Doppelrunde Hoyerswerda

Aleksa on Tour (1) Zur ersten Oberligadoppelrunde des Jahres 2009 hatte der SC Hoyerswerda geladen. Wir, diesmal mit Dana, aber ohne Holly, Harald und Simon, boten die wohl altersmäßig jüngste Löberitzer Oberligamannschaft aller Zeiten auf. Die Hinfahrt fand in drei Teilen statt: Brain sammelte in Berlin den lettischen Teil der Mannschaft samt Stab, bestehend aus Töchterchen Aleksa und "Sekundantin" Nellija, ein; Reyk kam mit Pauline und Debütant Fridolin; und auch der Rest (Yogi, Normi und ich) machte sich mit etwas Verspätung Dana und Nelly aus Leipzig auf den Weg. Einen Grund dafür kann man dem folgenden Telefongespräch entnehmen: Yogi, aus Halle kommend:"Wo muss ich runter?" Normi:"Connewitz." Kurz darauf: Yogi:"Bin eben an Connewitz vorbei, ist das falsch?" Normi:"Hm, ja?!". Trotz zum Teil widriger Witterungsbedingungen verlief die Anreise problemlos. Es wurde auch schnell das Frentzelhaus in der zu Hoyerswerda gehörenden Gemeinde Schwarzkollm, welches als Spiellokal diente und hervorragende Bedingungen bot, gefunden.

Hat Tradition: Ebersbacher Biergeschenk Unser erster Gegner war der gastgebende SC Hoyerswerde, welcher in nahezu Bestbesetzung antrat. Bevor es los ging, wurde noch der tradtionelle Bierkasten der Ebersbacher feierlich an unseren Mannschaftsleiter übergeben.
Als erstes trennte ich mich nach 1,5 Stunden von meinem Gegner Remis, was mir die Ehre des Berichtschreibens einbrachte. Zur 4. Stunde folgten Normi, Reyk und Fridolin. Unser 1. Brett verwarf gegen GM Lechtynsky im Sizilianer das stellungstypische Figurenopfer mittels Sd5 als für einen Mannschaftskampf unpässlich. Daraufhin verfolgte er einen wohl nicht ganz korrekten Plan, Christian Remis gegen Roland Graf welcher ihm die schlechtere Stellung einbrachte. Diese wurde aber souverän zum Remis zusammengehalten. Nach Normis Aussage spielte Reyk einen typischen Kramnik-Katalanen, leider ist er nicht Kramnik, daher Remis. Fridolin hielt in seiner ersten Oberliga-Partie sehr gut mit, verfolgte dann leider den falschen Plan, indem er das Zentrum schloss, wodurch nur noch der Gegner spielte und letztlich in Fridolins Zeitnot am Königsflügel durchbrach und gewann. Nach vier Stunden stand es somit 1,5:2,5 gegen uns. Hier war Brain mit hohem Startverbrauch gegen Klaus-Dieter Kesik allerdings schon abzusehen, dass Brain gewinnen wird. Nachdem er 95 Minuten in die ersten 10 Züge investierte, konnte er mit dem daraus resultierenden Stellungsverständnis und einer Unachtsamkeit seines Gegners einen Bauern gewinnen. Da FM Kesik danach nur noch auf Brains Zeitnot und nicht mehr die Stellung spielte, wurde nach Erreichen des 40. Zuges der Vorteil sicher in den ganzen Punkt verwandelt. Pauline gewann schnell die Qualität, Dr. Boehm erhielt aber gewisse Kompensation in Form von aktivem Figurenspiel. Fridos Oberligadebüt Nach einer Ungenauigkeit, die einen Bauern kostete, konnte der Gegner einen Freibauern bilden, welcher ihm das Remis sicherte. Dana stand lange Zeit gut, jedoch konnte FM Jahnel in eigener Zeitnot seine Stellung konsolidieren und danach das Blatt wenden. Letztendlich tauschte sich alles, bis auf einen Springer und Läufer: Remis. Auch in diesem Fall, obwohl sich beide Leichtfiguren auf Seiten das Gegners befanden. Dieser stellte jedoch schon nach wenigen Zügen, nachdem er keinerlei Fortschritte machen konnte, Noch herrscht Materialgleichheit seine Gewinnbemühungen ein. Bleibt nur noch Yogis Partie. Nach ausgeglichener Eröffnung fand er sich in einem remisverdächtigen Endspiel wieder. Nun erhielt er die Anweisung auf Gewinn zu spielen, da es bei Dana zu diesem Zeitpunkt schlecht aussah. Er gab einen Bauern für das Läuferpaar, seine Gewinnversuche schlugen allerdings nicht durch, wodurch der Gegner nur noch "abtragen" musste. Interessant auch hier, dass es wohl die Möglichkeit gab, seine Figuren so zu opfern, dass auch sein Gegner das Mattsetzen mit Läufer und Springer hätte üben können. Damit endet Yogis Serie von saisonübergreifenden 6 Remis in Folge. Yogi zum Siegen verdammt Alles in allem war es ein verdienter Sieg für Hoyerswerda. Im Parallelkampf konnte der USV nach harten Kampf letzten Endes verdient Ebersbach niederringen. Daher kam es am nächsten Tag zum Spitzenspiel: der Erste gegen den Dritten. Im Dorfstübl hat man dann den Tag gemütlich ausklingen lassen. Danach wollte der Berichterstatter sich noch über den Bierkasten hermachen, da er aber keinen Gleichgesinnten fand, wurde auch dieses Unterfangen aufgegeben und man ging zu Bett, um am nächsten Tag die Niederlage wett zu machen.

