3. Spieltag: SG 1871 Löberitz - GW Dresden 4:4

Black is OK, but what about White?

Vorbereitung beim Asisaten: Polnisch? Nicht ganz so vielversprechend wie der Samstag sollte schon der frühe Morgen des Sonntags beginnen. Denn auch in Halle hielt so allmählich der Herbst Einzug, und bei einer für einen Sonntag sehr frühen Runde hätte ruhig etwas mehr die Sonne scheinen können wie am Vortag.
Doch noch mit anhaltender guter Laune des gemeinsamen Abendessens/ Vorbereitens in Zörbig blickte ich frohen Mutes der Kälte entgegen und machte mich auf zum zuverlässigen Reisepartner Sangerhausen. Schnell ging es zu fünft in Flohs Limousine nach Zörbig.

Die Mannschaft war schnell vollzählig, da kann man sich als ML nicht beschweren. Die Runde konnte also beginnen. Hier ein kurzer Überblick über die Partien:
Bei Simon war nach 2 Zügen remis, vermutlich in ausgeglichener Stellung, ich habe das nicht so genau verfolgen können. Als nächstes einigten auch mein Gegner und ich uns, begleitet von den Chören des Zörbiger Gottesdienstes, relativ schnell auf Remis. Ich war durchaus zufrieden, meine Vorbereitung kam auf das Brett, wie ich es mir erhofft hatte und ich hatte angenehmen Ausgleich. Nach dem Gebot meines Gegners machte ich noch einmal einen Rundgang und befand, dass ein schnelles Schwarzremis meinerseits die guten Stellungen meiner Teamkollegen nicht gefährden sollte.

Daniel Sebastian René

Nicht allzu lange nach meiner Partie beendete Holly seine. Dort reichte es allerdings zum ganzen Punkt, nach der grundsoliden Eröffnung 1.d4 - b5! auch fast nicht anders zu erwarten.
Aber Spaß beiseite, zwischendurch machte ich mir etwas Sorgen, da die weißen Steine alle gemeinsam den passiven Aufbau von Schwarz über Angriff auf Bauer d6 bestrafen wollten. Doch dieser ließ sich immer ausreichend decken und nach weißem e5, bot sich ein ausgezeichnetes Springernest auf d5. Letzten Endes entschied eine taktische Abwicklung die Partie, welche Holly die Dame gegen 2 Figuren einbrachte.
1:2 konnten wir also schon einmal an den Schwarzbrettern verzeichnen - eigentlich ein gutes Omen, denn auch Dana beendete ihre Partie im Guten.

Bretter 3 bis 5 Hier kam es zu einem spannenden Königsinder oder zumindest einer ähnlichen Struktur, allerdings mit anderen Plänen als gewöhnlich. Denn Weiß rochierte lang, und begann mit seinen Bauern am Königsflügel zu expandieren. Dana konterte dies mit einem angebotenen Quallenopfer auf f4! Da dies aber für Weiß den Verlust des Zentrums zur Folge gehabt hätte, wurde stets darauf Verzichtet. Trotz dessen wurde es schnell konkret - Dana attackierte zwei Leichtfiguren gleichzeitig im Gegenzug brach der Schwarze den Königsflügel über die h-Linie auf. Auch in der Analyse fanden wir ständig zweischneidige lange Kombinationen die oft für Weiß - aber auch teils für Schwarz einen guten Ausgang fanden. So ist es nur folgerichtig, dass am Ende alles mit einem Dauerschach bzw. einer Zugwiederholung endete.

Prosit! Inzwischen konnte Harald seine stets gewonnene Stellung (nach dem 6. Zug bereits Bauer mehr) verwerten. Der Gegner versuchte zwar noch ein paar Tricks, doch letzten Endes wurde alles von Harald solide abgeblockt und das Turmendspiel mit 2 Freibauern gewonnen.

Auch Anita hatte eine vielversprechende Stellung aufzuweisen, der Gegner entschied sich in der Eröffnung für ein fragwürdiges Ungleichgewicht: Er gibt das Läuferpaar um Anitas Bauern auf dem Damenflügel zu zerpflücken und einen doppelten auf der c-Linie zu schaffen. Er opferte später sogar noch einen Bauern um die weißen Bauerninseln nochmals zu maximieren. Alles in allem kurbelte Anita noch einiges an Gewinnversuchen heraus, doch blieb der Gegner zäh und es endete ebenfalls Remis.

Prosit zum zweiten! Kommen wir nun noch zu unseren Verlustpartien,in welchen allerdings bis zum Schluss versucht wurde, den Mannschaftssieg herauszuspielen und vielleicht ein Remis zu erstreiten.
Nico behandelte die Französische Verteidigung des Gegners sehr genau und konnte das Feld e5 für seine Figuren nutzen. Kurze Zeit später konnte er sogar einen Bauern gewinnen. Der Gegner versuchte trotz dessen die Initiative an sich zu reißen und stellte Probleme, wo er konnte. So trug es sich zu, dass beide in Zeitnot kamen uns es jetzt auf die besseren Nerven ankommen sollte. Im verflixten 40. dann passierte der Fehler - Nico übersah einen Doppelangriff und eine Figur ging abhanden. Der Verlust folgte schnell.

Brain kämpfte bis zum Schluss, hatte jedoch aus der Eröffnung bereits einen Bauern weniger. Zwar versuchte er noch am Königsflügel über aggressive Bauernvorstöße seinen Gegner zu Fehlern zu verleiten, doch dieser blieb cool und trug die Stellung in ein gewonnenes Endspiel.

Frido

Harald Stratov Coach Tobi

  SG 1871 Löberitz SG GW Dresden 4:4
1 WGM Reizniece-Ozola, Dana FM Siedentopf, Daniel ½
2 IM Gara, Anita Rudolf, Sebastian ½
3 Pröhl, Holger Hutsch, Oliver 1-0
4 Schuster, Martin Wappler, Markus 0-1
5 Mertens, Fridolin Nake, Matthias ½
6 Niegsch, Nicolas Zimmermann, René 0-1
7 Spreng, Simon Kunze, Christopher ½
8 FM Matthey, Harald Rudolf, Matthias 1-0

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