Doppelrunde in Zörbig

Löberitzer Frauenmannschaft gelang Doppelschlag zum Saisonabschluss

Willkommen in Zörbig Eigentlich begann das Frauenbundesliga-Wochenende mit einem Prolog ohne Frauen. Gemeint ist das Monatsblitzturnier mit Martin Schuster als überlegenem Sieger vor Sebastian Pallas am Freitag, den 26. Februar. Doch dann kamen sie doch noch. Zumindest zwei: Dana Reizniece-Ozola, die frischgekürte lettische Finanzministerin und Elina Otikova. Mit dabei waren im von Peter Pallas dankenswerterweise gesteuerten Zubringer aus Berlin auch Danas Mann Andris, der Chef der lettischen Wirtschaftsförderung. Eine gesellige Runde in der Zörbiger Oskar-Fleischer-Straße und auch noch bei Familie Flegel in der Jeßnitzer Straße beendete den Abend.

Endlich mit voller Kapelle und Dana an 1 Endlich konnte die Löberitzer Frauenmannschaft am Samstag, dem 27. Februar mit einer voller Kapelle spielen. Da macht das Spielen unter den guten Wettkampfbedingungen im Gemeindesaal der St. Antonius-Kirche in Zörbig natürlich doppelten Spaß. Dennoch begann das Samstagspiel mit einer kleinen Panne. Durch einen Kommunikationsfehler kam die Nachricht vom Zörbiger Doppelrundenspiellokal beim USV Potsdam nicht an.
Das Team stand vor einem verschlossenen Löberitzer Schachclub. Doch das Problem wurde schnell gelöst und nach einigen Minuten waren alle Mannschafen vollzählig vor Ort.

Spielsaal mit Schiri Allen Spielerinnen wurden die Wettkämpfe mit dem Buch "Schach in Löberitz" und einem Glas Konfitüre des bekannten Zörbiger Unternehmens ZUEGG Deutschland GmbH versüßt. Diesem Unternehmen an dieser Stelle unseren Dank.
Schiedsrichter war der derzeitige Frauenreferent des Deutschen Schachbundes Dan-Peter Poetke. Nach seinen Eröffnungsworten ging es dann richtig zur Sache.

Ehrenmitglied Conny vs. Anita Während Rotation Pankow gegen SC Leipzig-Lindenau sicher das Geschehen bestimmte und eigentlich klarer gewann, als es das Endergebnis aussagte, sah es im Parallelkampf lange ausgeglichen aus. Nach den Punkteteilungen an den hinteren Brettern gegen die routinierten Potsdamer Spielerinnen ging es dann auch vorn recht schnell und kurz hintereinander gewannen unsere drei Spitzenkräfte.

Museumsschach im Schachmuseum Andris Ozols, Jörg Ködderitz und Konrad Reiß nutzten die freie Zeit besuchten zwischenzeitlich das Schachmuseum. Am Abend traf man sich wieder in der Oskar-Fleischer-Straße um über Politik, Wirtschaft oder Reisen zu reden. Selbst über Schach wurde gesprochen.

Nach den Ergebnissen der Parallelspiele und vor allem durch das Aufbäumen des Schlusslichtes Hamburger SK von 1830 gegen die SG Leipzig reichte der Sieg bei einem möglichen nochmaligen Erfolg der Hamburger in der Schlussrunde nicht zum Klassenerhalt. Also musste am Sonntag, dem 28. Februar unbedingt ein Unentschieden her um den sicheren Hafen zu erreichen.

Rotations Spitzenbrett: Antje Göhler Das war gegen den Tabellenzweiten Rotation Pankow nicht so einfach. Die Berliner hatten an fast allen Brettern Titelträger vorzuweisen. Nur Sibylle Heyme war titellos, dafür spielt sie aber erfolgreich im Oberligateam des ASP Hoyerswerda. Nach einem Wertzahlenabgleich auf dem Papier war also eine 2:4-Niederlage zu erwarten.
Doch es kam anders. Die Mannschaft baute auf den Erfolg des Vortages auf und wirkte ruhig und sicher.

Andris kiebitzt bei Anita Die Spitzenbretter gewannen wie erwartet. Anita bestimmte schon sehr zeitig gegen unser Ehrenmitglied Constanze Jahn die Richtung, während Dana ihre ganze taktische Erfahrung in die Waagschale warf und das Spiel dann mit einem Matt beendete!
Bei Elinas Partie benötigte man schon gute Nerven, denn da war alles möglich. Nach einer schwer zu berechnenden asymmetrischen Spielführung mit zwei Läufern gegen den Turm und einem über lange Zeit drohenden Grundreihenmatt beendete sie die Partie mit einem Dauerschach.

