SG 1871 Löberitz Frauen - Regionalliga Mitte 2012/2013

Das Frauenteam in Merseburg v. l: Vicki, Nadine, Luis und Lara Naumann, Bekka und Josi Ausblick des Mannschaftsleiters:

Die letzte Saison hat gezeigt, wie eng das Spielniveau beeinander liegt, noch am letzten Spieltag hätten wir aufsteigen können - und landeten am Ende auf Platz 4.
Mit Caissa Kassel, Leipzig-Lindenau und dem USC Magdeburg hatten wir es auf RL-Ebene noch nicht zu tun. Leipzig 2 und Merseburg sind alte Bekannte - die Spielstärke-Situation hat sich m. E. also kaum verändert. Als erstes Ziel würde ich erneut den Klassenerhalt ausgeben. Mit dem Selbstvertrauen der Vorsaison würde ich aber aber gern auf einem Medaillenplatz landen - schließlich braucht man ja einen Ansporn ;-)
Nadine ist ein persönlicher und schachlicher Gewinn für die Mannschaft, schön sie auch wieder mit an Bord zu haben!

1. Spieltag 07.10.12: Caissa Kassel - SG 1871 Löberitz 0:4

Wie schon vor Jahresfrist ging es zum Punktspielauftakt zur (vermeintlich) schwächsten Mannschaft der Liga. Die vier jungen Damen lösten ihre Pflichtaufgabe dann auch recht souverän mit einem 4:0-Auswärtssieg.
Die schnellste war Vicki. Als ich nach ca. einer Stunde auf die Bretter schaute, hatte sie bereits einiges an Material eingesammelt. Nach der Partie manifestierte sich die Ehrfürchtigkeit der Gegnerin im Staunen über Vickis 1400+ DWZ. Ja, diesen Respekt trifft man nicht alle Tage.
Die nächste war Bekka. In einem offenen Sizilianer hätte sie auf instruktive Weise bereits schneller gewinnen können, begnügte sich dann aber mit einem S + 3 Bauern gegen L + 2 Bauern Endspiel auf einem Flügel. Ich habe den Rechner mal eine Simulation machen lassen. In ca. 33 Prozent der Fälle gewinnt er die Stellung. Da ihre Gegnerin gleich noch einen Bauern stehen ließ, war gleich Schluss. Der Patttrick wurde natürlich gesehen!
Fast zeitgleich konnte Pauline den vollen Punkt einstreichen. In einem offenen Sizilianer konnte sie sich in Ruhe aufstellen. Nach und nach verstärkte sie ihre Stellung und als Materialgewinn nicht mehr zu verhindern war, gab die Gegnerin sofort auf.
Josi gewann nach guter alter Französisch-Art (Sc6xe5) einen Bauern und bald danach eine Figur. Trotzdem dauerte die Partie am längsten. Aber nach der Zeitkontrolle ging es rucki zucki und nach ca. 4 Stunden stand der bestmögliche Saisonstart fest.
Das nächste, richtungsweisende Spiel findet in Merseburg statt.

Brain

2. Spieltag 02.12.12: SV Merseburg - SG 1871 Löberitz 2:2

In Anbetracht der Aufstellungssorgen ziehe ich den Hut vor unseren Damen. An jedem der vier Bretter waren wir leichter bis starker Außenseiter und haben uns trotz allem ein beachtliches Unentschieden erspielt. Dabei ist vor allem Vicki erneut Punktegarant. Ihr konnten auch die Verunsicherungsversuche der gegnerischen Mannschaft (während der Partie!) nichts anhaben und sie steuerte ihren zweiten Punkt im zweiten Spiel bei.
Nadine ließ keinen Zweifel darin aufkommen, sich für die im letzten Jahr erlittene Niederlage gegen Katja (sozusagen) postwendend zu revanchieren. Die gute alte "Flügelzange" (an Brett 1 und 4) hatte ganze Arbeit geleistet. Bekka spielte gegen Tanja und war um Aktivität bemüht. Durch eine taktische Wendung kam Tanja dann in Vorteil, den sie beinahe wieder aus der Hand gegeben hätte. Ein besseres, aber nicht unhaltbares T+ ungleichfarbige L Endspiel wurde dann aber abrupt beendet - 2:1.
Unsere Josi kam hervorragend aus der Eröffnung und wurde durch eine zweifelhafte Öffnung der gegnerischen Königstellung (bei kurz rochiertem schwarzen König griff Christina zu h6, g5 gefolgt von h4) überrascht. Doch Josi nutzte ihre Chancen gegen den schwarzen König nicht und spätestens nach dem Räumungszug e6-e5 kam sie ins Hintertreffen. Danach ging es schnell bergab und das 2:2 war perfekt.

