7. Spieltag: SG 1871 Löberitz II - SV Motor Zeitz 2:6

Pauline Bevor wir zu den Geschehnissen der 7. Runde kommen - Ehre, wem Ehre gebührt. Paulines Sieg aus der letzten Runde kam bisher zu kurz:

Mertens, Pauline (1933) - Enigk, Frank (2114)



24.Lxh6 gxh6 25.Dg6+ Lg7 26.Txh6 Txe6 27.dxe6



27... Dc7 28.Sf5 Le4 29.Dh7+ Kf8


30.Tf6+ Lxf6 31.Dxc7 1-0

Vorbereitung im Postamt Die Freitags-/Samstagsvorbereitung verlief wie üblich logistisch interessant, mit viel gutem Essen, aber ohne Live-Fußball, zumindest wenn man kein HFC-Fan ist. Verschiedenste Irrwege zu Fuß und per Auto durch Halle und Umgebung, die Alte Post, ein Geburtstag und Globalissimo rundeten einen gelungenen Vorbereitungssamstag ab.

Sonntag versammelten sich die ersten drei Löberitzer Mannschaften im Schachklub, wobei die I. erst um 10:00 ihr Match gegen Hoyerswerda begann. Trotzdem ließen es sich Pauline und Frido nicht nehmen ihr aktuelles bzw. ehemaliges Stammteam schon ab 8:45 zu unterstützen. Ebenfalls zur Unterstützung dabei Annette, die unsere Halle-Fraktion sicher ans Ziel brachte und dafür sorgte, dass der Kaffestrom nie versiegte. Danke!

Löberitz II vs. Zeitz Zu den schachlichen Geschehnissen, da ich gewohnt optimistisch bin, sah ich auch gegen das starke und erfahrene Team aus Zeitz gute Chancen auf mindestens einen Punkt und die erste halbe Stunde hätte nach Plan laufen können. Hätte, wenn Mikly einfach den eingestellten Bauern mitgenommen hätte, Konstantin nach der Ungenauigkeit Lf5 ambitionierter agierte hätte, Patricia und Sebastian ihr Repertoire genauer gekannt hätten. Alles noch kein Beinbruch, die nachfolgenden Entwicklungen schon:

Brett 1: Schultheis - Schütze 0:1

Di Napoli zeigt, wo's lang geht Die im Zeitzer Bericht erwähnte gute Stellung von Heinz Schultheis war auf dem Brett nie zu sehen. Auch in der Analyse hinterher und zu Hause konnte ich sie nicht entdecken. In einer Theoriestellung im Grünfeld nahm Heinz eine recht lange Auszeit, was mich veranlasste auch mal reinzuschauen, woran er denn überlegen könnte. Tatsächlich gab es ein interessantes Abspiel, welches Weiß Bauer + 2 Türme für die Dame sichert, allerdings mit unkoordinierten Figuren und Problemen auf den schwarzen Feldern belässt. Eine klare Aussage ist über die Stellung meiner Meinung nach nicht zu treffen, "gut für Weiß" halte ich jedenfalls für sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
Heinz konnte sich nicht zu dieser Abwicklung durchringen und wählte stattdessen ein zweifelhaftes Manöver mit Db3. Der Rest war für Schwarz nicht allzu schwer, da Heinz auch noch eine Möglichkeit ausließ, die Lage etwas komplizierter für mich zu gestalten.

Brett 2: Pallas - Napierala ½

Sebastian bekam einen Drachen aufs Brett. Er wählte nicht die ambitionierteste Fortsetzung und wickelte mehr oder weniger direkt in ein remisliches Doppelturmendspiel ab. Zum Remisgebot von DiNapoli kann man dann auch nur schwer nein sagen. Das Ergebnis ist gut, die Partie aber zu kurz.

Brett 3: Just - Schäfer ½

Reyk konnte aus der Eröffnung heraus großen Vorteil verbuchen. Leider ließ er forcierte Gewinnwege verstreichen. In Zeitnot war dann noch mal ein komplizierter Gewinn möglich, aber schwer zu rechnen. Auch nach einem unnötigen Bauerneinsteller von Joachim war selbiges Gewinnmotiv noch mal möglich, aber die Zeitkontrolle auch noch nicht geschafft.
So mündete das Ganze in einem remisen Damenendspiel, was uns schließlich den 2. Brettpunkt bescherte.

