2./3. Spieltag: Doppelrunde in Chemnitz

Chemnitz ruft Der Ablauf des Wochenendes war im Voraus schon lang und gut geplant, doch leider mussten dennoch kurzfristige Änderungen vorgenommen werden. So war es zum Beispiel Harald nicht möglich am Wochenende zu spielen, also musste schnell Ersatz gefunden werden. Auf Grund von Danas Abwesenheit war ich von Anfang an eingeplant, doch durch den Ausfall von Harald musste noch ein weiterer Spieler aus der zweiten Mannschaft abgezogen werden. Deswegen erklärte sich Normi bereit am Samstag zu spielen und Reyk würde am Sonntag aushelfen. Das bedeutet natürlich aber auch eine Schwächung der zweiten Mannschaft, die zu Hause gegen Einheit Halle gewinnen wollte.

Unter Humboldts Augen Schon am Freitag sollte die Reise für Frido und mich nach Löberitz zur Vorbereitung auf die Doppelrunde beginnen. Wir waren auch sehr pünktlich noch vor der verabredeten Zeit in Löberitz und warteten nun auf Normi. Unsere Wartezeit konnten wir ganz gut mit Kiebitzen beim Fußballtraining von Vier- bis Sechsjährigen überbrücken und bald darauf wurde dann auch die Tür geöffnet. Bis Normi dann auftauchte, wurde mit Konstantin und Heiko geblitzt, sowie Taktikaufgaben gelöst. Bald konnte auch die Vorbereitung losgehen. Während der Eine die Partien seines Gegners anschaute, beschäftigte sich der Andere mit der Praxis, denn mittlerweile war der Raum gut gefüllt mit vielen Schachhungrigen.
Danach ging es weiter nach Wolfen, wo wir unser nächtliches Lager aufschlugen. Kurz vor elf wurde dann noch Christian übers Telefon vorbereitet und damit war das Soll für den Tag erfüllt.

Spielort TU Am nächsten Tag wurden wir dann um acht Uhr geweckt und machten uns gegen dreiviertel neun auf den Weg zu Familie Pallas nach Halle. Natürlich war die Zielsetzung schon eine halbe Stunde eher loszufahren und so musste Patricia leider unseretwegen eine halbe Stunden länger am Bahnhof warten als abgesprochen. Bei Familie Pallas angekommen wurden schnell alle verfügbaren Laptops angeschaltet und die Vorbereitung entweder verfeinert oder im Fall von Patricia und Sebastian begonnen. Kurz nach zwölf mussten wir uns dann aber doch auf den Weg nach Chemnitz machen und standen vor zwei Problemchen. Bei all den Vorbereitungen hatte Normi es noch nicht richtig geschafft sich selbst etwas anzusehen und laut Navi sollte die Zeit recht knapp werden. Also blieb nur übrig, die entsprechenden Grünfeldvarianten mithilfe vom Beifahrer Frido auf dem Laptop beim Fahren anzugucken und schnell zu fahren, damit wir pünktlich ankommen würden. Im Endeffekt waren wir eine gute halbe Stunde vor Spielbeginn da und Normi einigermaßen vorbereitet. Das sollte jedoch nicht so eine große Rolle spielen, weil es ja wieder einmal anders kam als gedacht.

Alle Mitspieler waren pünktlich und zum Glück kannten Holly und Brain den Weg zum Spiellokal, das recht versteckt lag. Die Ansetzungen wurden bekannt gegeben:

  SG 1871 Löberitz USG Chemnitz  
1 Pröhl, Holger GM Womacka, Mathias  
2 Schuster, Martin FM Quast, Michael  
3 Schindler, Christian Kyas, Jürgen  
4 Mertens, Fridolin FM Kunze, Carlo  
5 Spreng, Simon FM Schenk, Alexander  
6 Bilawer, Andreas Bär, Sören  
7 Schütze, Norman Eidner, Kay  
8 Mertens, Pauline FM Azimov, Stanislav  

