Chess Classic Mainz 2006

Balance der Jahre

Anita in Spiegeltrance Die letzte halbwegs ernsthafte Malträtierung der im günstigsten Fall deliziösen Figurennetzwerke wurde meinereinerseits im April direkt an der polnischen Grenze unternommen. Danach hat sich nicht nur der Ball sondern auch das Leben manche Pirouette gedreht und dabei kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Bis fast genau vier Monate später die kleinen Armeen wieder von gedeckten Tischen blinzelten – in Mainz.
SG-Vertretung verdoppelt: Ticia, Mikly Aber zappelig begann's! Zwei Tage vor dem Ordix-Open auf der Durchreise mal reingeschaut lieferten die zahlreichen Baumaßnahmen rund um die Rheingoldhalle nicht nur einige optische und kulinarische (das Café direkt daneben war völlig verschwunden) Verluste sondern erschwerten auch den Zugang in die goldigen Räume überhaupt. Dann gab sich am Rande des Champions-Diners Vlastimil in Begleitung seiner Gattin recht nervös und wurde vom Organisator persönlich hernach noch getoppt. Auf meine Anfrage im Sinne der ungarischen Delegation bestätigte Moro vs. Kosteniuk er die Buchungen im Hilton für beide Garas sowie Balogh und Horvath, was ich so auch in der Liste des Hotels handschriftlich niedergeschrieben fand und somit an die erst spät eintreffende Gruppe weitergab. Entsprechend bezogen die Jungs ihr Zimmer um .. von Schmitt höchstselbst wieder aus diesem befördert und unter beidseitigem eifrigen Gezeter an ein anderes Hotel verwiesen zu werden! Kleine Tücken großer Macher wäre also vielleicht Kein Gormally in Sicht, Levon auch mal ein Thema wert. Der Gesamterscheinung der Veranstaltung wie auch der späteren Laune der Verwiesenen tat das alles natürlich keinen Abbruch. Diesmal selbst im Hilton residierend fiel mir allenfalls das üppige Gepränge mit sich jagenden Galas in handverlesenen Kreisen auf. So frei und ungezwungen sich alle Stars im gemeinsamen Turnierareal geben, so gerne scheint man des abends dann doch lieber unter sich zu bleiben, zumindest soweit es sich um die organisierten Umsorgungen handelt.
Treffpunkt Foyer Immerhin war das vom sponsorenden Fußvolk bevorzugte Lokal "Heilig Geist" gegenüber unversehrt geblieben und so stellte sich allmählich doch noch ein wenig das alte CC-Flair ein, ergänzt um den obligatorischen Besuch des Wochenmarktes vor dem Gutenberg-Museum, Anitas befeuerte Kraftraumavancen, Annas unendliche Schachtraurigkeit, Willis Niveaukonstatierungen und Evis Status als Frau.
Evi: Beten für den Klassenerhalt? Wie üblich fanden die meisten Begegnungen und Small-Talks wieder im geräumigen Foyer statt, wo auf gewohntem Niveau nebst Rheinblick die Live-Schirme immer wieder Zuschauer in den Bann zogen und in den etlichen Quadratmetern der Händler manches Produkt sich der schnellen Auffindung erfolgreich zu entziehen vermochte.
Bei so viel Drumherum wird leicht vergessen dass zwischendurch die Musik immer wieder zu faktischem Handgemenge auf den Quadraten bat.

Ordix-Open

Eben noch in Mainz, bald schon in Riga am Flughafen: Alex Shirov Kurios, dass ich mein Rekordergebnis von 2004 diesmal umdrehen durfte – wie ich damals den Gegnern so diese diesmal mir und zwar mit höchster Präzision: Verlief z. B. der zweite Tag seinerzeit noch höchst vital mit 101111, so kräuselte er sich heuer mit 010000. Wen mag es da eingedenk dessen verwundern, dass mir das Ergebnis der letzten Runde bereits im Vorwege unausweichlich schien.

Ordix-Ewta

Mainzer Sonnenmarkt Nein, wirklich ausbalanciert bei, sagen wir 50% ist es mit nunmehr 21/44 in der Ewta insgesamt nicht mehr – plus 2 wären mal nachzulegen. Vielleicht mag nächstes Jahr der Umstand eines Heimspiels hilfreich sein.
Immerhin gelang ein neuer Löberitzer Beteiligungsrekord! Ticias Anwesenheit verdoppelte den alten Rekord um glatte 100 Prozent! Zudem kam am Sonntag noch eine Abordnung vom Kasseler Vergleichskampf in Gestalt von Chevalier, Rolandus, Bifi und Heinz auf ebenso überraschenden wie willkommenen Besuch!
Schachlich fiel die hohe Gambitfreudigkeit meiner Opponenten auf - vielleicht ein neuer Trend? Oder doch nur der Disziplin geschuldet?
Zurück zu den Wurzeln Anita und Ticia fanden Gefallen an der 960er-Variante und blieben beide mit allen Ergebnissen (beide wie Willi 6,5 im Ordix-, Anita 7, Ticia 5 im FiNet-Open) in der ja ohnehin schmerzfreien Zone.
Das übrige Brimborium der Ergebnismeldungen und -kommentierungen, Sieger und Verlierer, Rekorde, Stars und Sternchen überlasse ich natürlich wieder gerne den offiziellen und übrigen Seiten.

Mikly

mainz vom Fach Ticia vor dem Tore Mainzer Dommarkt Svidler vs. Aronian
Rheingold: Schach am Fluss Willi konstatiert Gutenberg-Museum

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