Frauen bei Bundesligadoppelrunde in Leipzig mit angepeilten Ergebnissen
Pflichtsieg gegen Leipzig-Lindenau gelungen
Das Doppelspielwochenende in Leipzig sollte für die Löberitzer Frauenmannschaft Klarheit im Kampf gegen den Abstieg bringen. So war alles da, was Rang und Namen hatte und für Löberitz spielen konnte. Selbst mit acht, statt der geforderten sechs Spielerinnen hätte ins Geschehen eingegriffen werden können.
Zum Samstagspiel gegen Ausrichter und Tabellennachbarn SG Leipzig-Lindenau war Löberitz klarer Favorit. Mit 4,5:1,5 wurde auch überlegen gewonnen. Eigentlich lag sogar ein 5,5:0,5 Ergebnis im Bereich der Möglichkeiten. Es war übrigens das 1871. Spiel einer Löberitzer Mannschaft!
Doch solch ein Resultat wäre dem Spielverlauf nicht gerecht geworden, denn Löberitz musste lange kämpfen um am Ende solch eine Dominanz zu erreichen.
Dana und Anita beherrschten an den Spitzenbrettern ihre Gegnerinnen klar, Elina remisierte nach furiosem Start etwas glücklich, Trixi gewann nach einer tollen Leistung gegen die erfahrene Leipziger Mannschaftsführererin Hannelore Neumeyer, Christine hatte den Sieg auf dem Brett, unterschätzte letztendlich einen Freibauern ihrer Gegnerin und kapitulierte. Spätestens beim nächsten Spiel wird es dann klappen.
Einen tollen Einstand hatte am Brett 6 Julia Hoegen mit einer ohne Netz und doppelten Boden geführte Angriffspartie.
Im zweiten Spiel kam Paderborn gegen Allianz Leipzig mit 1:5 unter die Räder.
Nach Spielende ging es frohen Herzens zum Mexikaner. Hier wurde der Mannschaftserfolg gefeiert. Einen zweiten Grund gab es auch noch: Michael Klyszcz, der gerade erst von einem Karibikurlaub zurück kam, hatte sich bei dem Schachturnier auf hoher See einen 3. Platz erspielt.
Abends traf sich dann der ganze Tross noch bei Schusters in Baalsdorf, um sich bis in die Nacht hinein auf das Spiel gegen den favorisierten Aufstiegskandidaten Allianz Leipzig einzustimmen.
Kür gegen Allianz Leipzig im Rahmen der Möglichkeiten
War ich froh, dass ich am Sonntagmorgen weder mitspielen durfte noch mitspielen musste. Die gut aufgestellten Allianzer brachten mit Ausnahme gegen unsere amtierende ungarische Frauenmeisterin Anita, alle einen größeren DWZ-Überschuss auf die virtuelle DWZ-Waage. Selbst bei Dana, der Weltmeisterinbezwingerin, waren es fast 100 Punkte weniger. Am Ende knöpfte Dana ihrer Gegnerin, die mit vollem Namen Karina Szczepkowska-Horowsk heißt, Frauengroßmeisterin ist, aus Polen stammt und wohl nicht das von Roy Black schmachtend besungene Mädchen Karina ist, mit den schwarzen Steinen einen halben Punkt ab. Da war harte Arbeit notwendig, denn sie kam ganz schön unter Druck. Selbst GM Alexander Naumann hatte schon die Zuversicht verloren.
Anita setze umgehend ihre favorisierte Position in einen Sieg um. Ein weiteres Remis steuerte Julia am Brett 6 bei. Damit endete aber auch der Löberitzer Punktesegen.
Weder Elina, noch die beiden "frischen" Kräfte Nadine und Rebekka vermochten das Spiel zu dre-hen. An Nadine gehen trotz der Niederlage Glückwünsche, da sie anfangs der Woche einen runden Geburtstag begehen konnte. Das Leben besteht nicht nur aus Schach!
