9. Spieltag: SG Leipzig II - SG 1871 Löberitz 2:6

Christian vs. Gottfried Da ja einige unserer Spieler in Leipzig wohnen, kamen wir diesmal zu einer Art auswärtigem Heimkampf in der Hauptstadt der "Knöllchenverteiler". Ein paar Leute aber mussten natürlich dennoch etwas früher aufstehen, wobei Harald sich mit seiner gelben Abgas-Plakette erfolgreich vor der Anreise mit eigenem Pkw drückte, obwohl er eigentlich mal wieder "dran" gewesen wäre.

Die nominelle Heimmannschaft SG Leipzig II stand als "Abstiegsaspirant" mit dem Rücken zur Wand, sodass sich der vermeintlich leichte Tabellenkeller-Gegner ganz schnell in eine (zu) schwere Hürde verwandeln konnte. Die gegnerischen Ambitionen zeigten sich dann auch in der Aufstellung. Leipzig II brachte (mit Ausnahme von Schirmer) alles an die Bretter, was Rang und Namen hatte. Unsere insgesamt negative Bilanz in den Vorjahren war uns allerdings schon vorher Warnung genug. Entsprechend ernst ließen wir es angehen und schafften es entsprechend locker in teilweise mehr als deutlichen Zeitrückstand zu geraten. An den Brettern war diese Investition allerdings lange nicht abzulesen.
Frido vs. Andreas Am deutlichsten zeigte sich der Zeitrückstand bei mir und Fridolin. Fridolin war trotz vorheriger konkreter Eröffnungsvorbereitung mit seinem "Französisch" leider bald am Ende und konnte danach den auch diesmal zu seinen Lasten vorhandenen Wertzahlunterschied nicht kompensieren. Es wurde eine eher traurige Angelegenheit für ihn und dient ihm sicherlich als Ansporn, sein weißes Eröffnungsrepertoire zu reparieren.
Ich selbst hatte es mit einem anfangs etwas desorientiert wirkenden Sven Römling zu tun. Zunächst hatte er sich nämlich ans (falsche) Yogi vs. Ubald: 1.e4 d6 2.d4 d5! 5. Brett gesetzt (obwohl er in dieser Saison eigentlich meist am 4.Brett spielte ;-) ) und musste deshalb unter doch recht massivem Kräfteeinsatz ans 6. Brett verfrachtet werden. Danach stellte er fest, dass er plötzlich mit Weiß spielte, sodass seine ganze Vorbereitung hinüber war. In der Folge war ich mir dann auch nicht ganz sicher, ob er über die korrekte Bedenkzeit informiert war, so schnell spielte er seine Überraschungseröffnung 1. e4 Sf6 2. Sc3 d5 3.d3 herunter, mit der er meiner (tatsächlich nicht vorhandenen) Vorbereitung ausweichen wollte. Seine ungewöhnliche Eröffnungswahl brachte ihm nach 3. .. e5 sogleich das von ihm im Vorfeld antizipierte "Schwarz" (allerdings mit Mehrtempo) ein und ich hatte mir immer wieder deutlich zu machen, dass ein einzelnes zahmes 3.d3 nicht gleich zu einer weißen Verluststellung führt. Mit der Suche nach deutlichem Vorteil verbrachte ich meine Bedenkzeit, um dann feststellen zu müssen, dass sich mein "Vorteil" nach einigen weiteren Zügen verflüchtigt hatte und ich stattdessen 40 min Minus auf der Uhr hatte. Es war also höchste Zeit für ein "taktisches" Remisangebot. Nachdem Sven auf seinem VfB gewinnt das Derby gegen SG Leipzig III folgenden Rundgang nur gute Leipziger Stellungen erblickt hatte und es schon 1:0 hieß, willigte er anschließend ins Unentschieden ein. Ich war meinerseits zufrieden, hatte ich doch meine Bedenkzeit bis dahin ganz schön vertrieft.
Als nächster machte dann unser Edelreservist an 8 nach spannungsreicher Partie remis, obwohl wir natürlich gern sein bisheriges Standardergebnis gesehen hätten. Diesmal war aber sein Gegner dafür einfach zu stark.

Marquis de Sade alias Brain? Keine wirklich guten Stellungen für uns, an jedem Brett weniger Zeit, da wollte Yogi nicht auf die angebotene Punkteteilung eingehen und spielte weiter. Dass er dann um den 30. Zug herum seinerseits auf Zeit gewinnen würde, war da noch nicht abzusehen. Spätestens mit diesem "glücklichen" Punkt trat dann die Wende zu unseren Gunsten ein. Harald brauchte nur eine Figur zu nehmen, Holly bekam nach und nach Königsangriff, während Christian nach zunächst schwerblütigem Verlauf die deutlich aktiveren Figuren erhielt. Wenn dann alle anderen Partien bis auf eine beendet sind, was kommt dann? Natürlich mit tödlicher Sicherheit die große Zeit für Martin. Erst wenn sich aller Augen auf sein Brett richten, läuft er zu großer Form auf. An dieser Stelle rege ich daher eine Änderung des Nicknames an: Wie wäre es statt "Brain mit oder ohne P" mit "Marquis de Sade"?

Doppelrundenflair Am Ende stand ein glattes 6:2, wobei wir an den ersten vier Brettern ein 4:0 verbuchen konnten. Wer hätte vor dem Kampf ein solches Ergebnis vorhergesagt? Der Aufstieg in die II. Bundesliga rückt damit wieder ein Stück näher. Inzwischen müssen wir schon kräftig selbst mithelfen, wenn wir nicht aufsteigen wollen, nachdem nicht nur SG Leipzig II, sondern auch SG Leipzig I und III ebenfalls für uns gespielt haben. Braucht es eigentlich darüber hinaus noch mehr Gründe für eine gute Vereinspartnerschaft??

Simon

  SG Leipzig II SG 1871 Löberitz 2:6
1 Weitzer, Steffen Pröhl, Holger 0-1
2 Schultz, Andreas Schuster, Martin 0-1
3 FM Braun, Gottfried Schindler, Christian 0-1
4 Schirrmeister, Ralf FM Matthey, Harald 0-1
5 FM Peters, Andreas Mertens, Fridolin 1-0
6 Römling, Sven Spreng, Simon ½
7 Greger, Ubald Bilawer, Andreas 0-1
8 Limpert, Michael Schütze, Norman ½

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