2. Spieltag: SG 1871 Löberitz - SV Empor Berlin 3:3

"Was macht Ultraschall?", - "Ultraschall macht Verwirrung!"

Vor- und Nachbereitung läuft Genau das richtige Motto für einen zweiten Spieltag der Jugendbundesliga in der Staffel Nordost. Noch mit Schwung und guter Leistung des Vorspieles im Rücken, ging es für mich schon am Freitag in die 2. größte Stadt Sachsen - Anhalts ... Natürlich ist von Halle die Rede, denn dort gab es zur Nachmittagsstunde noch ein Training einzusammeln. Zusammen mit Patricia, Normi und Nicolas wurde also in wohnzimmerlicher Atmosphäre im Hause Niegsch noch einmal die Wochenendpartie von Patricia genauestens unter die Lupe genommen. Das dauerte allerdings so lange, dass keine Zeit mehr blieb anderweitige Stellungen zu analysieren.
Einzig eine berühmte Partie aus dem frühen 20. Jahrhundert blieb uns noch zu bestaunen. Denn dort spielten die berühmten Atomphysiker Einstein und Oppenheimer. Wer hätte es gedacht Einstein verblüffte schnell mit sauberen Spanisch-Theoriekenntnissen und gewann so überzeugend gegen den "ahnungslosen" (auf Schach bezogen) Oppenheimer.
Couch surfing Doch dann rief auch schon unsere Chauffeurin zum Treffpunkt und beendete so das letzte Training vor dem Spiel. Der Plan für den nächsten Tag wurde noch schnell abgestimmt und anschließend ging es für Normi und mich in die Casa de Pallas, wo wir Unterschlupf für die Nacht fanden. Doch wer dachte, das Schach an jenem Abend des 19.10. keinen Platz mehr finden sollte, irrt gewaltig. Es galt eine Vorbereitung auszutüfteln. Diese Aufgabe war vergleichsweise schnell bewältigt, jedoch kam es bei einer anschließenden Blitzpartie zwischen Normi und mir zu einem Grundsatzproblem: Die Spielbarkeit des Hippopotamus oder auch "Hippo" genannt. So wurde besagte Variante noch bis nach 1 in der Nacht kontrovers diskutiert und wie so oft war natürlich auch hier keine Einigung in Sicht. Irgendwann hallte der Ruf des Bettes aber unüberhörbar im Wohnzimmer und man ging schlafen, schließlich galt es am nächsten Tag eine Partie zu gewinnen.
Tischtennis-... Man kennt es: So wie der eine Tag aufhört, so beginnt der nächste, meine Vorbereitung war abrufbereit, jedoch gibt es ja immer sechs Bretter und so trafen um 9 Uhr pünktlich die nächsten potentiellen Punktemaschinen zur Vorbereitung ein. Unter Einfluss besten Hallenser Kaffees wurden also die Schlachtpläne entwickelt. Bei Sebi galt es ein Maroczy-Zentrum hinzubekommen und bei Konstantin durfte ich meine frisch erworbenen Kenntnisse zur Killervariante im Italienisch weitergeben. Nicolas sollte mittels Marshall seinen Gegner bezwingen.
...-Doppel Um die völlige Fixierung auf das Schach abzuschwächen, und um die Gedanken kurz vor Beginn der Partie noch wenigstens etwas zu zerstreuen wurde noch ein kleines Tischtennis-Doppel veranstaltet. Bis der Aufbruch nach Löberitz (die Mannschaftsleitung diskutiert derzeit aus logistischen Gründen einfach die Gartenlaube unseres Hauptnachwuchstrainingsstützpunktes zu unserem Heimspielort umzubauen) endlich gekommen war. Empor Berlin wartete bereits auf unser Eintreffen und vertrieb sich noch die Zeit bei frischester Löberitzer Landluft am Pferdeauslauf. Noch ein schnelles Mannschaftsfoto unsererseits mit den neuen Jacken und das Match konnte beginnen!

