9. Mannschaftsschnellturnier Weißenfels

Das Gesetz der Serien

Duell gegen Zeitz: Normi vs. Helmut, Bingo vs. Schulti, Riker vs. Frank, Klm vs. Di Napoli Zum vierten Mal führten uns die Wege in die Schusterstadt (und er war nie dabei) Weißenfels. Nach den Siegen 2001 und im Vorjahr reisten wir als ambitionsloser Titelverteidiger an die Saale. Es gab auch nur wenig Grund zum Optimismus. Erstens fehlte mit Stichel ein Teil der Stammbesetzung aus persönlichen Gründen (Ich drücke ganz fest die Daumen!), zweitens hatten wir alle den Vorabend getrennt voneinander verbracht (Unsere legendäre Vorbereitung vor dem 1. Sieg 2001 in der Leißlinger Disco bleibt unerreicht!) und drittens waren wir nach dem Gesetz der Serie einfach nicht dran (Es sollten an diesem Tag noch einige Serien beendet werden und eine halten.)
Team Ewta gegen Naumburg III mit Normi, Bingo (der kein kleines Würstchen ist), Kurthi und Klm Im Vorfeld musste Ersatz für Stichel organisiert werden. Nach kurzer Absprach zwischen Normi, Riker und mir fiel die Wahl auf Klm. Wie er uns später erklärte, war das für unsere Zielstellung die völlig falsche Wahl. Als dann im Spiellokal überraschenderweise auch der Nürnberger Reimport Bingo (wirklich kein kleines Würstchen) zu uns stieß, war die "Wir wollen ein wenig Spaß haben - Truppe" komplett. Riker gab als sekundäres Ziel Platz 5 vor, was mir schon reichlich optimistisch erschien; schließlich war Normi völlig übermüdet und ohne Wasser (!), richtig wach war ich auch nicht (aber ich brauche ja zum Glück kein Wasser zum Schach), bei Rikers Vorgabe waren vom ihm auch eher fotografische denn schachliche Großtaten zu erwarten und Bingo war schachlich für mich eine unbekannte Größe (Riker meinte nur: "Der Bingo ist ein Bulle!"). Blieb also alles an Klm hängen, aber es kam alles ganz anders.
starkes Zeitzer Team: Di Napoli, Frank, Helmut, Schulti Erst mal waren wir gar nicht im Turnier, denn bei der Verlesung der teilnehmenden Mannschaften waren wir nicht dabei. Ich hatte mit der Annahme, dass das Abstellen des Pokals und die persönliche Begrüßung des Hauptschiedsrichters (nach vorheriger telefonischer Anmeldung und elektronischer Geldüberweisung) zur Teilnahme genügte. Jetzt weiß ich, dass man noch die Zauberformel sprechen muss: "Wir spielen mit!" So kamen wir als letzte Mannschaft ins Turnier. Das gab es doch auch mal bei einer Fußball-EM ... (Holly, dafür gibt es kein Hanuta!!)
Runde 1 bescherte uns mit Naumburg 2 gleich einen Mitfavoriten. Normi und Riker siegten souverän mit den weißen Klötzchen, während Bingo Rikers Aussage bestätigte und mit Minusbauer und Zeitnot im Turmendspiel den halben Punkt zum Sieg einfuhr. Ich musste schnell Team Dessau auf drei: Katze, Pete, der Raketendoktor, M. Zoun erkennen, dass es ohne Bier nicht so gut lief, deshalb holte mir Klm ein Glas Gerstensaft, der aber nur noch etwas Trost spenden konnte. Nach dem Zweitrundensieg gegen Naumburg 3 fanden wir uns an Tisch 1 wieder, den wir auch nicht mehr verlassen sollten, was zu diesem Zeitpunkt aber keiner vermutete. In Runde 3 kamen die starken Zeitzer an "unseren Tisch". Sie stellten mit DiNapoli und H. Schultheiss immerhin später zwei Brettbeste. Hier gelang uns ein klares 3:1,wobei besonders Klm zu erwähnen ist, der DiNapoli mattierte und für dessen einzigen Punktverlust sorgte. In Runde 4 folgten die stark besetzten Gastgeber. KLN remisierte schnell und Riker stand mit den weißen Steinen sehr gut. Ich stand schlecht und hatte zwei Bauern weniger, aber mein Gegner verschlief einen ganz wichtigen Bauern, der die Partie kostete. So startete ich nun langsam aber sicher meine Serie und statt Trostspendern gab es jetzt immer mal einen Freudenspender. Mit einer sicheren Führung im Rücken zauberte Normi gegen zwei gegnerische Damen das von Bodos Pocket-Fritz vorgeschlagene 7-zügige Matt aufs Brett. Einfach nur schön!
