Wackeliger Sieg gegen unglückliche Dessauer

Merseburg dreht das Spiel noch

Die Deutsche Bahn AG und eine Umleitung sorgten für ein hochprofessionelles Auftreten. Die sehr fairen Dessauer drückten bei Katja, dem ML und dem Autor dieser Zeilen erst 9.30 Uhr ebenselbe. Aus diesem Grund gingen die genannten lediglich mit einem Zeitmalus von einer guten Viertelstunde in das Match. Dessau erwies sich als der erwartet schwere Gegner. Mit voller Truppe angetreten, während wir ohne Vier spielten, waren sie auch rein DWZ-technisch im Vorteil. Schnell konnten sie sich sichtbare Vorteile an 1, 4, 5, 6 und 8 erspielen. Nur Peter, Dirk und Tommy schienen keine Sorgen zu haben. Es sah nach einem 2:6 gegen uns aus. Katja zog unvorsichtig a5 und musste gegen "Wuschel" Selle eine Qualität geben. Samuel hatte es bei seinem Debüt mit dem sehr starken Volodymir Ozeran zu tun, der zum Mattangriff blies. Jörg fragte bereits beim ML an, ob er aufgeben darf. Iziaslav Leibovitch hätte eine Figur gewinnen können, liess diese Chance jedoch aus. Thomas G. hatte im zweiten Zug einen Bauern eingestellt, und konnte als Kompensation dafür nicht mehr rochieren. Unter diesen Vorzeichen bot Peter seinem Gegner Uwe Parske remis an. In den zwanzig Minuten, die dieser am Angebot überlegte, drehte sich das Spiel komplett. Dirk konnte wie aus dem Nichts gewinnen, ein Solo des schwarzen Springers. Der Ex-ML hatte einen Mehrbauern behalten können, der jedoch schwer zu verwerten war. Sami überlebte, weil der Gegner den Totschlag übersah, und erhielt ein Endspiel mit 2 Minusbauern, welches wahrscheinlich haltbar war. Jörg konnte spekulativ zu seinen zwei Minusbauern noch eine Minusqualle hinzufügen, denn Roland Katz hatte nur noch wenig Zeit. Katja musste sich zwar geschlagen geben, und Peter bekam sein remis, doch plötzlich konnte unser Spitzenbrett eine Figur einsammeln und gewann wenig später. Kirk erhielt sein Material mit Zinsen zurück, so dass er ein Damenendspiel mit Mehrbauern hatte. Unter dem Eindruck dieses Geschehens griff Iziaslav Leibovitch zur Brechstange, die aber lediglich seine Stellung demolierte, so dass die Merseburger auch hier punkten konnten. Samuel verlor nach einer falschen Entscheidung leider sein Endspiel, dennoch ist sein Auftritt unbedingt positiv zu bewerten. Beim Stand von 2,5:3,5 aus Sicht des Gastgebers war die Entscheidung quasi schon gefallen, denn Tommy spielte wieder sehr stark und liess sich auch das Endspiel nicht mehr nehmen. Jörg versuchte zwar noch, sein Endspiel zu gewinnen, scheute aber das letzte Risiko, so dass der Mannschaftskampf nicht völlig unverdient, aber sehr glücklich gewonnen wurde.

"Ich stand bestimmt minus sechs."
Jörgs Einschätzung nach der Partie

"Bietet mir nach elf Zügen remis an. Das kann ich doch nicht machen. Wenn das einer liest. Dann nimmt mich doch keiner mehr ernst."
Dirk

"Wir müssen uns die Eröffnung nochmal angucken."
Dirk zu Samuel
"Was, nochmal?"
Samuel nach der dritten Analyse

"Die denken bestimmt, wir nehmen die nicht ernst. Mit der Aufstellung und dann sind drei noch eine Dreiviertelstunde zu spät."
Tommy

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