LMM Blitz Dessau 2004

Josi, Münzi Als Reyk mich nach der Blitzlandesmeisterschaft fragte, ob ich nicht auch mal einen Bericht über das Turnier schreiben würde, war mir klar, dass ich mich nicht länger durch irgendwelche fadenscheinigen Ausreden davor drücken konnte. Doch in Gedanken an die nächsten Schultage kamen mir nur Begriffe wie Tests, Klausuren und Vorträge in den Sinn und nicht zu vergessen wäre auch eine allmähliche Abi-Vorbereitung, denn wie ich mich kenne, ist es im Nu soweit und ich hab mal wieder nichts geschafft. Wo soll da noch die Zeit für einen Bericht bleiben. Aber naja, ich will mich ja nicht immer heraus reden, also wollt ich für heute Abend mal Schulzeug Schulzeug sein lassen und ein bisschen was nettes über das durchaus sehr lustige Wochenende schreiben. Als ich dann auch endlich den wirklich begehrten Platz am Computer ergattern konnte, war es doch schon recht spät (man kann sich wirklich nicht vorstellen, wie schwierig das in unserer Familie ist). Aber versprochen ist versprochen. Also habe ich mein bestes versucht und meine Eindrücke vom vergangenen Wochenende zusammengefasst:

Brain Für Reyk, kln, Brain, Münzi und mich ging es am letzten Tag des Januars die Straßen entlang, durch Dessau. Grund war natürlich nicht nur ein bisschen "kling-klang", sondern richtig gute Musik von Keimzeit lockte uns in die Marienkirche.
Nach anfänglichen Missverständnissen, über Konzertbeginn (20 oder 21 Uhr) und die Ankunft der Züge aus Leipzig (19.25 oder 19.44?) schafften wir es rechtzeitig uns am Dessauer Bahnhof zu treffen und wir hatten sogar noch genug Zeit vor Konzertbeginn im "Dee and Dee" einen Happen Essen zu gehen. Leider scheint die Zubereitung eines solchen Happens dort immer etwas länger zu dauern. So sind wir etwas verspätet am Ort des Geschehens eingetroffen.
Marienkirche Die Marienkirche bot sowohl super klasse Akustik (merken: als Lokalität für den nächsten –oder vielleicht übernächsten?- Gleis2-Gig), als auch eine richtig angenehme Atmosphäre. Das wichtigste war aber wohl, dass die Musik wirklich klasse war, viel Gitarre und Schlagzeug, ein bisschen Keyboard und zwischendurch Saxophonklänge. Solche Live-Konzerte sind einfach toll.
Danach ging's durch nicht mehr ganz so frischen, aber noch relativ weißen Schnee auf die Suche nach einer netten Kneipe um den Abend ausklingen zu lassen. Fabian Schwabe, ganz ortskundig, führte uns durch die Straßen Dessaus. Schließlich fanden wir im Chaplin's den geeigneten Platz dafür. Nagut, Reyk konnte sich nicht so richtig dafür begeistern und die Musik war auch nicht so toll, aber es tat doch gut, sich nach dem schon recht langen Stehen und Laufen, ein bisschen hinsetzen und ausruhen zu können. Man kommt halt doch ins Alter
:-) Das ist wohl auch der Grund, dass ich, sobald ich saß, richtig dolle müde wurde. Holly Dabei war der Abend doch noch jung. Und die Leute um mich herum wohl auch, denn sie fuhren zu Hochleistung auf, sei es bei irgendwelchen grandiosen Ideen mit Symbolen der Woche, oder sei es einfach beim Lästern (es ist nämlich nur ein völlig überholtes Vorurteil, dass das weibliche Geschlecht dies besser kann und öfters praktiziert, als das männliche) über Personen, denen man ein bisschen Dank entgegen bringen könnte oder sei es beim Erzählen von Storys über das eine oder andere Schachturnier. Ich hab nur noch mit einem Ohr zugehört und als wir dann gegen 1.30 Uhr Richtung Zörbig bzw. Wolfen fuhren, bin ich dann trotz grandioser Stimmung im Auto (Reyk war den ganzen Abend total lustig drauf, er sprang über Bänke, tanzte auf der Straße und sang nicht nur im Auto, solche Menschen sind mir sehr sympathisch, und das zeigt ja wohl, dass Schachspieler alles andere als langweilig sind) immer mal ein bisschen eingeschlafen.