Zweifache DDR-Meisterin: Annett Wagner-Michel Am vierten Brett wurde hallesch gesprochen. Andrea, die vom USV Halle kommt, musste gegen die in Halle geborene Annett Wagner-Michel antreten und hatte es gegen die zweifache DDR-Meisterin und dreifache DDR-Vizemeisterin natürlich ungemein schwer. Dabei belastete ihr rückständiger Bauer e7 bis zum Ende die Partie, ehe ein Figureneinsteller diesen Zustand beendete.

Gut hielten Nadine und Rebekka an den beiden hinteren Brettern dagegen und sicherten nach spannenden Partieverläufen mit Punkteteilungen den Gesamtsieg.
Im Parallelspiel konnte die sympathische Potsdamer Mannschaft das Ruder gegen SC Leipzig-Lindenau nicht mehr herumreißen und muss die Spielklasse voraussichtlich verlassen.
Schön war, dass doch einige Besucher, vorrangig natürlich vom Gastgeber, sich das Geschehen vor Ort ansahen.

Nadine Abschließend ein Dank an alle Beteiligten. Das gilt allen Spielerinnen, zu denen neben dem erfolgreichen Wochenendteam Dana Reizniece-Ozola, Anita Gara, Elina Otikova, Andrea Glaser, Nadine Naumann und Rebekka Schuster ja auch Viktoria Reiß, Josephine Reiß, Beatrix Weise, Stephanie Duchrow und Clara Schuster gehörten. Dabei gilt ein großes Lob den Ersatzspielerinnen, die oftmals einen fast aussichtslosen Windmühlenkrieg gegen übermächtige Gegner ausfechten mussten. Die Krönung dürfte hier das Aufeinandertreffen der Schachlegende Dr. Gabriele Just, immerhin holte sie 1966 für die DDR Olympiabronze, und der Anfängerin Clara Schuster sein. Das mag auf den ersten Blick etwas verwirrend aussehen, doch Löberitz hat dadurch keinen einzigen Gegner ohne Spiel sitzen lassen.

Elina Danken möchte ich aber auch dem Mannschaftsleiter Martin Schuster für die ganze Saison im Allgemeinen und für das Wochenende im Speziellen. Zu letzterem gehören Aufbau, Imbiss, Partieneingabe und Abbau. Da kommen viele Stunden zusammen.
Dank gilt auch den Kinderbetreuern Josephine und Viktoria Reiß sowie Norman Schütze für die Schuster- und Nauman-Kinder.

Weitere Unterstützung erfuhren wir durch die ehrenamtliche Fahrbereitschaft von Michael Klyszcz, Peter Pallas, Uwe Bombien und Thomas Richter. Es waren beachtliche 1.600 km, die da zurück gelegt wurden!
Dank auch den Herbergswirten Barbara und Matthias Flegel, Uwe Bombien und Familie Reiß.
Bekka Ohne diese Unterstützung wäre das Zweitbundesligaabenteuer nicht zu bewältigen gewesen. Wenn noch ein drittes Jahr in Angriff genommen werden soll, müssten auf alle Fälle noch ein oder zwei Spielerinnen aus der Region zwischen Halle und Leipzig für das Unternehmen begeistert werden. Nicht unbedingt um stärker zu sein, sondern um einfach den Anforderungen einer ganzen Saison mit den unterschiedlichsten Unwägbarkeiten gerecht zu werden.

Konrad

  SG 1871 Löberitz USV Potsdam 4,5:1,5
1 WGM Reizniece-Ozola, Dana WFM von Hermann, Brigitte 1-0
2 IM Gara, Anita Pachow, Steffi 1-0
3 Otikova, Elina Pfau, Beate 1-0
4 Glaser, Andrea WFM Nüchert, Eveline ½
5 Naumann, Nadine Reck, Jessica ½
6 Schuster, Rebekka Frehde, Regina ½
  SC Rotation Pankow SG 1871 Löberitz 2,5:3,5
1 WIM Göhler, Antje WGM Reizniece-Ozola, Dana 0-1
2 WIM Jahn, Constanze IM Gara, Anita 0-1
3 WIM Burchardt, Brigitte Otikova, Elina ½
4 WIM Wagner-Michel, Annett Glaser, Andrea 1-0
5 WIM Mai, Iris Naumann, Nadine ½
6 Heyme, Sybille Schuster, Rebekka ½

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