9. Spieltag: Reideburger SV - SG 1871 Löberitz II 3,5:4,5

Showdown

Frido mit moralischer Unterstützung für die II. Nach dem samstäglichen Nervenkrieg hieß es Sonntag die Ruhe zu bewahren. Die Pflicht war erfüllt, es blieb die Kür. Wir unterließen sämtliche mathematischen Spielchen und gingen mit dem Wissen, ein Sieg ist sicher, ein 4:4 belässt uns mit sehr guten Chancen auf den Klassenerhalt in den Kampf. Reideburg mit ungefähr derselben Ausgangsituation, auch wenn ein 4:4 für sie deutlich riskanter war.
Gut gelaunt gingen wir ins Match, besonders gute Laune hatte Nicolas, denn am Geburtstag spielt man besonders gerne Schach. ;-) Danke für den Einsatz!

Unser treuer Fan Franzi Ich war durchaus optimistisch gestimmt, denn auch wenn Reideburg nominell stärker als Samstagsgegner Burg war, sprachen die Farbverteilungen und auch die Einzelmatches durchaus für uns. Ich hoffte auf einen nicht ganz so dramatischen und wechselhaften Verlauf.

Die Erwartungen konnte ich selbst am wenigsten erfüllen. Aus der Eröffnung ging ich mit klarem Vorteil, eine Qualle wurde eingesammelt aber dann ging das Elend los. Der Kopf spielte einfach nicht mehr richtig mit. Zunächst entschied ich mich für ein seltsames Springermanöver, weil ich einen einfachen taktischen Zwischenzug übersah. Dann entschied ich mich unnötiger Weise, die Qualle zurück zu geben um mit Mehrbauern in den simplen Technikmodus wechseln zu können. Fehlanzeige.
Showdown von oben Die verbliebene weiße Aktivität war auf Grund des aktiven Turms und meines Abseitsspringers noch spürbarer als vermutet. Frank Heinz hatte das Gespür für den Moment und initiierte einen "Verzweiflungs"-Angriff auf meinen König. An besseren Tagen hätte ich sicher die einfache Lösung 36...De1 gewählt und wäre wohl mit dem Punkt nach Hause gegangen. Nach 36. g:f2+ wehte meinem König aber schon ein ganz schön rauer Wind um die Nase. Der Laden hielt zwar zusammen, aber von einfacher Technik keine Spur.
Das Remisgebot im 40. anzunehmen, war also durchaus eine Überlegung wert. Ich entdeckte recht zügig mit f5, Sc4 und Te4 die Möglichkeiten weiterzuspielen, wobei mein Favorit deutlich f5 war. Die resultierenden Stellungen waren aber alles andere als einfach und klar und auch im Nachgang bemühen sich die Engines nicht weiter eine andere Bewertung als 0.00 auszuspucken. Deshalb verbrachte ich einen Großteil meiner restlichen 20 Minuten mir die anderen Bretter anzuschauen:

Elinas Meisterstücke Nicolas, kam perfekt und mit klarem Plan aus der Eröffnung. Ein sicherer Sieg zeichnete sich ab. So wünscht man sich eine Weißpartie als Mannschaftskapitän. Ich machte mir keine Sorgen, dass hier weniger als ein ganzer Punkt am Ende für uns rausspringen sollte.

Reyk war perfekt mit der Variante vertraut und spielte mit klarem Zeitplus und Mehrbauern. Auch hier war ich sehr angetan vom weißen Spiel, das ganzzeitig nur minimale schwarze Chancen auf Verteidigung des Endspiels ließ.

die Mikly-Faust Mikly, ebenfalls mit Vorteilen nach der Eröffnung. Er führte allerdings die Schwarzen Steine und deshalb war es wohl nicht mehr als eine leichte Initiative, welche mehr und mehr versandte. Das entstandene Endspiel konnte nur in einem Ergebnis münden - Remis.

Elina. Auch unsere Topscorerin war wiedermal auf Kurs. Zunächst wurden alle schwarzen Figuren am Damenflügel kalt gestellt, dann ein Angriff am Königsflügel angetäuscht. Auch wenn die Sache noch nicht 100%ig klar war, hoffte ich auch hier auf den ganzen Punkt.

Man spricht lettisch Andris hatte eine interessante Schwarzpartie. Eine taktische Abwicklung lief auf Grund einer ungenauen Zugreihenfolge und eines damit verbundenen Zwischenschachs nicht 100%ig optimal. Weiß blieb mit einer unangenehmen Druckstellung.

Münzis Stellung gefiel mir sehr, Zentrumsübergewicht, sicherer König, Angriff am Königsflügel. Alles bestens also.
Nicklas hatte gegen Hugo Post eine etwa ausgeglichen Stellung auf dem Brett.
Der Mannschaftskampf stand also gut und ich konnte im Gegensatz zum Vortag das Gebot ruhigen Gewissens annehmen.