Analyserunde mit Pauline Schon recht schnell nach 18 Zügen einigten sich Christan und sein Gegner auf Remis. Zwar stand Christian leicht schlechter, doch es war alles noch im Rahmen des Erträglichen, zumal er mit Aljechin eine für Schwarz leicht schlechtere Eröffnung gewählt hatte und sich so glücklich schätzte, schnell ein Remis zu bekommen. Nach ihm waren Simon und Normi ebenfalls recht zügig fertig. Simon gewann in einer Art der Englischen Eröffnung. Der gegnerische König hatte nicht rochiert und die Dame war auf Bauernfang gegangen, sodass es Schwarz möglich war, das Zentrum zu öffnen und einen tödlichen Königsangriff zu führen, der nach 35 Zügen bereits zum Sieg für Simon führte. In Normis Partie wurde im Scheveninger System mit schwarzem h5 gespielt. Weiß gruppierte drauf hin den schwarzfeldrigen Läufer von e3 nach h2 um, der jedoch durch ein einfaches e5 von Schwarz dann wieder ins seiner Wirkkraft eingeschränkt wurde. Dieses Manöver gab Normi die Zeit sich am Damenflügel auszubreiten und den König in Bedrängnis zu bringen. Auch Weiß versuchte einen Königsangriff zu initiieren, aber selbst das Turmopfer konnte keine Bedrohung darstellen und so gewann Normi mit klarem Vorteil ebenfalls noch vor Zug 40.

Yogi mit solidem Doppelremis bald bei Vorjahresmarke Die anderen Partien konnten keinen klaren Vorteil für uns darbieten, aber mit zwei Punkten Vorsprung sah es für uns ganz nach einem Mannschaftssieg aus. Zwar stand ich ein paar Züge lang nachdem sich die a-Linie geöffnet hatte schlechter, doch mit der Nutzung der d-Linie und dem Eindringen des Turmes auf der sechsten Reihe drohte ein taktischer Figurengewinn. In Zeitnot fand mein Gegenüber nicht die beste Fortsetzung und so gewann ich erst eine Qualität, dann einen Turm und am Ende die Partie. Nun sah es wirklich rosig für uns aus. Holly und Yogi konnten ihren Gegnern noch ein Remis abringen, womit unser Sieg gegen Chemnitz gesichert wurde. Fridos Partie sah anfangs der von Normi sehr ähnlich, doch ging er mit der Stellung als Weißer sehr viel besser um, konnte die h-Linie öffnen und dem Gegner ganz schön Probleme bereiten. Doch leider war schon nach zwanzig Zügen nicht mehr so viel Zeit übrig und so verpasste er die Chance, die Partie schon frühzeitig für sich zu entscheiden. Mit dem Tausch der Damen konnte sich der Schwarze langsam aber sicher befreien und den weißen König und Springer auf der Grundreihe fesseln. Das machte es für Frido schwer selbst mit zwei Mehrbauern zu gewinnen. Und so endete die Partie ebenfalls Remis. Als letztes kämpfte noch Brain um den Sieg. Er wickelte aus dem Königsindischen in ein Springerendspiel ab, bei dem er einen Bauern gewann und mit der richtigen Gewinnidee die Partie für sich entschied. Das Ergebnis fiel sehr hoch, aber verdient, mit 6:2 aus.

In concert Der Sieg wurde im Griechen versucht zu feiern, doch zu neunt an einem Sechser-Tisch war es doch sehr eng und die Kellner der sehr gut besuchten Gaststätte kamen nicht schnell genug mit allen Bestellungen nach, sodass wir mindestens drei Stunden dort saßen, aber trotzdem viel Gesprächsstoff hatten und die Atmosphäre durch den Sieg euphorisiert war.

Unsere Unterkunft lag ein bisschen außerhalb des Zentrums aber nur zehn Minuten mit dem Auto entfernt. Zwar scheiterte das Navi kurz vor dem Ziel mit der Angabe: "Das Ziel befindet sich in Pfeilrichtung." Es war leider die falsche Pfeilrichtung, aber Holly, Brain und Christian waren vor dem Spiel schon einmal vor Ort und kannten daher den Weg. Natürlich wurden dann noch für alle Interessierten die Partien des Tages ausgewertet und die Vorbereitung auf das Sonntagsspiel vorgenommen.

