5. Spieltag: Kasseler SK - SG 1871 Löberitz 5,5:2,5

Etwas länger als eine Woche hat es gedauert, mit der Mannschafts- und vor allem mit der persönlichen Niederlage klar zu kommen. Der folgende Bericht dient der endgültigen Verarbeitung der Ereignisse um unseren Zweitligakampf in Kassel.

Olof-Palme-Haus Alles startete wie geplant, am Freitag wurde in Halle der jugendliche Teil der II. Mannschaft vorbereitet und Frido traf irgendwann in Leipzig ein. Dass er mich früh um drei aus dem Bett holte, weil ihm Leipzigs Kneipen so gut gefielen, ist dabei nur ein Detail am Rande. Das andere Detail war mein in Halle liegen gebliebenes Netzteil, welches meine Reisepläne noch etwas änderte. Alles kein Problem, denn dafür konnte ich der II. Mannschaft, die sich in Teilen in Halle traf, noch viel Erfolg wünschen und außerdem einen Kaffee in netter Gesellschaft genießen.

Holly vs. Florian Grafl Angekommen in Kassel lief es auch noch ganz gut. Christian, der mit Rebekka, Brain und Frido die Autofahrt von Leipzig aus genoss, holte mich vom Gleis ab und verfrachtet mich direkt zu 2 charmanten Damen in ein Auto, welches uns zum Hotel und danach zu einem griechischen Lokal chauffierte. Da der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten in Kassel anscheinend nicht zwangsläufig eine Gerade ist, lernten wir noch etwas die Stadt und diverse Nebenstraßen kennen. Immer dicht verfolgt vom Leipziger Auto.
Christian vs. Benjamin Aslan Im Hotel wurden dann noch schnell Holly und Simon eingesammelt, die beide schon etwas länger in Kassel weilten. Nach erfolgreicher Parkplatzfindung in der Innenstadt und Inkrementieren des Damenduos konnte nun endlich der Hunger gestillt werden. Es wurde sogar extra wegen uns ein neuer Raum beleuchtet und versucht zu beheizen, was den etwas kränkelnden Brain erschauern ließ. Egal, der Abend war gelungen und nachdem Harald uns informierte, dass er schon alles erkundet hatte, und auch Yogi, der Dana ersetzen sollte, noch seine samstägliche Anreise telefonisch ankündigte, war die Stimmung bestens.
Tipp am Rande: Wer in Kassel mal ein Bier mit Schuss bestellen will, sollte besser vorher fragen, womit denn wirklich geschossen wird.

Makan Rafiee vs. Frido Danach wurde sich verteilt, Christian, Frido, Simon und ich wurden dankenswerter Weise auf direktem (es wird behauptet nur wegen Simons am Nachmittag erworbener Ortskenntnis) Wege ins Hotel gebracht, während Bekka, Brain und Holly zu Famile Zaloha fuhren, um dort ihr Nachtlager aufzuschlagen. Im Hotel trafen wir auf Yogi und es wurde noch etwas Schach diskutiert. Yogi war so fasziniert, dass er sich Christian weiter die ganze Nacht mitteilen wollte, nur sein Morsecode war leider nicht verständlich genug, sodass Christian lieber den Barmann aufsuchte, um sich die Nacht um die Ohren zu schlagen.

Sonntag, alle waren pünktlich - alle, Moment, wir spielten mit Yogi und er und sein Navi versuchten alles, seinem Ruf gerecht zu werden. Das Problem waren diesmal nur die 4 weiteren Mitspieler in seinem Auto. 10:01 waren dann aber alle am Brett, nicht ideal und eventuell der erste Schritt ab vom richtigen Weg.

Davor Maric vs. Autor Normi Die Geschichte des Kampfes ist kurz und schmerzhaft. Und ich schildere mal meine subjektive Sicht der Dinge: Holly hatte mit Weiß von Zug 3 an mit Problemen zu kämpfen. Ich stand aus der Eröffnung heraus sehr bequem bis leicht besser. Brain hatte einen unklaren c3-Sizilianer auf dem Brett, Christian mit einer nicht ganz tollen, aber spielbaren Benoni-Stellung zu kämpfen. Harald mit etwas mehr als dem normalen Weißvorteil. Frido wählte ein sehr risikovolles Abspiel im Lg5-Najdorf mit Schwarz. Simon mit nahezu perfekter Vorbereitung und leichtem Vorteil. Yogis Gegner deckte einfach den c4-Bauern viel zu früh, sodass er nicht wirklich in die angestrebten Stellungen kam. Er hatte schnell ein leicht schlechteres, aber haltbares Endspiel auf dem Brett.

Hannes Meyner vs. Yogi Nach ca. 3 Stunden war abzusehen, wohin der Trend ging. Frido hatte verloren, weil er sich den einen Fehler erlaubte, den man bei dieser Partieanlage nicht machen darf. Kein Vorwurf, kann passieren. Würde man ihm eine andere Spielanlage verordnen, würde man ihn wahrscheinlich auch seiner größten Stärken berauben. Yogis Endspiel wurde immer schlechter und er verlor einen Bauern, auch Hollys Stellung war nicht gerade rosig, allerdings waren wir an den anderen 5 Brettern gut unterwegs. Christian hatte mit Schwarz gerade das angenehmere Spiel erreicht, Brains Stellung wechselte von unklar zu Vorteil Weiß, Simon mit leichtem Druck und deutlichem Zeitvorteil, Harald klar besser und meine Stellung war immer noch mindestens leicht besser.

Simon vs. Mark Sergin Schlechtes Timing hatten wir dann bei den Remis-Schlüssen an 3 und 4, denn prompt verloren wir an 1 und 8. 1:4 hinten bei noch 3 laufenden Partien. Das verteilt nicht gerade die Last oder erleichtert das Spielen an den verbleibenden Brettern. Dass ich prompt meine Partie einstellte, weil ich die Stellung komplexer halten wollte, hatte auch andere Ursachen, war meiner Laune aber nicht besonders zuträglich. Entschuldigung!

Routinierte Partie von Harald gegen Andrey Cherny Simon fand irgendwie keinen Weg, die gegnerische Verteidigung zu durchbrechen und ein Königsangriff führte zur Vernachlässigung des Damenflügels. Am Ende wurde es Remis, aber nicht ohne ein paar Wirren. Einziger Lichtblick war Harald, der seine Partie sicher zum Sieg führte und eine routinierte Partie ablieferte. 2,5:5,5 gegen einen direkten Konkurrenten ist ein hartes Brot und muss erst mal verdaut werden. Viel Zeit dazu ist nicht, am 03.02. heißt der Gegner Zehlendorf.

Abschließend noch mal Danke an Michaela, Ann-Christin und Elena für den Shuttle-Service, die gute Unterhaltung und Bewirtung. Wir kommen gern wieder nach Kassel!

Normi

  Kasseler SK SG 1871 Löberitz 5,5:2,5
1 IM Grafl, Florian Pröhl, Holger 1-0
2 FM Maric, Davor Schütze, Norman 1-0
3 FM Kersten, Uwe Schuster, Martin ½
4 Aslan, Benjamin Schindler, Christian ½
5 Cherny, Andrey FM Matthey, Harald 0-1
6 Rafiee, Makan Mertens, Fridolin 1-0
7 Sergin, Mark Spreng, Simon ½
8 Meyner, Hannes Bilawer, Andreas 1-0

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