9. Spieltag: USC Magdeburg - SG1871 Löberitz 2,5:5,5

Regenbogen über Camelot ...

Regenbogen einhalb Das wäre schön gewesen (wobei sich der im Bild bei Sandersleben nicht in ganzer Pracht bannen lassen wollte – das muss ich wohl noch üben). Aber auch Regenbogen sind zweischneidige Schwerter – insofern passt es wieder. Am Ende waren es jedenfalls doch dunkle Schatten über der Tafelrunde, aber was soll man machen, wenn selbst Effi keinen Überblick mehr hat ;)
Die Reisepartnerduelle trugen wir in Magdeburg als Doppelrunde aus. Kompliment an den USC, der seinen Oberligaabschied liebevoll organisierte (1. Maikäfer b3) und in der alten Neustadt beste Bedingungen bot. Abschied nehmen hieß es auch für Robert O., der von Nudel mit einem Produkt Magdeburger Buchdruckkunst beschenkt wurde oder so ähnlich – Genaueres weiß ich leider nicht mehr. Das Match gegen Rochade stand dann aber für Robert und AEM unter keinem guten Stern. Ich bin mir nicht sicher, ob AEM oder wir gegen Rochade prozentual schlechter dastehen, aber eines ist klar: Wenn es nach AEM und Löberitz gehen würde, wäre Rochade längst aufgestiegen.

Abschied für Robert Abschied für Robert

Der USC schickte gegen uns die bisher beste Aufstellung ins Rennen mit Saisondebüt für Lam (vorher Praktikum in Stuttgart), aber dennoch ohne Spitzenbrett. Bei uns war Pauline kurzfristig erkrankt, aber "ein zweiter Mertens ist meist nicht weit." (Flash), und so sprang Frido ein. Die Favoritenrolle lag weiterhin bei uns, und wir konnten ihr weitgehend gerecht werden. Wenn ich es richtig Remis nach 73 Zügen zwischen Flash und Mike erfolgt habe, lagen wir zunächst zurück, gewannen dann vier Partien und remisierten abschließend dreimal. Allerdings konnte ich vielmehr nicht sehen, da selbst 6,5 h beschäftigt. Deshalb verzichte ich auf eine chronologische Reihenfolge. Außerdem habe ich gegenüber sonstigen Berichtschreibern geschummelt und mir die Partien am Rechner angeschaut. Ansonsten hätte ich nicht viel schreiben können.

Brett 1: Pröhl, Holger (2407) - Gladilow, Michael (1907) 1-0
Wieder sehr schön respektlos von Michael gespielt. Die Eröffnung mit frühem ...f5 für aktives Spiel hatte Ähnlichkeiten mit der an 7. Weiß sollte hier besser stehen, aber im weiteren Verlauf der Partie bin ich mir da nicht sicher. Eine Opferabwicklung führte dann allerdings ins Leere, und Holly verwertete gewohnt trocken.

Holly, Brain: Zolite Brett 2: Bundrock, Thomas (2162) - Schuster, Martin (2167) ½
Bummi zuletzt mit drei Siegen in Folge, aber hier war wohl die Remisbreite nie ernsthaft überschritten. Trotzdem ein interessantes Finale, bei dem Brain anstelle von ebenfalls möglichen ruhigeren Fortsetzungen ein Figurenopfer für sehr aktive Türme brachte. Der Rechner will das für Weiß zunächst weiterspielen, aber ich denke, dass das nur für Weiß gefährlich ist. Bummi ließ sich nicht darauf ein, und so gabs ein Dauerschach.