Flowerpower Sonntag Punkt 9 ging es im Saal des Heimatvereins mit dem Match gegen SpVgg Ebersbach weiter. Nach zwei Stunden stand es 1:1. In Yogis Partie wurde schnell und viel getauscht; schließlich einigte man sich auf eine Punkteteilung. Auch mein Spiel endete schnell mit eine Remisgebot des Gegners. Dies qualifizierte mich dann endgültig zum Berichtschreiber. Nun konnte ich mir wenigstens die ganzen zur Schau gestellten Utensilien des Heimatvereins genauer zu Gemüte führen. In einer Ecke, neben einem Wandteppich der Marke Normi und die sorbische Augenklappe "guter sorbischer Zauberer", war eine Gruppe von Figuren aufgebaut, die man als Familie identifizieren konnte. Der Mann trägt selbstverständlich eine Augenklappe, was mein Bild der Sorben um einen Aspekt erweiterte. Schachlich folgte ein souveräner Sieg Danas, bei dem im Angriffswirbel der weißen Schwerfiguren ein schwarzer Bauer nach dem anderen verlustig ging und letztlich Schwarz aufgeben musste. Hiernach kam es zu einer vermeidbaren Niederlage des Mannschaftsleiters. Reyk gewann schnell einen Bauern, Zdenek vs. Detlef stellte aber in einer grandiosen Aktion gleich zwei wieder ein. So abwechslungsreich ging die Partie dann auch weiter: Weiß sieht die Matts nicht, wodurch Reyk zum Ende hin nochmal die Chance auf Vorteil bekommt, sie aber leider nicht wahrnimmt und verliert. Pauline griff in ihrer Partie beherzt an, der Gegner verteidigte sich jedoch umsichtig. Als er auch noch begann Gegenspiel aufzubauen, wurde in die Zugwiederholung eingewilligt. Ein frustrierter Normi wurde als nächster fertig. Weiß wurde nach so starken Frido mit Puppe Zügen wie Sa4 und Sh3, wonach noch Kh1 folgte um g1 für den Springer frei zu machen, völlig überspielt. Normi gewann einen Bauern und da sich Weiß auch noch in beachtlicher Zeitnot befand, hatte ich die Partie bereits abgehakt. Jedoch wollte es Normi zu genau machen, überlegte bei jedem Zug lange, um dann doch einen Sack aus dem Hut zu zaubern. Der Supergau wurde im nächsten Zug zwar noch vermieden, aber Weiß hatte seinen Bauern zurück und den 40. geschafft. Wer kennt das nicht: man ärgert sich schwarz über seinen Zug und die Konzentration ist weg. Normi sah nur noch Gespenster und die Partie endete nach wenigen Zügen Remis, obwohl sie immer noch für ihn gewonnen schien. Kurz darauf stellt auch Brain seine Gewinnbemühungen im Läufer-gegen-Springer-Endspiel ein und beim Stande von 3,5:3,5 richtete sich die ganze Aufmerksamkeit auf Fridolins Partie.
Löberitz vs. Ebersbach Dieser hatte in einer taktisch geprägten Partie die Qualität erobert und nun wollte die Traube von Kiebitzen sehen, ob er die Partie gegen seinen erfahrenen Gegner tatsächlich gewinnen kann, oder doch noch Nerven zeigt. Fridolin ließ das alles unbeeindruckt, vielleicht genoss er es sogar, jedenfalls wurde die Qualität souverän in einen ganzen Punkt verwandelt. Eine feine Leistung des Debütanten.
Unser Bauernhof hat einen Sennenhund Damit war der Sieg, welcher durchaus hätte höher ausfallen können, vollbracht und das Wochenende gerettet. Im Spitzenspiel der 7. Runde konnte der USV mit Glück und Können seine für diese Doppelrunde saubere Weste behalten und so kommt es in der nächsten Runde zum Aufeinandertreffen der einzigen ungeschlagenen Mannschaften der Liga.

Christian

  SC Hoyerswerda SG 1871 Löberitz 4,5:3,5
1 GM Lechtynsky, Jiri Schütze, Norman ½
2 FM Jahnel, Günther WGM Reizniece, Dana ½
3 FM Kesik, Klaus-Dieter Schuster, Martin 0-1
4 Graf, Roland Schindler, Christian ½
5 Schuh, Rüdiger Bilawer, Andreas 1-0
6 Böhm, Dr. Robert Mertens, Pauline ½
7 Kregelin, Jan Schäfer, Reyk ½
8 Brechlin, Olaf Mertens, Fridolin 1-0
  SG 1871 Löberitz SV Ebersbach 4,5:3,5
1 Schütze, Norman Bores, Miroslav ½
2 WGM Reizniece, Dana Völfl, Zdenek 1-0
3 Schuster, Martin Brauer, Christian ½
4 Schindler, Christian Bores, Roman ½
5 Bilawer, Andreas Leipert, Matthias ½
6 Mertens, Pauline Noack, Christian ½
7 Schäfer, Reyk Richter, Volker 0-1
8 Mertens, Fridolin Selig, Rainer 1-0

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