SG 1871 Löberitz III - TSG Wittenberg 2,5:3,5

Leider konnten wir unserer Favoritenrolle am Sonntag nicht gerecht werden. Immerhin traten wir als ungeschlagener Tabellenführer gegen Wittenberg, die bis dahin auf Platz drei lagen und zu uns in Bestbesetzung kamen, zum Punktspiel an. An allen Brettern entwickelten sich intersssante Kämpfe. Konrads Partie konnte ich, da ich ja direkt daneben saß, die ganze Laufzeit über verfolgen. Konrads Gegner spielte als Weißer ein Gambit. Aus dem Konrad als Schwarzer für meine Begriffe ganz gut herauskam. Und zwar wie schon erwähnt mit einem Bauern mehr. Ich sah da nach 15 Zügen auch keinen Stellungsvorteil bei Sebastian, aber dann war es auch schon zu Ende. Nachdem Konrad remis anbot, nahm das sein Gegner auch an. Sehr gut für uns. Immerhin hatte Konrasd ja Schwarz und auch in der DWZ war sein Gegner leicht besser eingestuft.
Konstantin und Patricia spielten gute Eröfffbungen, hier haben beide keine Probleme. Dann im Mittelspiel sind sie jedoch oft noch nicht abgeklärt genug um ihre Eröffnungsvorteile weiter umzusetzen. Doch an diesem Sonntag spielte Patricia sauber weiter, so dass ihre Gegnerin ständig leicht unter Druck stand. Nachdem die Partie in ein Springer-Läufer-Endspiel mit einigen Bauern abgewickelt wurde, einigten sich die Kontrahenten auf Remis. Konstantins Gegner allerdings startete einen Angriff auf die schwarze Königsstellung. Konstantins h-Bauer war schon weg, so dass der Wittenberger seine Schwerfiguren auf der h Linie postieren konnte. Ich hätte diesen Plan meinerseits abgewehrt, indem ich den schwarzen König über g7 aus der Schusslinie gezogen und dann meinerseits die schwarzen Schwerfiguren auf die h-Linie gebracht hätte. Dies hätte wohl deutlich besser ausgesehen. Leider erkannte Konstantin die Gefahr nicht. So endete diese Partie recht schnell mit einem starken weißen Angriff auf den auf der h-Linie eingeklemmten König. Schade. Konstantin, dies müssen wir uns zwingend am Freitag ansehen. Bitte Partie mitbringen.
Ich selbst kam als Weißer mit Stellungsnachteil aus der Eröffnung, so dass meine Gegnerin lange Zeit deutlich aktiver stand. Ein Remisangebot meinerseits im 24. Zug lehnte sie dann folgerichtig ab. Damit war sie jedoch gleichzeitig gezwungen weiter anzugreifen. Das tat sie dann auch. Nach dem Damentausch hatte sie dann einen Freibauern auf d5 und griff gleichzeitig mit dem König auf b3 meine Bauern auf a3 und b2 an, so dass ich meinerseits mit dem König auf c1 verteidigen musste. Wer mich kennt, weiss, dass ich solche Stellungen nur sehr ungern spiele. Deshalb ging ich dann auch weg vom Brett und sah mir die beiden noch laufenden Partien an den Brettern 5 und 6 an.
Hier hatte ich vor dem Spiel keine Sorge, denn wir waren laut Liste nicht schlechter bewertet. Zudem hatte Uwe ja bisher alle Partien gewonnen. Was auch, als ich dort flüchtig vorbeischaute, diesmal so aussah. Leider ist es ja aber auch so: Wenn man immer gewinnt, lässt die Konzentration nach. Mir geht es oft im Blitz so, wenn ich zum Beispiel gegen Konrad dreimal gewinne. Ich werde unkonzentriert und verliere die vierte Partie. Nur so kann ich mir das am Sonntag bei Uwe erklären. Uwe hatte deutliche Stellungsvorteile, aber einen unbequemen Gegner, welcher trotz schlechterer Stellung am Ende noch recht gute Züge fand und in ein Springer-gegen-Läufer-Bauer-Endspiel abwickeln konnte. Uwes Bauer stand zudem noch am Rande, so dass es dann doch nur remis wurde. Uwe wird sich sicher selbst am meisten geärgert haben, dass ihm sein Gegner noch kurz vor Ende der Partie von der Schippe springen konnte. Schade auch hier.
Nun zu Andreas. Leider habe ich bei Andreas nur die Stellung zu schon fortgeschrittener Zeit gesehen. Da hatte seine Gegnerin schon Bauern und eine Leichtfigur mehr auf dem Brett. Vielleicht kann Konrad bei der Bewertung dieser Partie noch ergänzen. Leider ging der Kampf knapp verloren, so dass wir unser Ziel, auf dem ersten Tabellenplatz zu überwintern, nicht erreicht haben. Nun sind wir Dritter und müssen in Köthen durch einen Sieg wieder die führenden Mannschaften angreifen. Leicht wird es am 24. Januar nicht. Möglich ist es aber allemal. In diesem Sinne möchte ich mich bei meinen Mannschaftskameraden für ihr Engagement bedanken, verbunden mit der Hoffnung, dass wir unser Ziel – den ersten Platz in der Bezirksliga – noch erreichen werden.

Heiko

  SG 1871 Löberitz III TSG Wittenberg 2,5:3,5
1 Reiß, Konrad Beer, Sebastian ½
2 Thomaschewski, Heiko Lommert, Christin 1-0
3 Bolshakov, Konstantin Bernicke, Uwe 0-1
4 Lehmann, Patricia Gattig, Sabine ½
5 Bombien, Uwe Lange, Jonatan ½
6 Daus, Andreas Burisch, Kerstin 0-1

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