Gruppenbild mit Kapuze Doch schon kurz nach Beginn der Spiele war klar, dass ein solch hoher Sieg wie in Köthen nicht mehr zu erwarten sein würde. Eher mussten wir diesmal überhaupt um einen Mannschaftspunkt kämpfen.
Ich patzte schon im 13. Zug als ich mittels eines falschen Planes einen Bauern einstellte. Auch Nicolas stand sehr schnell auf Verlust: Er tauschte im Marshall irrtümlicherweise zwei Figuren gegen einen Turm und dachte, sein Entwicklungsvorteil würde reichen um das Material auszugleichen ... Es reichte aber nicht und so verlor Nicolas nahezu chancenlos.
Löberitz vs. Berlin Nicklas und Sebastian spielten die Eröffnung sauber und entwickelten Stellungen, die als vorteilhaft einzuschätzen sind. Sebis Gegner bekam mit der Maroczy-Stellung einige Probleme und es kostete ihn zu viel Zeit sie zu lösen. Bei fast abgelaufener Uhr auf Berliner Seite unterlief jedoch auch Sebastian ein Fehler, denn dieser wählte eine Abwicklung, die durch einen taktischen Winkelzug des Gegners nicht funktioniert. Es ging aber alles glatt, da beide diesen Schnitzer nicht bemerkten, ein paar Züge darauf fiel auch schon die Uhr des Berliners. Nicklas hatte den standardmäßigen Italiener gut behandelt und gewann nach einiger Zeit durch technisches Aussitzen die Partie.
Tandem Patricia bekam Wolga-Gambit auf das Brett und wurde so schon sehr schnell aus der Vorbereitung gerissen. Nach einer zu Beginn recht ausgeglichenen Stellung schaffte es Patricias Gegner seine Figuren sehr gut zu harmonisieren und somit viel Druck auf den Damenflügel auszuüben. Dies versuchte Patricia zu unterbinden und hebelte das Zentrum auf - so ja immer der Standardplan. Doch dabei wurden leider ihr Königsflügel und ihre weißen Felder schwach, was der Gegner sofort ausnutzte und ein Matt fand.
Es stand also bereits 3:2 gegen uns, jedoch hatte sich bei mir auch einiges getan: Ich hatte wieder ein wenig Glück gehabt und konnte günstig die Damen tauschen und meine Figuren aktivieren. So stand ich dann irgendwann besser und konnte noch gewinnen.

Gut sortiert Fazit: Über das 3:3 dürfen wir uns nicht beschweren, es hätte auch 4:2 gegen uns ausgehen können.

Aber auch mit der letzten beendeten Partie löste sich unsere Truppe noch nicht auf. Da der 20.10. als ein so herrlicher Spätsommertag daherkam, beschloss man schon früh am Morgen sich nach dem Spiel zu einem gemütlichen Grillabend zusammenzufinden. Es ging also wieder zurück zu Familie Pallas, wo das Schachbrett schon sehnsüchtig auf uns wartete um unsere - mehr oder weniger - guten Partien zu analysieren.
Casa de Pallas Schon bald garte das Fleisch und das Tischtennisspiel wurde mit einsetzender Dunkelheit nahezu unmöglich. So dinierte man noch das hervorragende Hühnchenfleisch und den selbstgemachten Kartoffelsalat. Hierfür nochmal ein großes Dankeschön für die (wie immer) herausragende Bewirtung im Hause Pallas.
Nach dem Abendessen löste sich dann doch noch unsere Truppe auf und dank des Reservesitzes im Niegschmobil musste Nicolas doch nicht nach Hause laufen, sondern konnte noch gerade so mitfahren.

Frido

  SG 1871 Löberitz SV Empor Berlin 3:3
1 Mertens, Fridolin Sivakumaran, Ramash 1-0
2 Pallas, Sebastian Salz, Matthias 1-0
3 Bolshakov, Konstantin Schabe, Felix 0-1
4 Lehmann, Patricia Alcer, Fabian 0-1
5 Niegsch, Nicolas Scheinhütte, Jakob 0-1
6 Braun, Nicklas-Stefan Fischer, Maxi 1-0

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