Wachstumsschübe Wenig später waren auch die Partien von Nicolas, Mikly und Elina beendet. Allesamt mit dem erhofften Ergebnis. So konnten wir bereits 3 Brettpunkte unser eigen nennen.
Reyk machte mit seinem souveränen Weißsieg den Klassenerhalt klar. Das machte den Umstand weniger tragisch, dass Andris seine Stellung nicht mehr halten konnte und Nicklas den Faden im Bauernendspiel verlor.
4:3 und Münzi immer noch mit zumindest klar besserer Stellung. Den technischen Part setzte Münzi nicht nur zum Erstaunen von Andris nicht ganz optimal um. Zunehmend problematisch gestaltet sich auch die Situation auf der Uhr, was mich dazu veranlasste Münzi mitzuteilen, dass er besser den Spatz, sprich das Remis und den Mannschaftssieg, in der Hand sichern sollte. Reideburg war ebefalls durchaus glücklich mit diesem Ergebnis, sicherte der halbe Brettpunkt ihnen doch den 10. Platz vor Rochade II und damit schlussendlich den Klassenerhalt.

Eine durchaus nicht ganz einfache Saison nahm für uns einen exzellenten Ausgang. 4 Mannschaftspunkte und schlussendlich 9:9 Punkte nebst Klassenerhalt.

Saisonfazit

Brett 1:
Freizeit-Open-Air-Schach im Café Nöö Nico kam nicht oft zum Einsatz, weil er in der I Mannschaft gebraucht wurde. Auch dort mit gutem Ergebnis. Seine 2,5/3 bei uns mit deutlichem DWZ-Plus sind mehr als nur solide. Ein würdiges Spitzenbrett.

Brett 2 - 5:
Leider kam Pauline diese Saison gar nicht zum Einsatz. Ich hoffe auf Besserung in der kommenden. Die alten Herren schwächelten etwas, was sich am deutlichsten in der DWZ-Statistik ablesen lässt. Es gelangen aber einige entscheidende Big Plays, die den einen oder anderen Mannschaftspunkt retteten bzw. sicherten. Dennoch Luft nach oben.

Nachbereitung: Frido & Münzi Brett 6:
Elinas 7/8 bedürfen keines weiteren Kommentars. Überragend und die tragende Säule des Teams im Kampf um den Klassenerhalt.

Brett 7:
Patricia stand uns leider nur 5-mal zu Verfügung, spielte eine solide Saison, ließ dabei sogar noch einiges liegen. +29 DWZ sind ein gutes Ergebnis und ich weiß, es geht noch mehr.

Brett 8:
Andris war unsere Geheimwaffe. Mit ihm im Team gab es 100% Mannschaftspunkte, auch wenn es für ihn persönlich kein Erfolgserlebnis gab. Auf jeden Fall eine Bereicherung für das Team – wir freuen uns auf weitere Einsätze.

Nachbereitung: Franzi, JayJay, Tobi Brett 9:
Münzis 50% sind ein solides bis gutes Ergebnis, auch wenn er auf Grund seines sehr starken Auftretens in Erfurt ein paar Pünktchen verliert. Am Anfang der Saison noch mit Schwierigkeiten, waren seine 3,5/5 am Ende sehr wichtig für den Klassenerhalt.

Brett 10:
Rebekka agierte etwas unglücklich. Teilweise kippten gute bis sehr gute Stellungen. Ihr Einsatz allerdings war mehr als vorbildlich und sie stellte sich absolut in den Dienst der Mannschaft mit ihren Einsätzen in der I.

Klassentreffen, Klappe 2 Brett 11:
Annika kam diese Saison Abiturbedingt ebenfalls nur auf 2 Einsätze. Wie immer ein belebendes Element, das der Mannschaft Schwung und Optimismus gibt. Wir hoffen wieder auf mehr Einsätze nächste Saison.

Brett 12:
2/8 für Nicklas sehen auf den ersten Blick nicht so gut aus. Wenn dabei aber DWZ +54 herausspringen, weiß man, was Nicklas geleistet hat und welchen schweren Stand er teilweise hatte. Seine Entwicklung schreitet voran. Er wird dem Team in Zukunft eine wichtige Stütze sein. Vielleicht schon nächste Saison.

Auf ein Wiedersehen in der Verbandsliga 2015/16 Brett 13 - 16:
Der "Supporting cast" sprang ein, wenn Not am Mann war. Extrem wichtig für eine Mannschaft, sich darauf verlassen zu können. Vielen Dank! Chevaliers Sieg war gut für einen sehr wichtigen Mannschaftspunkt. Konstantins Sieg wurde zwar vorne wieder verschenkt, die Partie war aber eines der Highlights der Saison. Kevin und Christian waren die Stützen von Team IV. Vielen Dank, dass Ihr euren Beitrag zur erfolgreichen Saison auch bei uns geleistet habt.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden und blicke doch optimistischer als noch vor ein paar Wochen in die Zukunft. Ich freue mich auf eine spannende Saison 2015/16.

Norman

  Reideburger SV SG 1871 Löberitz II 3,5:4,5
1 Eckhardt, Claudia Niegsch, Nicolas 0-1
2 Dietze, Frank Schütze, Norman ½
3 Weber, Benedikt Schäfer, Reyk 0-1
4 Bergmann, Marcus Klyszcz, Michael ½
5 Hentschel, Uwe Otikova, Elina 0-1
6 Böhm, Christian Ozols, Andris 1-0
7 Schmidt, Thomas Münzberg, Stephan ½
8 Post, Hugo Rößler, Nicklas-Stefan 1-0

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