5. Spieltag: SV Merseburg II - SG 1871 Löberitz II 4:4

Abgesagt ...

Elina ist doch irgendwie dabei ... war Miklys Arbeitstitel für einen Bericht, nachdem unsere halbe Stammmannschaft im Vorfeld, alle seine geplanten Mitfahrer via Online-Portal und einige Bowling-Kandidaten für dieses Wochenende Rückzieher machen mussten. Dennoch fanden am Ende sowohl Bowling (wer sich einsargen ließ, wird nicht verraten) und Adventsblitz (Simon erteilte dem Rest des Feldes in Sachen Turniersieg eine Absage) als auch das Punktspiel gegen Merseburgs Reserve statt. Absagen musste Mikly allerdings seine Ambitionen als Autor.

Die Merseburger Aufstellungen sind traditionell kaum berechenbar. Unter diesen Vorzeichen war die gegen uns fast schon konservativ. Wir dagegen mussten Nico, Pauline, Elina und Annika ersetzen, wobei auch unser erweiterter Stammspieler Münzi nicht zur Verfügung stand. Herzlichen Dank an alle, die eingesprungen sind, und an ihre Mannschaften!
Sargbowlen Die Aufgabe, Bericht zu schreiben, ist insofern undankbar, als das Drama vom Piesteritz-Kampf fehlte. Fast alle Partien endeten zeitgleich und 2h früher als beim letzten Mal. Kein weiterer Anlass für graue Haare beim ML also. Als ich mich nach der ersten Zeitkontrolle umschaute, saß nur noch Sven lesend im Raum, konnte es sich aber gerade noch verkneifen, mir die Falschinfo zu stecken "Remis reicht." Merseburg führte 4:3, und auch meine Partie hatte ein baldiges Ende in Aussicht.
Wie immer bekam ich während des Kampfes nicht viel mit. Die kurzen nachfolgenden Schilderungen beruhen deshalb auf unserer gemeinsamen Analyse bei Tomic und den Einschätzungen unseres ML.

Dirk seltener Außenseiter Brett 1: Schütze, Norman (2238) - Wildenrath, Dirk (2113) 1:0

Normi durfte zum ersten Mal in dieser Saison mit Weiß ran und bekam einen offenen Sizi, den er mit beiden Farben kennt. Dirk kannte ihn anfangs noch von seiner Vorjahrespartie gegen Sebi.
Es entstanden typische verwickelte Stellungsbilder: Weiß rochiert lang, Schwarz bleibt in der Mitte. Es gelang unserem Spitzenbrett, das schwarze Gegenspiel wirksam zu unterbinden und mit einem positionellen Damenopfer für Turm, Figur und starken Freibauer den Punkt einzufahren. Normi schätzte die Partie kritisch ein wegen ausgelassener Opfermöglichkeiten auf b5 und weil es am Ende noch einmal unnötig (sehr versteckte) Remischancen gab. Aber zumeist waren die Verbesserungen sehr computerlastige Varianten – für mich eine gelungene Partie!

Fahrkarten zum Auftakt, großer Wurf nach dem Schnitzel Brett 2: Burghardt, Peter (1945) - Schäfer, Reyk (2010) 0:1

In umgekehrter Analogie zu Normi meine erste Schwarzpartie der Saison.
In der Schlussrunde des SK-Cups 2008 hatte mich Peter mit dem Qualitätsopfer auf a1 im Abtausch-Grünfeldinder besiegt. Deshalb wich ich auf eine andere Variante aus. Schwarz opfert hier einen Bauern, aber die Stellung war zunächst trotzdem dynamisch im Gleichgewicht. Peter war aber wohl von der Eröffnung überrascht, geriet in Zeitnot und musste – diesmal unfreiwillig – eine Qualität geben. Ein Figurenopfer hinterher brachte nicht die erhofften Chancen gegen den schwarzen König und der Mehrturm setzte sich durch.

das Grauen am Morgen Brett 3: Klyszcz, Michael (1940) - Feuerherdt, Martin (1772) 1:0

Ein dem Anschein nach ambitionsloses symmetrisches Läuferspiel ließ die Eröffnungskiebitze zunächst schmunzeln: So beginnen 90% aller u10-Partien. Verbunden mit dem Springermanöver nach f5 und Drohungen gegen den schwarzen König nahm Mikly dann aber schnell Fahrt auf. Martin verteidigte sich zudem ungenau und Mikly war als einer der ersten fertig.
Nach der Auftaktniederlage also ein lupenreiner Quattrick vor der Weihnachtspause!

