6. Spieltag: SG 1871 Löberitz - SV Empor Berlin 3:3

7. Spieltag: SC Rotation Pankow - SG 1871 Löberitz 3:3

Tolle Mannschaftsleistung wird mit Klassenerhalt belohnt

Sicherlich - die Chance auf den Klassenerhalt erhielten wir unverhofft. Den Saisonstart bei unserer Heimdoppelrunde hätten wir uns aus sportlichen und gastgeberischen Gesichtspunkten selbst auch anders gewünscht. Am eigenen Leib mussten wir aber auch erfahren, wie schwer es sein kann, ein vollständiges Team aufbieten zu können - bei einem Heimspiel! Das ist ein weites Feld. Für unsere Frauen war Mitspielen und Erfahrung sammeln die Devise für diese Saison. Der Blick auf die Tabelle vor der abschließenden Doppelrunde stempelte vor allem das Samstags-Match zum absoluten Abstiegsspiel.

Die Spielerinnen vom SV Empor Berlin hatten all ihre Spitzenbretter in die Spur geschickt, wir freuten uns, Dana erstmals einsetzen zu können. Offensichtlich wollten sich beide Teams keine Blöße geben. Dana spielte eine blitzsaubere Partie und kombinierte zielsicher strategische und taktische Elemente. Könnte sie doch immer da sein! Bekka vergaß einen Absicherungszug im Franzosen und lud den weißen Springer förmlich nach b5 und d6 ein. Da war mir schon Angst und Bange. Wie von Zauberhand (tatsächlich durch eine sachliche, praktische Herangehensweise) konnte sie die Probleme lösen und hatte m. E. ein sehr gutes Endspiel auf dem Brett. Allerdings tauschte sie beide Türme und verlor das L vs. S Endspiel chancenlos. Josi und Elina hatten jeweils den Punkt geteilt. Die angeblichen Stellungseinschätzungen von GM Naumann kann ich rückblickend mangels Anwesenheit nicht evaluieren, aber am sechsten Brett hatten wir wohl definitiv Siegchancen. Als sich der Rauch am dritten und vierten Brett verzog, hatten sowohl Nadine als auch Trixi eine remise Stellung auf dem Brett. Das schlussendliche Mannschaftsremis ging demnach in Ordnung und brachte uns dem Klassenerhalt ein großes Stück näher. Dass Friedberg im gleichen Atemzug aber die restlichen Begegnungen erst bestreiten müsse (da ansonsten alle Spiele von Friedberg annulliert worden wären), wurde uns erst vor Ort klar gemacht.

Die überraschend starken Leipzigerinnen hatten am Samstag die Weltmeisterinnen von Rotation Pankow (Schiri A. Beer bedachte das Team sogleich mit Blumen) besiegt und nun Sonntag selbst die Chance, in die 1. BL aufzusteigen. Empor Berlin hatte dieses sonntägliche Match gegen Leipzig klar in der Hand und hätte den Kampf gewinnen müssen (nicht nur, um sich eine Chance zu erhalten, uns noch einzuholen), auf den Brettern hatten sie klare Vorteile. Zu deren Leidwesen ging der Kampf aber 3:3 aus, was den eben noch Drittplatzierten Sportfreundinnen von GW Niederwiesa den Platz an der Sonne bescherte, da Medizin Erfurt den Thüringer Kolleginnen von Zeulenroda gleichzeitig mit 5,5:0,5 eine Lehrstunde erteilte. In unserem Kampf waren wir wertzahlmäßig klarer Außenseiter, gerade an den hinteren Brettern. Umso erstaunlicher, dass nur eine Partie verlorenging. Josi erhielt schnell ein Remisgebot, Bekka war anfangs am Drücker und akzeptierte die Punkteteilung im rechten Moment, als sich ihr Eröffnungsvorteil verflüchtigte. Nadine steuerte einen soliden halben Punkt bei und Dana war etwas unzufrieden, dass sie ihren Anzugsvorteil nicht umsetzen konnte. Die Wolken auf Trixis Brett verdunkelten sich zusehens, aber Elina spielte eine tolle Partie und krönte ihre Leistung mit einem wichtigen Sieg, der uns ein abschließendes 3:3 und den Klassenerhalt bescherte.

Dieses Abschlusswochenende zeigte, dass wir bei bestmöglicher Aufstellung absolut mithalten können. Ich hoffe, wir können dieses Selbstvertrauen in der neuen Saison wieder aufgreifen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns im nächsten Jahr sportlich auch noch ein wenig steigern können, dann macht es noch mehr Spaß! Vielen Dank an alle Helfer, Organisatoren, Fahrer und Kinderbetreuer - ohne sie wäre eine Frauen-Saison gar nicht realisierbar!

ML Brain