Bodo In Runde 5 forderte uns Merseburg und umgekehrt. :-) Hettstedt hatte wie Normi bis dahin am ersten Brett alles gewonnen und der Merseburger hielt diese Serie - bis zum Ende des Turniers. Respekt!! Riker stellte den Gleichstand her, Klm sorgte für den entscheidenden Halben und meine Serie hielt auch. Damit hatten wir nach 5 Runden 10 Punkte und 3 Punkte Vorsprung, aber da war doch was: Im Vorjahr hatte der Gastgeber einen ähnlich furiosen Start hingelegt, war aber aufgrund einer Schwächephase nach der Mittagspause nur Vierter geworden. Wegen dem Gesetz der Serie korrigierte Riker unser neues Ziel gleich nach oben - Platz 4. "Leider" wurden durch den Gastgeber die Voraussetzungen für unseren Plan nicht erfüllt: Es gab in diesem Jahr erst nach Runde 6 Mittagstisch. Was nun?
Wir spielten also noch vor der Pause gegen die guten alten Bekannten vom SK Dessau 93 und die brachten uns die erste und einzige Niederlage bei. Nur Normi konnte einen Punkt einfahren, Rikers Serie (4/4) endete und auch Bingo und Klm verloren.
Die Mittagspause verlief sehr entspannt, denn wir waren nach der Niederlage ja voll im Plan. Der türkische Imbiss hatte als Highlight eine ausgezeichnete deutsche Bedienung zu bieten. Runde 7 bescherte uns die starke Vertretung aus Staßfurt. Ein Unentschieden mit Remisen von Normi und Bingo und einem Sieg von mir, ließen die Verfolger wieder hoffen und uns Platz 4 fester ins Auge fassen. Nach Runde 8 war klar, dass der Vergleich mit dem Weißenfelser Vorjahresergebnis hinkte. Der 2,5-Sieg bedeutet nämlich schon mindestens Platz 2. Für die Punkte sorgten Normi und ich. "Bulle" Bingo steuerte die entscheidende Kleinigkeit bei und Riker bastelte an einer neuen Serie (0/3).
Di Napoli Was für ein Dilemma: Ein Punkt Vorsprung und noch ein Spiel! Wir waren so kurz davor etwas zu erreichen, was wir gar nicht wollten, weil wir nicht dran und fast nicht dabei waren. Wenn man aber als Underdog im Finale steht, dann will man erst recht (wie damals bei der Fußball-EM) und so hängten wir uns gegen Einheit Halle richtig rein. Bingo wurde gezwungen gegen einen Angstgegner zu spielen (nur so wird man ein Großer :-)) und remisierte schnell. Ich brachte nach den erwähnten Startschwierigkeiten meine Serie zu Ende (6/6), Riker remisierte nach zwischenzeitlichen Problemen und beendete seine Serie. Normi siegte im üblichen Stil (vgl. Partien) und brachte damit den Gesamtsieg unter Dach und Fach.
Eine ganze Menge Serien wurden an diesem Tag begonnen und beendet. Wie sich aber hinterher herausstellte, war Klm der entscheidende Faktor. Zitat: "War doch klar - ich habe bis jetzt immer in Weißenfels gewonnen!" (Anm.: War bis jetzt nur 2001 als Ersatzmann dabei.)
Der Tag endete damit, dass Riker mich über Balkonfrühstück am Pfingstmontag aufklärte und die verbliebene Erdbeertorte meiner Schwiegermutter verspeiste.

Kurthi

P.S.: Im Finale bei der Fußball-EM haben damals ja auch die richtigen gewonnen.

Statistik Ewta

    Nmb II Nmb III Zeitz Wsf I Mers  SK'93 Staß Ilm  Halle  
1 Normi 1 1 1 1 0 1 0,5 1 1 7,5/9
2 Bingo 0,5 0 0     0 0,5 0,5 0,5 2/7
3 Riker 1   1 1 1 0 0 0 0,5 4,5/8
4 Kurthi 0 1   1 1   1 1 1 6/7
5 Klm   0,5 1 0,5 0,5 0       2,5/5
    2,5 2,5 3 3,5 2,5 1 2 2,5 3  

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