7. Spieltag: SG AE Magdeburg II - SG 1871 Löberitz II 3,5:4,5

Koreanisch, praktisch, gut - wichtiger Auswärtserfolg bei AEM II

Korea in Magdeburg: Reyk, DJ's, Flash, Geburtstagskind Pati, Franz, Münzi und Eileen Am vergangenen Wochenende stand für unser Team der wichtige und zugleich wegweisende Mannschaftskampf gegen AEM II an. Einstimmend auf das Match ging es für einen Teil unserer Mannschaft nebst Gästen von AEM I Samstagabend in ein koreanisches Restaurant, in dem wir mit exotischen Köstlichkeiten à la Haifischsteak, Krokodilfleisch und Seetangsalat die Theorie der koreanischen Verteidigung* ausklügelten.

AEM II - SG Löberitz II

Am Sonntag saßen alle Spieler pünktlich um 10 Uhr an den Brettern. Den Verlauf des Kampfes schildert im Folgenden unser mitgereister Auswärtsfan Franz, der sich dankenswerterweise dazu bereiterklärte, die Geschehnisse zu dokumentieren, um sie nun hier wiederzugeben.

Von der Aufstellung her war unser Team klarer Favorit, da AEM II auf einige Stammspieler aus unterschiedlichen Gründen verzichten musste.
In der ersten Spielstunde entwickelten sich die Partien wie folgt: Stefan spielte an 1 eine solide Eröffnung, es sah recht unspektakulär aus, bis auf das Detail, dass beide Spieler recht lang mit der Rochade zögerten. Wie die Analyse zeigte, war direkt ein hübscher Gewinn im 13.Zug möglich.
Frido an 2 bekam Leningrader Holländisch mit vertauschten Farben vorgesetzt. Dagegen spielte er recht schematisch, sodass beide Seiten ihre Möglichkeiten und Ideen hatten.

Robert machte es sich an 3 selbst schwer: Nachdem er früh in der Eröffnung seiner Gegnerin eine Bauernschwäche zugefügt hatte und deren Ausnutzung eigentlich naheliegend erschien, erlaubte er es ihr, diese Schwäche aufzulösen und einen Bauern zu gewinnen.
Christians Stellung an 4 war mit Sicherheit recht früh theoretisches Neuland und so ging es auch entsprechend scharf zu Werke, da er u.a. mit seiner Dame via b6 auf Bauernraub nach b2 ging.

JP und Reyk als Selbstgriller und Salatwickler Reyk an 5 bekam mit Weiß in einem klassischen Grünfeldinder optische Vorteile, doch so kraftvoll, wie sein Raumvorteil im Zentrum aussah, war auch das schwarze Gegenspiel.
Pati an 6 sah sich in einem Sizilianer forschen Angriffsversuchen ihres jungen Kontrahenten ausgesetzt, doch wirkliche Gefahr war nicht in Sicht.
Münzi an 7 spielte die Eröffnung sehr kompromisslos und erlangte bald die Initiative.
Thomas an 8 bereitete den Kiebitzen bereits früh Sorgen: Die Eröffnung war schiefgelaufen und seine Stellung sehr gedrückt.

Bemerkenswert war, dass es lange umkämpft zuging. Es gab keine schnellen Remisschlüsse und so purzelten kurioserweise fast alle Ergebnisse kurz vor der ersten Zeitkontrolle in der vierten Spielstunde herein. Hierbei war die Chronologie der Ergebnisse schwer festzustellen.
Definitiv zuerst fertig war Robert, der dabei Glück hatte, dass seine Gegnerin den Abtausch seiner Dame gegen ihre zwei Türme zuließ. Dadurch kam Robert zu ausreichend Gegenspiel, um das Remis zu sichern.

Einen vollen Punkt konnte beinahe im gleichen Atemzug Reyk sicherstellen. Dabei profitierte er von einem Versehen seines bis dahin gut spielenden Gegners, der es nach einer forcierten Zugfolge mit Qualitätsopfer versäumte, die Qualität zurückzugeben und in ein ausgeglichenes Endspiel überzugehen. Stattdessen war es Reyk, der einige Züge später eine Mehrqualität verbuchen und somit vollstrecken konnte.

Den nächsten vollen Punkt erzielte Pati, die sich damit ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk machte. Ihr Gegner ließ ein starkes, wenn auch schon erzwungenes Qualitätsopfer zu, wodurch sie alle weißen Angriffsbemühungen im Keim ersticken und den Sieg letztendlich ohne größere Mühe und mit souveräner Technik einfahren konnte.

Es folgte eine wahre Remisflut, wobei diese auf unterschiedliche Weise zustande kam: Frido hielt seine Stellung ohne größere Mühe im Gleichgewicht und forcierte durch vermehrte Abtauschoperationen den Friedensschluss.
Christian konnte eine Mehrqualität verbuchen, allerdings war der technische Gewinnweg nicht einfach, da er unter Druck geriet. Remis war aufgrund der klaren Führung aber völlig in Ordnung.
Münzi gewann ausgangs der Eröffnung einen Bauern. Dieser erwies sich in der Analyse allerdings als vergiftet. Durch eine hübsche, aber auf den ersten Blick nicht ganz triviale taktische Kombi hätte sein Gegner Gewinnstellung erlangen können. Stattdessen blieb Münzi mit seinem Mehrbauern über, die Verwertung gestaltete sich allerdings als zu kompliziert, sodass Remis auch hier in Ordnung ging.

Analyse mit Pati, Robert, Susi und Edelkiebitz Franz Ein kleines Wunder schaffte hingegen Thomas, der durch hartnäckige Verteidigung seine Stellung irgendwie zusammenhielt und ebenfalls ein Remis erreichen konnte (fürs Protokoll: Sein schwarzer Lc8 hatte in der gesamten Partie nicht einmal gezogen!).
Dadurch waren 4,5 Punkte eingefahren und der Sieg bereits nach der ersten Zeitkontrolle gesichert. Etwas tragisch war letztendlich Stefans Partie: Nachdem er im Mittelspiel erst einen und schließlich einen zweiten Mehrbauern einsammeln konnte, sah alles sehr gut aus. Durch seinen unrochierten König und einsetzende Zeitnot bekam sein Gegner jedoch starkes Gegenspiel und vor der Zeitkontrolle kippte die Partie, sodass wir hier leider eine Niederlage einstecken mussten.

Damit endete unser Mannschaftskampf mit einem 4,5-3,5-Sieg. Fakt ist, dass zwei ganz wichtige Zähler im Abstiegskampf gesammelt wurden und der Klassenerhalt in den eigenen Händen liegt.

Pati & Franz

*) Informationen hierzu bei Houdini Bräuer (wenn auch nur die Beta-Version)

  SG AE Magdeburg II SG 1871 Löberitz II 3,5:4,5
1 Rafayevych, Vilen Kalkhof, Stefan 1-0
2 Schulz, Marcel Mertens, Fridolin ½
3 Erbs, Susan Stein, Robert ½
4 Heyne, Jan-Hendrik Böhm, Christian ½
5 Willberg, Frank Schäfer, Reyk 0-1
6 Zeuner, Ole Lehmann, Patricia 0-1
7 Grahn, Jürgen Münzberg, Stephan ½
8 Marnyuk, Serhiy Hähndel, Thomas ½

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