1. Spieltag: TuS Coswig 1920 - SG 1871 Löberitz 1,5:6,5

Was für ein Saisonstart

Schatten voraus werfen: Normi, Brain, Frido Ein herrlicher Einstand in die mit Spannung erwartete Saison. Das verlängerte Wochenende warf seine Schatten im wahrsten Sinne des Wortes voraus. Herrliches (Spät)Sommerwetter, das Nachtblitzturnier, Hollys Geburtstag, der Punktspielauftakt der I. Mannschaft und als Bonus obendrauf: ein Feiertag am Montag. Was will man mehr? Natürlich Zählbares einfahren.
Nachdem ich meine subjektive Oberliga-Vorschau als recht guten Versuch angesehen hatte, die ungewisse Zukunft zu erraten, musste ich mich nun (positiv) überraschen lassen.

Team Löberitz und die alten Meister Spontan und unkompliziert – wie wir sind – machten wir uns erst am Sonntagmorgen nach Coswig auf. Bosse wurde von Fridos Mix abgelöst, um uns aggressiv auf die Partie einzustellen. Das funktionierte letztlich nur bei einem von vier Mitfahrern. Über das voll punktende Dessau-Auto ist über die Musik nichts an die Öffentlichkeit gedrungen, Yogis (eventuelle) musikalische Ablenkung auf der Anreise könnte mit Sicherheit eine 1-Million-Euro-Frage sein.

Coswiger Schachfenster Coswig waren die Stammbretter 5 und 6 abhanden gekommen. Dafür spielten Johannes und Eckehard Pönisch. Bei uns fehlte Dana, wofür Normi zum Einsatz kam. Der Kampf war somit völlig offen. Ein Rundgang nach der Eröffnungsphase deutete daraufhin, dass manch alteingessene Gewohnheiten (noch) nicht von angekündigten atypischen Stellungsbildern abgelöst wurden. Naja, noch ist nichts verloren.
Kurzaufenthalt in der Sachsenliga FM Harald produzierte wirre Caro-Kann-Abarten und war in seinem Element. Für einzelne Züge fing er sich später eine gehörige Rüge von Simon ein. Überlieferungen zufolge hat er ihn aber sogar wieder nach Dessau mitgenommen.
Frido wurde ebenfalls mit 1...c6 konfrontiert. Nach dem Motto "Erstmal hinstellen und gucken, was geht" wurde sich solide aufgebaut. Ein drittes Caro-Kann hatte Holly auf dem Brett. Glücklicherweise konnte er (fast) die(selbe) Stellung gegen mich beim Nachtlblitz üben, so dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchten. Christians Holländisch-Stellung war zu erwarten, Normi wurde mit 1.b4 geprüft und Yogi... spielte... mit Weiß.
Hollys Vorfreude Zu Simons Partie kann ich nicht allzu viel sagen. In (beiderseitiger?) Zeitnot konnte er in der vierten Stunde einen gefährlich aussehenden Angriff initiieren, der sich alsbald als tödlich erwies. Hier werden die Analysen wohl mehr Klarheit verschaffen.
Mein Nimzoindisch verlief in ruhigen Gewässern. Der weiße Raumvorteil war zwar ersichtlich, aber kein zwingendes Manöver in Sicht.

Inkorrektes Figurenopfer? Sah es nach 3 Stunden noch relativ ruhig aus – obwohl da Normi bereits einen Bauern gewonnen hatte und Yogi über große Initiative verfügte – kamen wir anschließend an fast jedem Brett zu entscheidendem Vorteil. Yogi siegte in überzeugender Manier, Normi führte sein D+S-Endspiel sicher zum Sieg (inklusive abgelehntem Remisgebot bei Matt in -3). Ich nahm das Remisgebot meines Gegners an, da ich keine vorteilhafte Fortsetzung für mich entdecken konnte.
die neue Stammkraft: Frido FM Harald fand sich im Gewirr offensichtlich besser zurecht und war nach Sxe4 (Hörensagen) auf der Siegerstraße. Er musste nur noch sein Figurenknäuel entwirren und schon stand die 1. Frido war ebenfalls am Drücker, gab sich dann aber auch mit dem halben Punkt zufrieden. Wenig später stellte auch Holly seine Gewinnbemühungen zum 5,5:1,5 ein. Christian war dabei, ein Turmendspiel mit g- und h- gegen e-Bauer zu gewinnen, nachdem er die Mittelspielstellung eigenen Angaben zufolge mit "unklar" einschätzte. Der h-Bauer spazierte leichterhand durch und der 6,5-Sieg war perfekt.
Wo ging noch was? Angesichts der (nachzuprüfenden) Chancen von Holly und Frido ein überaus überzeugenden Sieg. Ich musste ganz schön kramen, um einen Sieg vergleichbarer Höhe zu finden. In der Saison 2005/06 gelang uns selbiges gegen Ebersbach. Zumindest den höchsten Auswärtssieg seit Ligazugehörigkeit haben wir heuer erspielt. Frühform? Glück? Können? Die Doppelrunde in Chemnitz wird zeigen, ob wir das angeschlagene Tempo halten können. Für einen Mannschafts-Schnappschuss zeichnete dankenswerterweise Thomas Escher verantwortlich.

Brain

  Tus Coswig 1920 SG 1871 Löberitz 1,5:6,5
1 FM Wigger, Jochen Pröhl, Holger ½
2 Böttger, Lukas Schuster, Martin ½
3 FM Klawa, Patrick Schindler, Christian 0-1
4 Escher, Thomas FM Matthey, Harald 0-1
5 Piotraschke, Jens Mertens, Fridolin ½
6 Pietsch, Michael Spreng, Simon 0-1
7 Pönisch, Johannes Bilawer,Andreas 0-1
8 Pönisch, Eckehard Schütze, Norman 0-1

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