Diese Partien konnte ich mir nicht so genau ansehen, da ich frische Luft brauchte und mir deshalb die triste Markkleeberger Innenstadt ansah. In Begleitung war ein Schachfreund, der nicht genannt werden möchte, aber durch seine Partie gegen Martin Schmalfuß allgemein bekannt ist. Ihm, Rebekka Schuster, Michael Klyszcz, Uwe Bombien, Josephine Reiß, Martin Schuster, Alexander Naumann, Norman Schütze und Thomas "Chevaliere" Richter sei auch für die Bringedienste gedankt.
Mannschaftsführerin Rebekka hatte allerhand zu tun um alles zu regulieren. Dank auch ihr an dieser Stelle für ihre Bemühungen.
Schön war es auch, dass sich doch einige Löberitzer Schlachtenbummler vor Ort eingefunden hatten.
Dank auch dem Ausrichter SG Leipzig-Lindenau, allen voran ihrer starken Seele Hannelore Neumeyer.
Das Parallelspiel gewann Leipzig-Lindenau klar mit 4,5:1,5 gegen die junge Mannschaft aus Paderborn.
Was haben uns die beiden Spiele gebracht? Dem Team sicherlich viel Freude. Der Abstieg ist aller-dings noch lange nicht gebannt, denn in den Parallelspielen hat Potsdam zu alter Stärke zurück gefunden und zweimal gewonnen und so bleibt die Spannung sicherlich bis zur abschließenden Doppelrunde am Saisonschluss im Schloss Zörbig erhalten.
Auch der Kampf um den Aufstieg ist offen. Rotation Berlin mit unserem Ehren- und Vereinsmitglied Constanze Jahn kann mit einem Sieg über Allianz Leipzig, und damit aus eigener Kraft, den Titel erringen und damit die Fahrkarte für die 1. Bundesliga buchen. Es sei denn, dass für die Berlinerinnen, wie im Vorjahr, der Fahrstuhl in diese Höhe wieder festsitzt.
Als sich der Rest noch irgendwo beköstigen wollte und schlussendlich wieder in Baalsdorf landete, machte ich mich mit dem Chevaliere auf die Heimreise. Kurz vor der Zörbiger Abfahrt fasste der Chevaliere eine seiner manchmal gefürchteten einsamen Entscheidungen und fuhr weiter Richtung Berlin. Grund war die Durchfahrt unter einer in der Nacht neu gesetzten Brücke über die Autobahn. Hier wird demnächst die aus dem Harz kommende autobahnähnliche Bundesstraße A6 an die alt-ehrwürdige Autobahn Nürnberg-Berlin angeschlossen.
Am späten Nachmittag fuhren dann noch bedeutendere Leute unter dem Brückenbauwerk hin-durch. Ein nichtgenannter Herr, ausgestattet mit einem befristeten Diplomatenstatus, gemeinsam mit unseren Spitzenbrettern aus Riga und Budapest.
Konrad
SC Leipzig-Lindenau | SG 1871 Löberitz | 1,5:4,5 | |
---|---|---|---|
1 | Lorenz, Nicole | WGM Reizniece-Ozola, Dana | 0-1 |
2 | Spangenberg, Romy | IM Gara, Anita | 0-1 |
3 | Weimert, Miriam | Otikova, Elina | ½ |
4 | Neumeyer, Hannelore | Weise, Beatrix | 0-1 |
5 | Kalkhof, Sandra | Giebel, Christine | 1-0 |
6 | Spangenberg, Pia | Hoegen, Julia | 0-1 |
SG 1871 Löberitz | SV Allianz Leipzig | 2:4 | |
---|---|---|---|
1 | WGM Reizniece-Ozola, Dana | WGM Szczepkowska-Horowsk, Karina | ½ |
2 | IM Gara, Anita | WFM Schulz, Petra | 1-0 |
3 | Otikova, Elina | Dziodzio, Angelika | 0-1 |
4 | Naumann, Nadine | WFM Germann, Heike | 0-1 |
5 | Schuster, Rebekka | WFM Just, Anita | 0-1 |
6 | Hoegen, Julia | Amann, Katja | ½ |
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