2. Spieltag: SV Motor Zeitz - SG 1871 Löberitz II 2,5:5,5

Fridos Schachbrett in Schulpforte Das erste Auswärtsspiel der Saison! Und gleich gegen den Angstgegner Zeitz, wie mir vor dieser Runde schmerzlich berichtet wurde. Der letzte Kampf verlief ja nicht zu unseren Gunsten. ;) Dieses Mal also vom Ehrgeiz gepackt, reisten wir nach Zeitz um uns die Löberitzer Ehre zurückzuholen.
Die Hälfte der Mannschaft reiste bereits Samstag nach Naumburg, um vor dem wichtigen Spiel den schönen Künsten zu frönen: Theater. Nach einer Zugfahrt mit Konstantin, die im Naumburger Plan nicht einmal verzeichnet war (es gab dort keinen 16.02-Zug!) trafen wir am Bahnhof auf einen kuchenessenden Mikly, der uns erst in 20 Minuten erwartet hatte (dank besagtem Plan). Dann ging es zu den Mertens, wo noch einmal vorbereitet werden konnte. Reyk stieß auch kurz darauf zu uns und nach einer kleinen Lunchpause fuhren wir mit Mama Mertens nach Altenburg. Unterwegs noch die Mannschaftsleiterin eingesackt und dann auf zum Theater. Dort hatte Pauli kürzlich das Musical "Chess" entdeckt - wie geschaffen für uns!
Nico, Mikly, Patricia Schach, Ost-West-Konflikt und eine Liebesgeschichte waren zu verzeichnen, außerdem natürlich coole Musik (sollte bei einem Musical ja bekanntlich dabei sein). Da die männliche ABBA-Hälfte das gute Stück (Achtung, schlechter Witz!) geschrieben hatte, war es natürlich klasse. Mikly hatte es schon einmal gesehen, so dass wir am nächsten Tag auch gleich dem Soundtrack im CD-Player lauschen konnten. Geschafft kamen wir erst recht spät wieder in Naumburg an und fielen sofort in die Betten.

Am nächsten Tag schon wieder um halb acht raus, frühstücken - und dann schnell los. Die Fahrt nach Zeitz verlief mit leichten Navigationsproblemen, da eine Menge in der Innenstadt gesperrt war. Das Nachbarauto holte unterwegs noch Annika ab und am Ende konnten wir uns alle im Zeitzer Spiellokal treffen. Frau Pallas, zusammen mit Patricia und Sebi, waren schon da. Doch bevor es losging, gab es noch etwas zu feiern: Pauline wurde 21! Geschenke und eine Kerze neben dem Brett lockerten die Stimmung auf und freuten die Mannschaftsleiterin. Dann ging aber auch der Zweikampf los. Die Vorbereitung hat geklappt, also hieß es: Gewinnen!

Glückwunsch zum 21., Pauli! Geburtstagsbrett Mach dich auf in die Kiko!

Pauline spielte mit Weiß ein recht unkonventionelles Setup gegen Pirc (h3-g4 habe ich auch noch nie gesehen). Meiner Meinung nach stand Schwarz zwischendurch angenehmer, nach dem Damentausch hätte Weiß eine bessere Stellung erreichen können. Leider funkte die Zeitnot dazwischen und Pauli rechnete nicht weit genug. Später war dann durch einen taktischen Fehler ein Bauer bei Weiß weg, aber das starke Spiel kompensierte dies und er wurde auch wieder zurückerobert. Durch einen Turmeinsteller am Ende hieß es dann 1-0 für das Geburtstagskind. Ein schönes Geschenk! :-)

Sebi kämpferisch Sebastian spielte ein starke Partie, in der seine Läufer die gegnerische Stellung malträtierten. In Verbindung mit einer offenen h-Linie und gefährlichen f- und g-Bauern gelang ihm schnell der Sieg. Unsere Rettungsversuche für Weiß wollten auch nicht wirklich helfen. Alles in Allem eine starke Partie, dafür ist Sebi ja da ;-) (Anm. der Redaktion: Wobei Di Napoli in keineswegs aufgabereifer Stellung ein "Fingerfehler" unterlief, indem er den zweiten Zug vor dem ersten ausführen wollte und eine ganze Figur einbüßte)

Das Oberhaus Reyks Partie ist einfach schwer zu verstehen. Er stellte sich erstmal hin, die Stellung roch nach mehr oder weniger Ausgleich, und auf einmal öffnet er das Zentrum und opfert eine Qualität. Der Rechner sieht das nicht so gern, er lässt lieber den von Reyk befürchteten Stonewall zu und opfert dann eine Figur für drei Bauern. Aber mit Läuferpaar und Druck auf das Zentrum kann man eine Qualität schonmal geben ;-) Gleich danach noch einen Bauern gegeben, damit seine Stellung nicht blockiert wird, stehen Reyks Figuren recht aktiv. Schließlich entspringt ein Endspiel mit zwei verbundenen Freibauern und Läufer gegen Turm. Die Verbindung aus Bauern-laufen-lassen und Mattdrohungen gegen den schwarzen König (den er recht ungeschickt an den Brettrand manövrierte), sorgte für einen Sieg. Damit hieß es schon 3-0!