Brett 3: Schindler, Christian (2070) - Hoffmann, Uwe (2028) 0-1
Unsere einzige Niederlage war ganz sicher vermeidbar, hatte Christian doch nach der Eröffnung einen recht gesunden Mehrbauern. Ein taktisches Versehen führte jedoch zu Figurenverlust, und danach half alles Stochern nichts mehr. Uwe damit auf USC-Seite auch mit sehr guter Saison. Christian wird nach starkem Saisonauftakt und zuletzt hervorragenden Turnierergebnissen den weniger gelungenen Saisonmittelteil sicher wieder durch einen erfolgreichen Abschluss einrahmen :)

Mittelachse Brett 4: Lyashkevych, Igor (1985) - Matthey, Harald (2132) 0-1
Harald war mit seinem geliebten Grünfeld-Inder natürlich auch mit Schwarz auf den ganzen Punkt aus. Das Unternehmen ließ sich gut an, aber die Abwicklung ins Turmendspiel bescherte Weiß doch einige Remischancen. Als Igor einmal auf Kosten der Aktivität seiner Türme Richtung Bauernrückgewinn schielte, kam Harald wieder entscheidend ins Spiel.

Brett 5: Spreng, Simon (2144) - Hanisch, Klaus (1946) 1-0
Simon weiterhin in bestechender Form. Die Partieanlage mit Tripelbauer war durchaus zweischneidig, aber das verbuche ich mal unter "kalkuliertes Risiko". In scharfer Stellung unterlief Klaus ein Fehler, der entscheidend Material kostete.

Brett 6: Thiele, Jan (1942) - Bilawer, Andreas (2028) 0-1
Unsere klarste Gewinnpartie an diesem Tag. Läuferpaar-Endspiel-Demonstration aus dem Aljechin heraus – so hat Yogi in "seiner besten Zeit" (die Landesligasaisons für Klostermansfeld) gewöhnlich gepunktet.

Brett 7: Schäfer, Reyk (2021) - Timoschenko, Enrico (1922) ½
Raj beschwert sich gerade in seiner DEM-Berichterstattung in "Schach" 4, dass man eingerostet doch sehr schnell in Zeitnot kommt. Dabei spielen wir nicht Fischer kurz. Ich schaffte es, schon vor dem 50. Zug (!), die zweite Phase mit reiner Bonuszeit einzuläuten (zweimal auf 1 Sekunde runter). Einfache Figurengewinne muss man trotzdem sehen. So war es zwar spannend (bei beiderseits verschmähten Zugwiederholungen), aber doch auch reichlich unbefriedigend.

Saisondebüt für Lam Brett 8: Nguyen, Lam Van (1906) - Mertens, Fridolin (1902) ½
Frido ist im Hinblick auf die Farbverteilung der Pechvogel der Saison: er hatte ausschließlich Schwarz (siebenmal!).
Hier machte ich mir während der Partie zunächst doch einige Sorgen. Aus der Eröffnung heraus hatte Lam klaren Positionsvorteil und verpasste zunächst auch den Gewinn. Dann folgte jedoch eine Art Einsteller, weil Lam wohl mehr auf die schwarze Dame aus war. Frido bekam jedoch reichlich dafür und stand nun seinerseits klar auf Gewinn. Bei der Verwertung schlichen sich jedoch Ungenauigkeiten ein, und zum Schluss kann fast schon wieder Weiß auf Sieg spielen. Das musste also auch remis enden.

Damit sind wir wieder auf 2 gerutscht, auch wenn wir den Platz auf dem Papier nicht halten sollten. Das gibt hoffentlich genügend Motivation fürs (anspruchsvolle) Schaulaufen in Hoyerswerda.

Riker

  USC Magdeburg SG 1871 Löberitz 2,5:5,5
1 Gladilow, Michael Pröhl, Holger 0-1
2 Bundrock, Thomas Schuster, Martin ½
3 Hoffmann, Uwe Schindler, Christian 1-0
4 Lyashkevych, Igor FM Matthey, Harald 0-1
5 Hanisch, Klaus Spreng, Simon 0-1
6 Thiele, Jan Bilawer, Andreas 0-1
7 Timoschenko, Enrico Schäfer, Reyk ½
8 Nguyen, Lam Van Mertens, Fridolin ½

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