Das Frühstück wurde uns auf einem als Tisch umgebauten Geldbrunnen serviert und wir bewunderten die vielen ausländischen und historischen Banknoten.
Wieder im Spiellokal angekommen, wurden bald auch die Ansetzungen bekannt gegeben:

  GW Dresden SG 1871 Löberitz  
1 FM Zwahr, Paul Pröhl, Holger  
2 Siedentopf, Daniel Schuster, Martin  
3 Rudolf, Sebastian Schindler, Christian  
4 Hutsch, Oliver Mertens, Fridolin  
5 Zimmermann, René Spreng, Simon  
6 Nake, Matthias Bilawer, Andreas  
7 Rudolf, Matthias Mertens, Pauline  
8 Kunze, Christopher Schäfer, Reyk  

St. Petri Simon gewann zum dritten Mal recht schnell, nachdem sein Gegner zwar zwei Bauern mehr hatte, aber seinen Läufer gegen den Bauern auf e4 opferte ohne damit erkennbaren Vorteil zu erhalten. Simon musste also einfach nur seine Mehrfigur ins Spiel bringen und schon führte Löberitz mit 1:0. Holly beendete seine Partie ebenfalls recht schnell mit Remis. Und Reyk folgte Simon mit einem weiteren Sieg. Er gewann erst in der Eröffnung einen Bauern und dann im Endspiel noch eine Figur. In der Zwischenzeit hatte sich meine Stellung schon dramatisch verschlechter, doch da mein Gegner und ich in Zeitnot waren, konnte da noch einiges passieren. Leider war mein Druck auf den König zu schwach und die Verstärkung nur langsam möglich, sodass es Schwarz gelang die Oberhand und Material zu gewinnen, sowie anschließend auch die Partie. Damit stand es also 2,5:1,5 für Löberitz.

Remis zwischen Holly und Paul Im Folgenden konnte sich Frido aus seiner unangenehmen Stellung befreien und sogar eine Qualität gewinnen. Doch leider war die Zeit wieder etwas knapp geworden und so spielte er nicht ganz korrekt weiter. Weiß gewann sein Material zurück und konnte mit seinem Freibauern und den ungleichfarbigen Läufern leichten Druck aufbauen. Frido erzwang aber entweder einen Damentausch oder Dauerschach und so endete die Partie Remis. Auch Yogi spielte Remis. In seiner Partie konnte der Weiße in der Aljechin-Eröffnung kaum Vorteil erreichen und am Ende stand sogar Schwarz leicht besser.

Simon, René Die letzten beiden Partien sollten also noch über das Mannschaftsergebnis entscheiden. Christian hatte einen Bauern mehr in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel und sein Gegner stand so passiv dass, es ihm gelang die schwarzen Figuren in Zugzwang zu bringen und einen weiteren Bauern zu gewinnen. Daraufhin gab sich der Gegner geschlagen. Somit war uns auch in der dritten Runde wieder ein Mannschaftssieg vergönnt. Brain versuchte noch seine Stellung zu halten, stand doch aber sehr ungünstig. Der Gegner hätte sogar seinen Turm einfangen können, doch übersah er dies und so endete die Partie doch noch Remis und wir gewannen auch gegen Dresden mit 5:3. Eine sehr gute Leistung unserer Mannschaft, auch wenn ich den ersten Verlust der Saison in dieser Truppe zu verzeichnen hatte und deshalb auch die Ehre habe, diesen Bericht zu schreiben.

Auf dass wir in den nächsten Runden weiterhin so souverän spielen und Platz eins verteidigen.

Pauline

  SG 1871 Löberitz USG Chemnitz 6:2
1 Pröhl, Holger GM Womacka, Mathias ½
2 Schuster, Martin FM Quast, Michael 1-0
3 Schindler, Christian Kyas, Jürgen ½
4 Mertens, Fridolin FM Kunze, Carlo ½
5 Spreng, Simon FM Schenk, Alexander 1-0
6 Bilawer, Andreas Bär, Sören ½
7 Schütze, Norman Eidner, Kay 1-0
8 Mertens, Pauline FM Azimov, Stanislav 1-0
  GW Dresden SG 1871 Löberitz 3:5
1 FM Zwahr, Paul Pröhl, Holger ½
2 Siedentopf, Daniel Schuster, Martin ½
3 Rudolf, Sebastian Schindler, Christian 0-1
4 Hutsch, Oliver Mertens, Fridolin ½
5 Zimmermann, René Spreng, Simon 0-1
6 Nake, Matthias Bilawer, Andreas ½
7 Rudolf, Matthias Mertens, Pauline 1-0
8 Kunze, Christopher Schäfer, Reyk 0-1

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