turnier für sie ist.
Normi mit relativ schnellem Sieg am Vormittag und dann einem weiteren Schwarzremis gegen Finn Riedel, der bislang ein starkes Turnier spielt. Zwei Siege vorausgesetzt, ist für Normi noch ein Podiumsplatz drin. Wer ihn heute in der Auslosung vermisst: Er ist am letzten Brett gelost, weil er gegen Frank Schellmann spielt. Normi hat aber bereits Erfahrung an Blindenbrettern.
Zwei GM im Bild Die anderen sind noch nicht ganz zufrieden mit ihrer Ausbeute. Aus dem Trio Stratov, Floh und JayJay steht letzterer mit 3,5 am besten da. Sehr interessante Partie gestern gegen Micha Scheitz mit Figurenopfer für vier Bauern, wobei das schwarze Fußvolk eine Phalanx von h7-g6-f5-e4-d5-c6 bildete. Es scheiterte aber an der Verwertung der Freibauern, und Micha verzichtete seinerseits auf Gewinnversuche.
Jim alias Felix konnte erfreulicherweise seinen ersten Sieg landen und hat auch schon mehrere Remisen gegen klar Stärkere in der Tasche.
Familie Rudolph: Dieter, Anna, Johannes Auch dabei übrigens mit Johannes Rudolph ein ehemaliger Merseburger, gegen den ich so manche Jugendspiele auszutragen hatte. Johannes ist gemeinsam mit seinem Vater Dieter am Start. Seine Frau Anna (geb. Onischuk) dagegen verwies bei der Frage eines Kiebitzes, warum sie nicht spiele, nur kurz und überzeugend auf einen Roman. Apropos Merseburg: Nächste Woche ist Sparkassen-Pokal. Sehr schönes Turnier das!
Vorn niemand mehr mit weißer Weste, nachdem sich in der 5. Runde die einzigen Vierpunkter Joachim Brüggemann und Ilja Schneider friedlich einigten.

Helmut und die Falken 31.08.08: Michal Konopka hat am Ende die beste Wertung der vier 6-Punkter (vor Joachim Brüggemann, Ilja Schneider und Ferenc Langheinrich). Nach der 6. Runde führte noch GM Gutman allein, verlor aber abschließend gegen die Nr. 1 der Setzliste, Ilja Schneider. Konopka bezwang dessen Namensvetter Christian – eine der positiven Turnierüberraschungen.
Aus Löberitzer Sicht spielte Pauline ein sehr erfolgreiches Turnier. Heute morgen sicherer Schwarzsieg gegen das Dresdner Nachwuchstalent Filiz Osmanodja (mit zuletzt sehr guten Ergebnissen, z. b. GM-Skalp beim ZMD-Open). Auch am Nachmittag gab es gegen FM Mihok einige Möglichkeiten, aber zu einem chancenreichen Qualitätsopfer konnte sich Pauli nicht durchringen. Das Ergebnis und die Partien dokumentieren aber einen echten Fortschritt nach viel Wettkampfpraxis in diesem Sommer. Weiter so in der Oberliga!
Normi heute morgen mit einem positionellen Sieg gegen Frank Schellmann, allerdings in der wichtigen Schlussrunde mit frühem Blackout gegen Ferenc Langheinrich. Am Ende 5/7 wie auch Bolle für die Mammuts nach zwei Abschlusssiegen. Unsere Protagonisten aus dem Basislager (JayJay, Floh und Stratov) ansonsten einhellig bei 4,5.
Engelmann - Hoffmann vor Dg6+ JayJay spielte heute eine abwechslungsreiche Remispartie gegen Paul. Nachdem Paul zunächst am Drücker war, überzog er und geriet in die Diagrammstellung – zudem noch bei hochgradiger Zeitnot. JayJay gelang es mit knapp fünfzehn Minuten nicht, einen der möglichen Knockouts zu finden. Wer auch immer jetzt auf die Rechnervarianten schaut und den Gewinn für einfach hält: Die Fülle der Möglichkeiten in dieser offenen Stellung ist schlicht erdrückend, und einige der stillen Züge sind so naheliegend nicht. Weiß gewinnt hier mit 1.Tb1 oder 1.Th4 (weitere Variationen wie 1.Te1 sind denkbar, kehren aber oft zur Kernidee zurück, b2 zu überdecken und h7 anzugreifen), während sich JayJay schließlich für 1.Dg6+ Kh8 2.Td1 Dc3 3.Dg7+ (letzte Chance für Tb1) und ein nur leicht besseres Turmendspiel entschied. Diese Partie und weitere komplett und kommentiert demnächst bei uns.

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