Hallenser Doppelrunde (USV I)

Die lange, lange, lange Rochade

Mitte Januar stand die erste Oberligadoppelrunde des Jahres gegen die beiden Top-Teams aus Löberitz und Chemnitz an. Entsprechend der Sorgfaltspflicht und die Freitagsvorlesungen ignorierend, machte ich mich bereits am Donnerstag von Karlsruhe nach Halle auf, um zu verhindern, dass der Jet-Lag mein Spiel beeinflusst. Den Brückenfreitag konnte ich somit geschickt dafür nutzen, meine Vorbereitung zu perfektionieren, in der Hoffnung, die vorbereiteten Varianten doch endlich mal auf das Brett zu bekommen.
Gespielt wurde wieder in dem schönen Gebäude der Volksbank Halle, das gute Bedingungen für die beiden Runden bot (nervig nur wie immer die Klingel ...). Für uns ging es am Samstag gegen unsere ehemaligen Reisepartner aus Löberitz. Hoffend, dass sich der Vorjahreserfolg wiederholen könne. Der Kampf war auch durchaus interessant. Tom hatte gegen Dana ungewöhnlicherweise das erste Remis auf dem Brett, nachdem er im Drachen die Varianten vermixte. Kurz auf ihn folgte Claudia, die das Gebot Simons annahm. Dann wurde es langsam intereressant. Heinz bezwang Mikly relativ mühelos und sorgte somit für die Führung des USV, die ich natürlich prompt wieder einstellte. Holly hatte die Eröffnung sehr harmlos gespielt (Abweichung von der Vorbereitung im dritten Zug), aber ich schoss über das Ziel hinaus und tauschte den Französischläufer zu zeitig. Nachdem ich noch einmal ausgesetzt hatte (15.... a6), täuschte er eine Entwicklung des schwarzfeldrigen Läufers nach b2 vor, um diesen vier Züge später todbringend wieder nach c1 zu setzen.
Für die Zuschauer spannend war die Paarung an Brett 1, wo es nach einem schwarzen Damenopfer gegen diverse Figuren heiß her ging. Doch Normi ließ sich nicht lumpen und brachte den Sieg auf souveräne Weise nach Hause. Ebenso wild wurde es an 7, wo Jürgen sich gegen Yogi verteidigen musste und diesen dann irgendwie noch überspielte. Die Partie wurde danach noch lange analysiert und ich meine gehört zu haben, dass Yogi irgendwann einen Gewinn ausließ. Nach einem recht ereignislosen Caro-Kann-Remis zwischen Detlef und Brain, waren alle Augen auf Conny gerichtet, die sich mit Mehrqualle in einem unangenehmen Endspiel gegen Harald verteidigen musste. Irgendwann waren die weißen Freibauern aber zu stark und Conny musste sich geschlagen geben, sodass es letztendlich zu einem verdienten 4,5-Erfolg der Löberitzer kam.
Befreit von allen Sorgen konnten wir nun am Sonntag gegen die klar favorisierten Chemnitzer antreten. Ich sicherte mir nach langer Durststrecke (0-0-0-0-0) den ersten halben Punkt, indem ich meine erstmals erfolgreiche Vorbereitung auf das Brett bekam und schnell Remis bot. Ich konnte nur noch einen kurzen Blick auf die anderen Bretter werfen, bevor ich mit Riker nach Merseburg zum Spitzenspiel gegen Sangerhausen fuhr. Interessant hier war insbsondere die Eröffnungswahl Toms, der ohne zu zögern das "solide" Sd7 setzte und Reyk schon auf eine Musterpartie hoffen ließ. In der Tat scheint Schwarz relativ schnell ausgeglichen zu haben. Die meisten anderen Bretter zeigten keine Ambitionen und alles ging durchweg Remis aus. Nur Micha musste sein Endspiel verteidigen, brachte dies am Ende aber auch erfolgreich in den sicheren Remishafen. Mit einem Mannschaftsremis können wir also weiterhin hoffen, die 12-10-Marke zu knacken. Die nächsten Runden werden wir dann vor allem für die zweite Mannschaft gegen die anderen Abstiegskandidaten gewinnen müssen.