Annika testet den Selbstauslöser Mikly spielte mit Schwarz die holländische Eröffnung und nach rund 20 Zügen entstand eine interessante Stellung nach Damentausch. Weiß konnte als Erster die offene d-Linie besetzen, jedoch aktivierte Schwarz in der Zeit seinen König. Nach weiteren Abtäuschen blieb Schwarz mit der offenen b-Linie und einem Außenposten auf d3 zurück, deren Vorteile er auch geschickt ausnutzte. Den Läufer von b7 nach e2 zu führen, um d3 zu decken, war sehr stark und in Verbindung mit den Turmschachs auf der b-Linie konnte man den Weißen nerven. Am Ende blieben zwei verbundene Freibauern übrig, der weiße König kommt nicht heran und der weiße a-Bauer läuft einfach nicht schnell genug. 4-0, unsere vorderen Bretter haben es möglich gemacht!

Unsere Mittelachse: Konstantin, Patricia, Nicolas Nun zu meiner "Glanzleistung". In der Partie probierte ich das erste Mal das vorbereitete Lg5 gegen Najdorf. Von einem frühen h6 überrascht, spielte ich ungenau weiter und landete am Ende in der Hauptvariante, jedoch mit einem Minustempo. Dadurch konnte Schwarz ungestraft lang rochieren und ich musste dann versuchen, seinen Druck auf den König abzuschwächen. Nach einem angebotenen Qualitätsopfer spielte ich mit Läufer und Springer gegen den Turm. Ich übte erfolgreich Druck auf die schwarzen Bauern aus, jedoch zog die liebe Zeitnot ihre Kreise. So kam es, dass ich einen starken Damenzug übersah, nachdem ich entweder Matt gesetzt werde oder eine Figur verliere. Danach überschritt ich die Bedenkzeit. Keine schöne Partie, aber jetzt weiß ich wenigstens, wie man so einem frühen h6 begegnet ;-)

Wachmann Matrjoschka Schräger Ritt Sonngeburtstagsbraten, hausgeschlachtet

Patricia spielte die Slawische Verteidigung und Weiß hätte Druck aufbauen können, entschied sich jedoch für einen Damentausch, nach welchem er auf dem charakteristisch schwachen Feld b4 und den Bauern b2 und a4 sitzen blieb. Im bald entstehenden Turmendspiel hatte Schwarz die Nase vorn, da sie über die weiter hinten liegenden Bauern verfügte und ihr Turm über die offene Linie hätte eindringen können. Patricia entschied sich jedoch dafür, weiter abzutauschen, wonach sich schnell das Remis näherte.

Handymania (1) Handymania (2) Handymania (3)

Konstantin konnte nach der Eröffnung eine Stellung erreichen, in der der Minoritätsangriff Erfolg versprach. Schwarz blieb dann auf dem d5-Isolani sitzen, den Weiß bearbeitete. Seine Königsflügelbauern waren jedoch etwas entstellt und er musste für den d-Bauern seinen b5 geben. Nach dem Abtausch der Leichtfiguren kam der schwarze König schneller zum Königsflügel und damit war die zweite Niederlage besiegelt.

Fünf Volle und ein Halber Annika eroberte in einem geschlossenen Sizilianer schnell das Läuferpaar und später auch einen Bauern. Jedoch sollte der weiße Angriff über die offene f-Linie nicht unterschätzt werden. Weiß stand zwischenzeitlich auf Gewinn – da entschied sich Annika, ein wenig zu tricksen. Und wie man es vorausahnen kann, der weiße König ging dem Schach falsch aus dem Weg und Weiß musste die Dame geben, um nicht selbst Matt zu werden! Damit hieß es 5½-2½ für Löberitz!

Das gefällt uns! Nach dem gelungenen Spiel entschieden wir uns, noch etwas Leckeres im "Schnitzelschmied" zu essen. Aus etwas unverständlichen Gründen mussten wir uns damit beeilen, aber es hat trotzdem geschmeckt und rechtzeitig fertig waren wir auch. Die Hälfte fuhr dann wieder zu den Mertens und zum Kaninchen, die andere zurück nach Halle. Im Auto konnten wir wieder die grandiose Musical-Musik hören und somit war das ein sehr gelungenes Wochenende!

Nicolas

  SV Motor Zeitz SG 1871 Löberitz II 2,5:5,5
1 Schultheis, Heinz Mertens, Pauline 0-1
2 Napierala, Dieter Pallas, Sebastian 0-1
3 Just, Joachim Schäfer, Reyk 0-1
4 Wilke, Frank Klyszcz, Michael 0-1
5 Reimann, Hubert Niegsch, Nicolas 1-0
6 Greim, Marcel Lehmann, Patricia ½
7 Richter, Thomas Bolshakov, Konstantin 1-0
8 Nestler, Kevin Priese, Annika 0-1
Zeitzer Schmuck
Frühling im Herbst
Zeitzer Fans traurig
Herbstbeeren
Zeitzer Kontraste
Herbst in pink

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