8. Spieltag: SV Werder Bremen II - SG 1871 Löberitz 3,5:4,5

Hallo Leute, heute meldet sich Simon(fast)live aus dem „Bremer Weserstadion“ und berichtet vom Keller- / Abstiegsduell der II. Liga. Die Ausgangslage war klar:

4. Hamburger SK II 7 8 31
5. SV Werder Bremen II 7 8 29
6. SC Kreuzberg 7 7 30
7. Lübecker SV 7 6 26
8. SG 1871 Löberitz 7 4 20½
9. Pinneberger SC 7 3 21
10. Kasseler SK 7 2 17½

Anfahrt: Brain, Frido Aufgrund der (fehlenden) Brettpunkte und des noch zu spielenden Restprogramms konnten wir davon ausgehen, dass selbst zwei Siege aus den letzten beiden Spielen (Bremen II, Hamburg II) nicht ausreichen würden, um den "rettenden" 7.Platz zu erreichen. Aus eigener Kraft war der Abstieg zwei Runden vor Schluss nicht mehr wirklich zu verhindern. Lediglich ein haushoher Sieg hätte uns bei einem weiteren Sieg gegen Hamburg II noch die Möglichkeit gegeben, Bremen II Anfahrt: Normi, Frido am Ende noch zu überholen, aber allein 8 ½ Brettpunkte Vorsprung (neben zwei weiteren unbedeutenden Mannschaftspunkten ;-)) sind eine Menge Holz, auch wenn Bremen II in der letzten Runde noch gegen den Tabellenführer und Aufstiegsaspirant König Tegel spielen muss. Sich mit dem Abstieg anzufreunden, fiel der Mannschaft dennoch sichtlich schwer, verweigerte sie sich doch standhaft einer Art "II.-Bundesliga-Abstiegsfeier", die beispielsweise in dem Besuch der Fußballbundesligapartie Bremen – Fürth (2:2, wohl zwei unberechtigte Elfmeter für Bremen) hätte bestehen können.

6:2 soll es werden So träumten wir also im Vorfeld noch von einem 6:2 oder mehr. Dass wir uns hierzu überhaupt noch Gedanken machten, lag zum großen Teil an unseren sympathischen Gegnern, die von sich aus die halbe Mannschaft aus dem Spiel nahmen, indem sie diese oft genug in der ersten Mannschaft einsetzten. So ergab es sich für diese Saison ausnahmsweise, dass wir uns von der Papierform her leicht favorisiert an die Bretter setzten. Nachdem auch noch unser Maskottchen Dana wieder mit von der Partie war, konnte ja nun eigentlich nichts mehr schief gehen?

Bremen begrüßt Brain & Normi Die erste für uns unüberwindliche Hürde stellte dann der Schiedsrichter auf, indem er uns fragte, wie viele Einwohner Löberitz habe. Um zukünftig für den Fall der Fälle gewappnet zu sein: Nach Wikipedia 1107 Einwohner (Stand 2006). Zu Beginn des Kampfes erfolgte wie üblich der sicher wohlwollend gemeinte Hinweis des Schiedsrichters, dass er bei Handyklingeln keinen Ermessensspielraum habe. Man fühlt sich dabei gleichzeitig sowohl an die lästigen Sicherheitshinweise im Flugzeug als auch an Drakon erinnert. Bei der Gelegenheit kommt mir dann auch noch in den Sinn, dass die beabsichtigte "Home-grown"-Regel mich zum Aussätzigen macht, bin in doch - wenig vorausschauend - erst mit 19 Jahren in einen Schachverein eingetreten.
Haralds und Simons Vorbereitung Dass sich auch noch andere "Störungen" außer Handyklingeln ergeben können, zeigten dann Dana und ihr Gegner, die sich jeweils ihre Züge laut ansagten. Damit will ich, nur zur Klarstellung, keineswegs etwas gegen die Teilnahme Sehbehinderter gesagt haben, sondern die Verhältnismäßigkeit des sofortigen Partieverlusts im Falle des Handyklingelns in Frage stellen, wenngleich dieses natürlich leicht zu vermeiden sein sollte.

Dana und das Siegen sind zurück Die Partien entwickelten sich recht spannend.
Christian stand wie gewöhnlich sehr sicher und konnte sich darüber freuen, dass der Gegner die anspruchsvolle Aufgabe hatte, einen konstruktiven Aufbau für seine Kräfte zu finden.
Holly hatte leichten Raumvorteil. Dana erhielt als Schwarze im Königsinder systembedingt gefährlichen Königsangriff, während im Gegenzug der weiße Angriff am Damenflügel eher in slow motion vorgetragen wurde. Auf der anderen Seite machte ich mir um Martin und Frido Sorgen. Martin ließ im Katalanen zu, dass sein c-Bauer bei weißen Bauern b4 und d4 fast hoffnungslos rückständig wurde, während Frido gegen einen Fels in der Brandung (sehr guter schwarzer Springer auf d5 gegen Fridos Le3 bei Isolani auf d4) ankämpfen musste. Alle anderen standen zumindest bequem, auch wenn ich mir bei Harald gegen den Londoner-System-Aufbau (d4, Lf4, e3. c3) einen Bauern auf d5 statt einem auf g6 gewünscht hätte. Womit letztgültig bewiesen wäre, dass "Grünfeld" (2.g6!) fehlerhaft ist ;-).
Auch Carlsen siegt Während Harald sich in der Folge gezwungen sah, zwei Figuren gegen einen Turm zu geben, konnte sich Martin befreien, indem er zuerst den Bauern d4 gegen den e-Bauern tauschte und dann anschließend zu c5 kam. Noch vor der Zeitkontrolle konnten sich unsere vorderen Bretter entscheidend durchsetzen; 4 ½ aus 5 an den ersten 5 Brettern, hat es das überhaupt schon mal gegeben?
So war vor der Zeitkontrolle ein 6:2 tatsächlich in Reichweite. Allerdings reiften nicht alle unserer Blütenträume. Dass es am Ende zu nichts mehr Zählbarem reichte, 0:3 an 6-8, war allerdings sehr enttäuschend und lag wohl auch an der verkürzten Fischer-Bedenkzeit.

4,5 sinds geworden Als Fazit bleibt: Mit Dana gewinnen wir gegen jeden ;-).
Am Ende wird es trotz aller Gegenwehr wohl nicht zum Klassenerhalt reichen, auch wenn die endgültige Entscheidung auf den letzten Spieltag vertagt wurde. Lübeck hat es aber in den eigenen Händen gegen Kassel alles klar zu machen, während wir gegen Hamburg II nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf Schützenhilfe der bereits abgestiegenen Kasseler angewiesen sind.

Simon

  SV Werder Bremen II SG 1871 Löberitz 3,5:4,5
1 Lichmann, Peter Pröhl, Holger 0-1
2 FM Müller, Oliver WGM Reizniece-Ozola, Dana 0-1
3 FM Buchal, Stephan Schütze, Norman 0-1
4 FM Krallmann, Matthias Schuster, Martin ½
5 FM Steffens, Olaf Schindler, Christian 0-1
6 CM Lai Hop, Duong FM Matthey, Harald 1-0
7 Schötzig, Detlef Mertens, Fridolin 1-0
8 Schimmer, Karsten Spreng, Simon 1-0

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