8. Spieltag: SG 1871 Löberitz - FVS ASP Hoyerswerda 3:5

Ein Nicht-Bericht

Frido mit unglücklicher Null Der alljährliche Nicht-Bericht – Zeugnis einer gescheiterten Zuarbeit. Die absolute Nullnummer sähe aber angesichts der ersten Saisonniederlage besonders blöd aus – deshalb ein paar verspätete Ersatz-Zeilen aus denkbar ungünstiger Perspektive (ich habe mir die Partien auch im Nachgang nur flüchtig angeschaut).

Hoyerswerda reiste einen Tag vorher an, und auch wir machten uns auf ein knappes Match gefasst, Hoyerswerda mehr an den Brett- als den bis dato erzielten Mannschaftspunkten messend. Ein Blick auf die Einzelresultate zeigt zudem, dass praktisch niemand im Hoyerswerdaer Team eine negative Bilanz aufweist, wenn man DIESE Partie mal rausrechnet.

Das Match nahm denn auch einen beunruhigenden Verlauf, da wir nach einer Stunde ziemlich gut standen. Bislang hatten wir einige Kämpfe in der vierten Stunde entschieden – dafür muss man aber nach einer Stunde unklar bis bedenklich stehen.

Yogi beendete als Erster seine Partie mit einem ungefährdeten Schwarzremis gegen Sibylle Heyme. Wie gesagt: Die Gesamtsituation war gut. Lediglich um Christian musste man sich Sorgen machen. Sehr wahrscheinlich hatte sich d4-Spieler Klaus-Dieter Kesik gezielt auf Aljechin vorbereitet und stieg positionell unangenehm mit den Pferden in Christians Stellung ein. Nach andauernd schwieriger Verteidigung ging in Zeitnot eine Figur futsch. Als Ausgleich hatten wir gute Stellungen in allen Weißpartien und bei Frido (mit Schwarz).

FM Harald musste jedoch gegen Roland Graf seinen ersten halben Punkt abgeben. Er hatte sich zwar Springer/Läufer gegen Turm erarbeitet, aber die Leichten standen so passiv, dass er ein Rückopfer in ein remises Turmendspiel zulassen musste. Böse Zungen sagen, er stand in der Partie besser als in den Runden zuvor (5/5). Aber das ist eine Übertreibung, die die souveränen Gewinne vor der Doppelrunde außer Acht lässt.

Als Kiebitz war ich dann froh, als GM Lechtynsky unseren ML Holly aus einer nach meinem Empfinden etwas gedrückten Stellung relativ schnell ins Schwarzremis entließ. Vielleicht war aber auch nicht soo viel los.
Simon sorgte für den Ausgleich in einer souveränen Partie gegen Rüdiger Schuh, die vor allem gegen den schwarzen Damenläufer gerichtet war. Als Schwarz diesen geben musste, war das zwar im Prinzip kein großer Verlust, aber Minusfigur ist Minusfigur.

Kein Durchkommen diesmal für FM Harald Die drei noch laufenden Partien boten aber insgesamt Anlass zur Sorge. Brain stand zwar gut, hatte aber nichts Handfestes. Frido hatte seinen anfänglichen Vorteil eingebüßt, wich aber dennoch tapfer allen Remisvarianten aus, weil ... sich Pauline an 8 dem Anschein nach veropfert hatte. Die Partie sah zunächst sehr gut aus und ich glaube, es gab auch einige verwickelte Möglichkeiten, in Vorteil zu kommen. Alles, inklusive der Verteidigungen, die Rainer Nestler finden musste, war hier hochkompliziert.
Es ergab sich schließlich ein Endspiel mit Minusqualität für Pauline. Gleich zu Beginn hätte sie ihren Freibauern unter Bauernopfer nach vorn bringen können, was – so der kleinste gemeinsame Nenner – klar besser gewesen wäre als die Festungsidee in der Partie. Holly meinte sogar, dass das auch für Schwarz kreuzgefährlich sei. Ich denke, man müsste es sehr lange analysieren, um die Wahrheit zu finden.

Währenddessen endete Schuster - Jahnel in beiderseitiger Zeitnot mit einer dreimaligen Stellungswiederholung. Brain hatte keine Zeit für einen genauen Gesamtüberblick, hielt das für die beste Chance auf ein 4:4 und hatte wohl auch die sehr komplizierten Varianten nicht mehr rechnen können, die die Stellung zwar am seidenen Faden, aber m. E. bei guten Aussichten am Leben gehalten hätten.

Bei Frido kam es wie so oft in solchen Situationen: Das Vermeiden weiterer Vereinfachungen auf Krampf stärkte die Stellung von Robert Böhm Stück für Stück, bis die abgebrochenen Brücken kein Remis mehr zuließen. Schließlich geriet auch Pauline entscheidend in Zugzwang.

Fazit: Der Dusel wurde beim VfB komplett aufgebraucht und hat diesmal ebenso komplett gefehlt. Es bleibt vorn sehr spannend. Nächster Gegner ist die SG Leipzig II, gegen die wir zuletzt 2:6 verloren haben und in der Gesamtstatistik 6:8 zurück liegen. Hoffen wir auf eine Verbesserung der Bilanz.

  SG 1871 Löberitz FVS ASP Hoyerswerda 3:5
1 Pröhl, Holger GM Lechtynsky, Jiri ½
2 Schuster, Martin Jahnel, Günther ½
3 Schindler, Christian Kesik, Klaus-Dieter 0-1
4 FM Matthey, Harald Graf, Roland ½
5 Mertens, Fridolin Böhm, Robert 0-1
6 Spreng, Simon Schuh, Rüdiger 1-0
7 Bilawer, Andreas Heyme, Sybille ½
8 Mertens, Pauline Nestler, Rainer 0-1

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