Aufwärmblitz Brett 4: Jacob, Hannes (1836) - Lehmann, Patricia (1620) 1:0

Aus einem geschlossenen Sizi kam Patricia sehr gut heraus. Die Stellung spielte sich wohl anenehmer für Schwarz, war aber objektiv ausgeglichen. Ein taktisches Übersehen im 20. Zug stellte nicht nur einen Bauern, sondern praktisch die gesamte Struktur weg. Danach war leider nichts mehr zu machen.

Wurftechnik Sebi Brett 5: Bolshakov, Konstantin (1598) - Hoffmann, Dustin (1726) ½

Auch eine Partie mit Vorgeschichte: Dustin hatte beim letzten Mannschaftskampf eine eher vorteilhafte Stellung unglücklich verloren und Konstantin wurde so zum Matchwinner (4,5). Entsprechend vorsichtig entwickelte sich das Damengambit bis ins Endspiel. Hier hatte Dustin die aktiveren Türme und dem Vernehmen nach Gewinnchancen. Konstantin konnte den wichtigen halben Punkt aber festhalten.

Merseburger Adventsdeko Brett 6: Wiegand, Ronny (1851) - Braun, Nicklas-Stefan (1561) 1:0

Die Partie mit dem deutlichsten Wertzahlnachteil gegen uns. Ronny hatte vor zwei Jahren schon Normi am Spitzenbrett ins Schwitzen gebracht.
Nicklas brachte zu viele Figuren an den Damenflügel und wurde am Königsflügel überfallen, wo bald ein Bauer bei schlechterer Sruktur verloren ging. Ronny brachte den Punkt für Merseburg sicher nach Hause.

Wurftechnik Nico Brett 7: Schuster, Rebekka (1700) - Büscher, Sven (1762) ½

Bekka spielte bei ihrem Einstand in der II. eine gute Französisch-Abtausch-Partie. Gemäß Normi hatte sie die Stellung bei leichtem Vorteil im Griff. In der Zeitnotphase bot Sven Remis, wofür es vom ML grünes Licht gab.
Das Mannschafts-Unentschieden war damit so gut wie gesichert und durchaus als Erfolg zu werten!

Wurftechnik Frido Brett 8: Speck, Andreas (1668) - Richter, Thomas (1668) 1-0

Es wäre statistisch mal interessant, wie oft tatsächlich gleichwertzahlige Spieler gegeneinander antreten. Unsere Hoffnungen auf den halben Punkt wurden indes nicht erfüllt.
Chevalier kam gut aus einem Sizilianer, indem er das thematische weiße c4 lange unterdrückte. Unnötigerweise erlaubte er diesen Vorstoß schließlich doch und seine Stellung wurde unangenehm passiv. Das Turmendspiel erschien mir zwar freudlos, aber durchaus haltbar. Irgendwie muss es dann doch den Bach runter gegangen sein ...

Abgesackt ...

Analyse bei Tomic ... sind wir in der Tabelle nicht wirklich, auch wenn die geteilte Führung an Naumburg II verloren ging. Wir haben die letzten beiden Mannschaftskämpfe in der nominellen Außenseiterrolle im Gegenteil gut gemeistert. Mikly wies zudem darauf hin, dass unsere Weiß-Serie bestehen blieb (ungeschlagen und immer mindestens 3 Punkte).
Wir sind gespannt auf das Spitzenspiel gegen den Tabellenführer zum Jahresauftakt!

Reyk

  SV Merseburg II SG 1871 Löberitz II 4:4
1 Wildenrath, Dirk Schütze, Norman 0-1
2 Burghardt, Peter Schäfer, Reyk 0-1
3 Feuerherdt, Martin Klyszcz, Michael 0-1
4 Jacob, Hannes Lehmann, Patricia 1-0
5 Hoffmann, Dustin Bolshakov, Konstantin ½
6 Wiegand, Ronny Braun, Nicklas-Stefan 1-0
7 Büscher, Sven Schuster, Rebekka ½
8 Speck, Andreas Richter, Thomas 1-0

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