Oberliga Ost/A - Doppelrunde Gera

4 Punkte für Rochade ...

Effi vs. Vasilevich, Flash vs. Meijers ... brachte die Doppelrunde in Gera. Das Team war damit Sachsen-Anhalts mit Abstand erfolgreichstes am zweiten Oberligawochenende. Dazu später mehr.
Die Spielbedingungen mit geräumigem Lokal im Stadtzentrum + Imbiss waren sehr gut und sind nach meinen bescheidenen Erfahrungen keineswegs Standard. Vor Rundenbeginn hatten sich die Schiedsrichter noch zwei kleine Nettigkeiten ausgedacht. Der Geraer Frank Gerhardt bekam die Medaille eines Fernschach-GM überreicht, Ralf Seibicke wurde mit einem kleinen Präsent für den unlängst errungenen Sieg beim Politikerturnier bedacht.
Die Kämpfe versprachen einiges an Spannung. Aue als spielstarker Aufsteiger wartete vorn wieder mit IM Meijers auf. An Brett zwei hatte man gegenüber der Auftaktrunde WGM Janovskaja durch WGM Vasilevich ersetzt, was keineswegs eine Schwächung bedeutet. AEM als Samstaggegner konnte wieder auf die JWM-Teilnehmer Evgeny (Effi) Degtiarev und Susan Großmann (Oberliga-Premiere) zurückgreifen, musste aber weiterhin auf Ivo Neyman verzichten. In einem umkämpften Match hatten die Magdeburger schließlich das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Ein glattes (Junior alias Ersatzspieler Erik Strumpf) und ein zeitweise holpriges Schwarzremis (Robert O(ffinger)) sowie ein glatter (Michael Görgens) und ein zeitweise sehr holpriger Weißsieg (Robby Schlichthaar gegen Ex-USCer Ralf Schnabel) waren die Ausbeute der verspäteten Fraktion.

Susi Effi Laszlo Julia Horvath
Vorn gab es zwei respektable Remisen gegen die Titelträger. Für Flash aka Gordon Andre aus der Position der Stärke (Mehrbauer im Damenendspiel, was aber - wie am Folgetag gesehen - Remis ist; wahrscheinlich war eine Brötchenhälfte Rübensirup zu wenig), für Effi nach zäher Verteidigung. Ich möchte beim Stand von 3,5:3,5 nicht Turm + (evtl. fallender) Bauer gegen Turm + Läufer verteidigen müssen. Aber der russischen Schachschule traute ich das allemal zu und verzichtete darauf, Zeuge der Demonstration zu werden. Möglicherweise hat es ja auch noch eine ganze Weile gedauert. Niederlagen gab es für Susi (kein Rübensirup) und ML Jens Windel(band, lieblose Messerspitze Rübensirup). Ein Punktgewinn, mit dem man wohl dem Verlauf nach recht zufrieden war.
Seibicke vs. Mehlhorn Rochade zog im Parallelkampf gegen die Gastgeber mit Julia Horvath und Laszlo Pesztericz erstmals die ungarische Doppelkarte. In der sehr ausgeglichen besetzten Staffel sollte wohl nach der Startniederlage erstmal Ruhe einziehen. Trotz der schnellen Weißniederlage von Ralf Kuna ging die Rechnung auf, und die Magdeburger landeten einen souveränen Sieg. Sehr sicher gewannen nach meinem Eindruck Mike Stolz, Martin Niering, Peter Hesse und Julia Horvath. An Brett 8 ging es bei Ulf von Hassel dem Vernehmen nach immer mal auf und ab, ehe auch dort der volle Punkt unter Dach und Fach war - habe ich nicht so mitbekommen. Zwischenzeitlich klar schlechter stand Ralf Seibicke, konnte sich aber in ein Turmendspiel mit drei gegen vier Bauern an einem Flügel retten und dieses halten. Gewohnt verwickelt war der Aufbau von Laszlo, der eine zumindest optisch gute Stellung verlor. In der Analyse wurden recht muntere Varianten probiert. Das Fazit lautete jeweils "Chaos".
Am Sonntag legte Rochade noch einmal nach. Einmal mehr war es Mike vorbehalten, mit dem einzigen (!) Sieg des Kampfes gegen IM Meijers zum doppelten Punktgewinn wesentlich beizutragen. Er ist am Spitzenbrett einfach eine Macht. Nach 8/10 in der Saison 2001/02 und 9/10 2002/03 diesmal schon wieder 3/3 ... Bei AEM schlugen die Samstagsverlierer zu - erster Oberligasieg für die 15jährige Susan. Weitere werden sicher folgen. Insgesamt gab es allerdings die erst Niederlage, so dass die Magdeburger vorerst Sachsen-Anhalts Quartett am Tabellenende anführen.

c. r.

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