Brett 4: Klyszcz - Wilke 0:1

Miklys möglicher Bauerngewinn wurde schon erwähnt. Danach war die Partie wirklich nicht schön anzusehen. Schwarz stand schnell klar besser, verpasste aber einige gute Fortsetzungen, Weiß kämpfte sich ran, stellte es wieder ein, kämpfte sich ran, stellte Figur ein, schwarz stellte Figur ein ... 0 zu 0 wäre gerecht gewesen. 0,5 zu 0,5 wäre es geworden, wenn sich Mikly nicht sinnloserweise mit Springer und Turm gegen Turm hätte Matt setzen lassen.

Patricia Brett 5: Reimann - Lehmann 1:0
Patricia spielte gegen den Vier-Bauern-Angriff im Königsindisch, gab standardmäßig einen Bauern, hatte aber dann die genaue Zugfolge nicht mehr ganz im Kopf. Trotzdem bekam sie mehr als ausreichend Kompensation, da auch ihr Gegner nicht 100%ig genau agierte. Patricia bekam den Bauern zurück und hätte sogar noch mehr aus der Stellung pressen können.
Nachdem die Türme abgetauscht waren, entstand ein ausgeglichenes Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, in dem sich Patrica das Leben unnötig schwer machte. Auch nachdem der Bauer auf a6 verlustig ging, ist die Stellung nicht verloren, aber natürlich nicht ganz einfach. Am Ende machte es Patrica dem Weißen zu leicht. Den Sieg an diesem Brett verdankt Zeitz der größeren Erfahrung und Routine.

Brett 6: Bolshakov - Richter 0:1

Auch Konstantin vergab in der Eröffnung eine naheliegende Möglichkeit in Vorteil zu gelangen. So schaffte Schwarz schnell sehr bequemen Ausgleich und begann Weiß zu überspielen. Ein taktisches Übersehen beschleunigte den Untergang.

Brett 7 & 8 Brett 7: Greim - Priese 1:0

Annikas Gegner opferte in Zug 2 mit Weiß einen Bauern. Blackmar-Diemer Gambit heißt das, glaube ich. Annika nahm den Bauern und stellte sich etwas passiv hin, Weiß hatte sicher Kompensation, aber mehr nicht. Als es taktisch komplex wurde, behielten leider weder Annika noch ihr Gegner die Übersicht und es gab für beide Seiten Gelegenheiten die Partie zu beenden. Der letzte Fehler beendete die Partie, auch hier leider zu unseren Ungunsten.

Annika und Pauline auf dem Postamt Brett 8: Münzberg - Nestler 0:1

Münzi hatte zunächst einen geschlossenen Sizi auf dem Brett. Durch einen interessanten schwarzen Aufbau mit Sf6 und Db6 wechselte die Struktur in einen offenen Sizi mit Drachenmerkmalen. Ein wenig mehr Prophylaxe zwischendurch hätte der weißen Stellung sicher gut getan, trotzdem war es zu jeder Zeit eine offene Partie, in der Münzi allerdings recht viel Zeit verbrauchte. Dies rächte sich in Zug 28., als Münzi in Zeitnot einzügig die Partie einstellte. Bitter, aber es passte zum Tag.

Die Niederlage fiel sicher zu hoch aus, ist aber in ihrer Deutlichkeit nicht wegzudiskutieren. Ich denke, es ist bei jedem einzelnen im Team noch eine Menge Luft nach oben. In drei Wochen sollten wir in Naumburg versuchen, das zu zeigen.

Normi

  SG 1871 Löberitz II SV Motor Zeitz 2:6
1 Schütze, Norman Schultheis, Heinz 1-0
2 Pallas, Sebastian Napierala, Dieter ½
3 Schäfer, Reyk Just, Joachim ½
4 Klyszcz, Michael Wilke, Frank 0-1
5 Lehmann, Patricia Reimann, Hubert 0-1
6 Bolshakov, Konstantin Richter, Thomas 0-1
7 Prieske, Annika Greim, Marcel 0-1
8 Münzberg, Stephan Nestler, Kevin 0-1

« Bericht (6) | » Bericht (8) | II. Mannschaft | Zum Seitenanfang