Alles in allem eine tolle Mannschaftsleistung bei "widrigen" Bedingungen.

Brain

3. Spieltag 20.01.13: SG 1871 Löberitz - SG Leipzig II 3:1

Immerhin zwei Damen von den Gästen aus Leipzig fanden den Weg in den Löberitzer Schachclub. ML Thomas Gempe berichtete mir von jeder Menge Aufstellungssorgen, die eine bessere/vollständigere Aufstellung unmöglich machten. Noch am vorigen Tag hatten sie das Nachhole(heim)spiel gegen USC Magdeburg zu dritt mit 1:3 abgegeben.
So kam es, dass Bekka und Vicki kampflos volle Punkten markierten. Von Nadines Partie habe ich nicht viel mitbekommen. Die Partie hat die Remisbreite wohl nicht verlassen, weshalb schlussendlich der Punkt geteilt wurde.
Josi durfte gegen Kerstin Ohme (die Mama von Melanie Ohme) spielen. In der Eröffnung übersah unsere Spielerin einen Knockout, um später in einem schlechteren Endspiel zu landen. Die Schlussstellung wurde - bei immer noch guten Gewinnchancen - von der Leipzigerin Remis gegeben, so dass der 3:1 Sieg perfekt war. Somit läuft alles auf das Spitzenspiel gegen Leipzig-Lindenau hinaus. Wir haben tatsächlich (wieder) Aufstiegschancen!

Brain

4. Spieltag 17.02.13: SC Leipzig-Lindenau - SG 1871 Löberitz 3,5:0,5

So schnell werden aus Träumen eben doch wieder nur Schäume :-( Zum fälligen Aufstiegsspiel empfingen uns die Frauen von Leipzig-Lindenau mit einer geschwächten, aber immer noch deutlich favorisierten Aufstellung. Für Kekse und Kaffee war gesorgt, ansonsten waren die Gastgeberinnen jedoch nicht in Geberlaune ;-)
Josi beendete als erste ihre Partie. Ich bin noch nicht in den Genuss gekommen, mir genau anzusehen, wie es dazu kam, aber man munkelt, die Partie wurde durch einen Einsteller entschieden.
Bekka wurde mit 3.c4 im Franzosen konfrontiert. Sie reagierte besonnen und sammelte - gegen die Hypothek einer schlechteren Entwicklung - zwei Bauern ein. Als die Zeit für die Gegnerin gekommen war, Alles oder Nichts zu versuchen, hätte Bekka die Partie quasi sofort beenden können, indem sie einen feindlichen Angriffsläufer eliminiert. Aus Angst, mattgesetzt zu werden, wehrte sie das (scheinbar undeckbare Matt) ab und der genannte Läufer opferte sich durchschlagend auf g6. Sehr schade!
Unsere Vicki lehnte eisern mehrmals das Remis ab, aber als keine Streitkräfte mehr verfügbar waren, hatte sie mit sich und der Gegnerin ein Einsehen. Nadine kämpfte bis zuletzt, musste ihrer Gegnerin am Ende aber ebenfalls zum Sieg gratulieren. Ein deutliches 0,5:3,5 stand zu Buche und den Leipzigerinnen kann nach Kenntnis der aktuellen Ergebnisse damit zum Aufstieg in die 2. Bundesliga gratuliert werden! Im letzten Spiel gegen Magdeburg gilt es, sich mit einer guten Leistung aus der Saison 2012/13 zu verabschieden.