Axel Am nächsten Morgen hieß es dann frisch und munter zur Blitzlandesmeisterschaft zurück nach Dessau ins Hotel "Fürst Leopold" (sehr schick). Da das mit dem "frisch und munter" eben nur von mir erfunden war, schleppte ich mich ein bisschen durch das Turnier. Wegen der geringen Beteiligung von 12 Mannschaften war noch die Frage zu klären, ob doppelrundig oder nur einfach gespielt werden sollte. Im Endeffekt finde ich, ging das Turnier eigentlich lang genug, oder? Nagut, ein-zwei Runden mehr, wär auch recht lustig gewesen, aber danach wurde ja auch noch ein bisschen weiter geblitzt, aus Spaß an der Freude.
3 Mannschaften hatten wir an den Start geschickt. Die erste Mannschaft (Normi, Holly, Papa und Brain) spielte ein klasse Turnier und wurde damit, zurecht, Landesmeister. Gratulation. Unsere 2. Mannschaft (Heiko, Chevalier, kln, Roland und Reyk) konnte sich auch sehen lassen mit ihrem Platz.
Manfred Team Nummer 3, zu dem ich gehören durfte, hatte wahnsinnig viele Ideen wie man eventuell die gegnerischen Mannschaften ablenken oder austricksen könnte, doch so richtig ließ sich nichts in die Tat umsetzen, also versuchten wir auf die altbewährte Weise wenigstens ein paar Punkte zu machen. Zu meinem Erstaunen, hab ich richtig viel gute Partien gesehen. Leider blieben die Punkte vorerst aus, aber teilweise ließen die Partien ziemlich viel für die Zukunft hoffen. Josi, die neben mir am zweiten Brett saß, hatte wirklich klasse Stellungen, manchmal fehlte einfach ein bisschen Glück und vor allem ein bisschen mehr Erfahrung. Und natürlich kann sie auf das hart erkämpfte Remis gegen Sachsen-Anhalts Nr.1 mehr als stolz sein.
:-) Franziska war leider immer noch ein bisschen in ihrer "Blitzkrise", die am Freitagabend mit dem mehrmaligen Einstellen durchaus wichtiger Figuren begann, die jedoch im Laufe des Turniers beendet wurde. Auch bei ihr blieb es dieses mal bei einem halben Punkt, genau wie bei Flori, aber das ist alles nur eine Frage der Zeit. Selbst unser Super-Blitzer Kevin, der bei dem einen oder anderen Turnier schon für Überraschungen sorgte (siehe Franz-Ohme Kinderturnier) konnte uns nicht mehr helfen, denn auch ihn ließ die starke Gegnerschaft leider nur punktlos. Aber wie gesagt, nächstes Jahr wird’s bestimmt ein bisschen besser Xiangqi laufen (schlechter ist ja auch nicht so richtig möglich
;-)). Blitz ist halt nicht jedermann's Stärke. War ja trotzdem ein lustiges Turnier. Ich hab auch ganz viel gelernt, z.B. dass ich das nächste Mal wenn ich gegen Normi spiel nicht im 10. Zug meine Dame einstellen sollte. Nachdem es nun schon 2mal hintereinander in der gleichen Stellung passiert ist, werde ich es mir hoffentlich merken. :-)

Gut, ich hoffe, dass ich jetzt erstmal meinen Soll für Turnierberichte in nächster Zeit geleistet hab. Obwohl, wenn nächstes Wochenende gaaanz, gaaanz viele "Fans" zu unserem Auftritt nach Wittenberg kommen, könnte ich mich vielleicht noch mal dazu breitschlagen lassen. Aber auch nur dann ...

bekka

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