OKEM Mansfelder Land Eisleben 2003

Turniersaal "Völlig neu aufziehen" wollte man die OKEM Mansfelder Land gegenüber früheren Austragungen, die durchaus auch ihren Stamm hatten, aber zuletzt wohl weniger Zulauf erfuhren. Rein äußerlich hat sich nicht so viel geändert. Statt früher sechs (wie ich mich erinnere) wurden nur fünf Runden gespielt, was durchaus Vorteile hat. Neben der Zeitersparnis sind vor allem die Letztrundenpaarungen zu nennen, die sich bei ungerader Rundenzahl nicht so sehr an den Farben orientieren müssen. Abgesehen von der Rundenzahl musste man in Eisleben aber alles in allem wohl auch weniger trinkfest sein als im abgelegenen Forsthaus Gorenzen. Bei einigen höre ich jetzt Protest, aber glaubt mir, Jungs, das ist so. Ihr seid da zum Glück Waisenknaben.
Nudel, Waldemar Dass bei der diesjährigen Auflage ein qualitativ wie quantitativ stattliches Feld zusammenkam, ist wohl vor allem der Vorab-Werbung durch die Schachfreunde Hettstedt (inzwischen gibt es einen sehr großen Besucherstamm auf deren Internetseite) und durch (Neu-)-Turnierleiter Enrico Kalliwoda zu verdanken. Es könnte sich auch zu einem festen Termin entwickeln, denn die Durchführung hielt das Versprochene. Dem Mitspieler, Sponsor, Turnierleiter und - Achtung, Psycho - begnadeten Tintenfischwitz-Erzähler (nein, ich werde hier keine Pointen verraten - das wäre unverzeihlich) Enrico ist dabei ebenso zu danken wie den anderen Helfern Kai Friedrich, Dirk Michael, Wolfgang Strauß usw. Ich denke übrigens nicht, dass die vergleichsweise hohen Geldpreise der Magnet waren. Ich bin im Gegenteil immer mehr für eine breite Streuung in vielen Kategorien bei moderaten Einzelpreisen zu haben, was der Turnieratmosphäre normalerweise förderlich ist. Aber das ist nur meine Meinung darüber, auch gab es nicht die geringsten negativen Einflüsse auf eine überaus freundliche Turnieratmosphäre.

Siegerehrung Der Turnierverlauf wurde etwas beeinflusst durch das gesetzte Erstrundenremis der beiden Ranglistenführenden Wanze und Nudel (eine Art höhere Gewalt), wodurch zunächst die Nachfolgenden das Turnier von vorn bestritten und in einem Fall sogar zu 4/4 stolperten. Sandra war nach drei Runden und einem sehenswerten Sveshnikov-Angriffssieg (zumindest sah die Strukur so aus) gegen Mario Korte Spitzenreiterin. Anderntags folgte ein Remis gegen Wanze und eine missliche Schlussrundenpartie, die eine Platzierung ganz vorn (Turniersieg bei Sieg) verhinderte, den Kreismeistertitel aber nicht mehr gefährdete. Auf Platz zwei in dieser Wertung kam Titelverteidiger Tobias Hellwig (ebenfalls 3,5). 3/3 konnte auch Michael Strache verbuchen, der den amtierenden Bezirksmeister in Runde 3 nach einem sehenswerten Turmopfer Matt setzte. Er verdarb Sandra zudem den Turnierabschluss, musste aber aufgrund der Wertung zu den Sonderpreisen greifen. Wanze gehörte als Setzlistenerster zu den alten Hasen im Turnier, was sich darin äußerte, dass er ausnahmslos jüngere Gegner zugelost bekam. Die Chance auf den Turniersieg verspielte er beim Remis in Runde vier gegen Sandra. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach hinderte ihn zu hoher Zeitverbrauch in ihm vertrauten Stellungsbildern daran, den Vorteil zu verwerten. Am Ende Platz drei. Nudel gab sich dagegen nach dem Auftaktremis keine Blöße mehr, was den alleinigen Turniersieg einbrachte. Etwas schade vielleicht für die Zuschauer, dass in der Schlussrunde gegen den Autor dieser Zeilen nicht zu viel Spannung aufkam, weil nur auf ein Tor gespielt wurde. Vielleicht kann man aber aus weißer Sicht am taktischen Schluss mit S:d5 dennoch Gefallen finden ... Die weiteren Sonderwertungen habe ich leider nicht mehr im Kopf, sicher werden sie irgendwo nachgereicht. Ich bitte um Nachsicht. Vielleicht auf ein Neues im nächsten Jahr!

c. r.

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