Brain

5. Spieltag 10.03.13: SG 1871 Löberitz - USC Magdeburg 1,5:2,5

Nach dem verlorenen Spitzenspiel war die Luft etwas raus. Nichtsdestotrotz wollten wir uns mit einem Sieg aus der Saison verabschieden. Die Frauen vom USC Magdeburg boten eine etwa gleichstarke Mannschaft auf, die ihrerseits einen Sieg benötigten, um den vermutlich siegenden Damen von der SG Leipzig und damit dem Abstieg zu entrinnen. Als ich gegen 13.00 Uhr das Spiellokal betrat, hatte Vicki bereits ihre Partie beendet. Unsere Topscorerin hatte zwar einen möglichen Bauerngewinn ausgelassen, sicherte sich aber anschließend einen halben Punkt im Turmendspiel.
Nadine hatte sich ebenfalls Remis getrennt. Gegen Wiebke Wölfer kam ein eher seltenes Abspiel der Caro-Kann-Verteidigung aufs Brett. Nachdem unser Spitzenbrett ihren weißfeldrigen Läufer befreit hatte, wurde in ausgeglichener Stellung Frieden geschlossen. Beim aktuellen Stand der restlichen Partien eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. Auf Nadine konnte man sich stets verlassen, sie hat sich - sozusagen - gut bei uns eingespielt!
Bekka war erneut die tragische Heldin des Spieltags. In einem offenen Sizilianer ging sie die Gegnerin mutig an und erarbeitete sich eine vorteilhafte Stellung, in der es viele taktische Wendungen zu beachten galt. Es wimmelte nur so von Fesslungsmotiven, Ab- und Hinklenkungen. Leider übersah sie die Demaskierung des Fianchettoläufers auf g7, der nach Sa3+ in Zusammspiel mit dem Tc8 den weißen (also den falschen!) König zur Strecke brachte! Wie würde Effi sagen!? Na ja...
Josi verwaltete zu dieser Zeit ein Damenendspiel mit Minusbauern. Nachdem ihre Gegnerin keine Fortschritte erzielen konnte, wurde die Partie Remis gegeben. Damit stand die knappe Niederlage fest. Staffelsieger wurden die Frauen von Leipzig-Lindenau, die auch das letzte Spiel gegen Merseburg siegreich gestalteten. Die Aufholjagd der Damen von der SG Leipzig kam zu spät, zu stark wiegen die Aufstellungssorgen vom Anfang der Saison. Sie müssen, ebenso wie die Frauen von Caissa Kassel, absteigen. Wir beenden die Saison auf dem Bronzeplatz und freuen uns auf eine spannende Saison 2013/14.

Brain

Nr. Name/Runde DWZ 01 02 03 04 05 Ges.    
  SG Löberitz F   KA ME SG LI MA   % G R V
1 WGM Reizniece-Ozola, Dana 2287                
2 Mertens, Pauline 1958 1         1/1 100 1 0 0
3 Naumann, Nadine 1846   1 ½ 0 ½ 2/4 50 1 2 1
4 Schuster, Rebekka 1709 1 0 + 0 0 1/4 25 1 0 3
5 Lehmann, Patricia 1561                
6 Reiß, Josephine 1412 1 0 ½ 0 ½ 2/5 40 1 2 2
7 Reiß, Viktoria 1419 1 1 + ½ ½ 3/4 75 2 2 0
8 Verhooren, Antje 1440                
9 Schnell, Konstanze 1458                
10 Priese, Annika 1556                
11 Eltze, Marlen 1173                
12 Braun, Gabi 841                
  Gesamt 1950 4,0 2,0 3,0 0,5 1,5      
  MP   2 1 2 0 0 5/10 50 2 1 2

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